Schöllenenschlucht - von Göschenen nach Andermatt

Schönes Wetter war hervorgesagt und so wollte ich den Tag nutzen, um die abgebrochene Tour vom 8. Oktober fortzusetzen. Diesmal gab es keine Probleme mit der SBB, pünktlich kam ich in Göschenen an. Während die meisten Fahrgäste mit der Bahn hinauf nach Andermatt fahren, mache ich mich allein zu Fuß auf den Weg hinauf.

 Zuerst passiere ich in Göschenen ein altes Gebäude, es verfällt, Einsturzgefahr signalisiert das Schild am Eingang. Bis zur Brücke über die Reuss verläuft der Wanderweg über die Straße. Aber die ist sehr ruhig, nur ein Auto kommt vorbei. 

Hinter der Brücke ist ein Wanderweg vom Feinsten angelegt. Über viele Gitter geht es entlang der Straße, allerdings habe ich nur Augen für die fantastische Schlucht. Die Bilder lassen das Fotografenherz höher schlagen. Dabei vergisst man den Lärm, den Motorrad- und Autofahrer produzieren.

Teilweise führt der Weg oberhalb der Galerie durch die die Matterhorn-Gotthard-Bahn führt. Die Kamera brauche ich nicht mehr einzupacken, beschreiben lassen sich die Eindrücke kaum, ich lasse einfach die Bilder sprechen.

Teilweise steige ich auch noch durch Gebüsch und Grünzeug weglos nach oben, um noch die letzten eindrucksvollen Fotos zu machen. Welch ein schöner Tag. Auch wenn ein heftiger Wind fegt, dass war heute mein größter Feind, er kam nämlich von vorn.

Bald erreiche ich das Suworow-Denkmal, hier gibt es mehr Touristen und auch im Klettersteig sind etliche unterwegs. Da werden Erinnerungen wach. Zweimal bin ich diesen Klettersteig hinauf.

Heute konzentriere ich mich auf die Schöllenenschlucht und nach dem ich die Brücke passiert habe, biege ich in einen Stollen ab, der als Schöllenen-Rundweg markiert ist. Früher diente er dem Militär. Nachdem ich den Stollen verlassen habe, gibt es wieder eindrückliche Fotomotive. Nur die Baustelle stört etwas.

Nun ist es nicht mehr weit bis Andermatt. Ich komme nicht oft hierher, aber jedesmal treffe ich auf eine neue architektonische Scheuslichkeit. Wenn das so weiter geht, kann sich Andermatt mit dem Titel "hässlichstes Dorf im Kanton Uri" schmücken. Mit Geld ist offensichtlich alles möglich.

Nach einer kurzen Mittagspause verlasse ich den Ort, überquere ich erneut die Reuss und biege auf den Höhenweg nach Hospental ein. Der Wind hat sich verstärkt, von dem Sonnenschein ist nicht viel übrig geblieben.

Der Wanderweg zieht sich durch den Berghang als schmaler Pfad in ständigem Auf und Ab. Unten der riesige Golfplatz, auf dem einige Unentwegte unterwegs sind. Ob die Golfbälle heute gut fliegen? Ich glaube nicht.

Fast bis nach Hospental zieht sich das Golfareal. Bei Rotboden steige ich dann auf dem Wanderweg ab Richtung Reuss. Zweimal muss ich den Fluss überqueren, dann kann ich auf den Wanderweg entlang der Reuss einbiegen.

Bei Reussenbiel muss ich dann einen großen Bogen machen, der direkte Weg ist nur Golfspielern vorbehalten. An der nächsten Brücke verlasse ich den Wanderweg und suche eine Abkürzung Richtung Bahnhof, um noch rechtzeitig den Zug nach Göschenen zu erreichen.

In Erstfeld ist dann ein erneuter Umstieg erforderlich, allerdings habe ich Glück, dass der IR durchfährt nach Basel. Nur mit der Auslastung harpert es gewaltig. Ein Männlein in der App und ein ausgebuchter Zug bis Basel. Da stimmt was nicht.

Tour solo