Schrankogel (3496m) Überschreitung

Freitag Abend steigen wir im Nieselregen zur schönen Amberger Hütte auf. Der Weg ist nicht sonderlich spannend, es ist bis zum Schluss eine Forststraße wo sich ein Fahrrad sehr lohnen würde. Wir kommen erst kurz vor halb 9 auf der Hütte an, bekommen aber trotzdem noch ein leckeres Abendessen. Generell sind die Wirtsleute ausgesprochen nett.
Am nächsten Morgen verheißt der Blick aus dem Fenster nichts gutes, man sieht nur weiß. Nach dem Frühstück sieht die Welt aber schon wieder anders aus, es reißt langsam auf. Zunächst geht es flach hinein in das Sulztal, vorbei an unzähligen Kühen und leider wieder mehr Wolken/Nebel. Bald geht es nach links weg und steilt auch schon ordentlich auf. Wir erreichen einen markanten Fels an dem ein Schild nach rechts zur Mutterberger Seespitze weist. Da wir auf die schnelle und ohne großartig darüber nachzudenken nur in diese Richtung Steigspuren sehen folgen wir diesen. Nach kurzer Zeit reißt es aber mal wieder auf und wir sehen dass da etwas nicht stimmen kann da der Weg immer nach rechts führt, wir aber nach links müssen. Wir steigen dann weglos neben dem Schwarzenbergbach auf, bis wir (als es mal wieder aufreißt) eine Stange auf der Moräne links von uns sehen. Wir steigen zu ihr hinauf und sind wieder am richtigen Weg. An dem markanten Stein mit dem Wegweiser nach rechts muss man sich also links halten. Später auf dem Rückweg stellen wir auch fest dass man hier von unten auch tatsächlich Steigspuren hätte erahnen können.
Weiter im Wechsel zwischen Sonne und Wolken/Nebel gehen wir über die Moräne vorbei am Schwarzenbergsee bis wir zu unserer Rechten den Ferner erreichen. Bevor man den Gletscher betritt geht es links weg zum Ostgrat/Rücken des Schrankogels, wo wir bald die 3000m Marke erreichen. Er ist durchgehend mit roten Punkten markiert und anfangs noch recht flach. Bald steilt es jedoch auf und die Kraxeleinlagen mehren sich. Zum Ende hin ist man dann auch direkt am Grat und hat beeindruckende Tiefblicke hinab ins Sulztal. Wir erreichen den Gipfel in der Sonne, um uns herum sind überall Wolken, diese Stimmung macht im Hochgebirge eigentlich am meisten her.Wir bleiben eine Weile und steigen dann über den Normalweg wieder ab. Auch dieser führt oben über einen Grat, der stellenweise sogar etwas schwieriger ist als der Ostgrat, kann aber auch am Abstieg liegen, jedoch nie schwerer als I+. Man verliert schnell an Höhe und ist bald am Hohen Egg. Hier legen wir nochmal eine Pause ein, ehe wir wieder vorbei am Schwarzenbergsee über die Moräne absteigen. Vorbei am markanten Stein wo wir morgens falsch abgebogen sind bis zum flachen Talboden zur Amberger Hütte. Hier gibt es noch einen Apfelstrudel und ein Bier für uns, ehe wir über die Forststraße wieder zum Auto absteigen.