Cima Wurzbach (2675 m), die Sextner Rotwand (2936 m) muss warten
|
||||||||||||||||||||||
Unser Urlaub stand vor der Tür, aber auch eine Änderung der Großwetterlage war für den Montag vorhergesagt. Ein Grund für uns, die Sextner Rotwand (2936 m) gleich einmal an den Anfang des Wochenprogramms zu stellen. Der Plan war gut, aber für den Tourentag letztlich doch nicht der Richtige. Schon am Vorabend zeichnete sich ab, dass Esther58's Befinden nicht so war, wie es normalerweise sein sollte. Bleierne Beine, die sich bei den ersten Schritten einstellten, waren dann auch ein kein gutes Omen. Dass die Sextner Rotwand für uns überhaupt im Bereich des Möglichen liegen könnte, hatte ich nach dem Studium von gero's detailliertem Bericht festgestellt. Aus dem Tal betrachtet, sieht das Rotwand-Massiv für den Normalbergwanderer unerreichbar aus.
Ausgangspunkt unserer Tour war die Bergstation der Rotwandwiesenbahn auf etwa 1900 m. Wir folgten dem Wegweiser mit der Route 100, von welcher der Rotwand-Steig später links zu den Rotwandköpfen abzweigt. Hier kannten wir uns noch aus, da wir letztes Jahr aus dem Tal zu den Rotwandköpfen aufgestiegen sind. Der Bergpfad schlängelt sich wunderschön an der mit Latschen bestandenen Westflanke der Rotwandköpfe vorbei. Über Schutt und Geröll kamen wir schließlich zum Einstieg in die Steiganlage. Mit dem Klettersteigset und dem Helm wappneten wir uns für den weiteren Aufstieg. Wegen des kaminartigen Aufschwungs befindet man sich im Steig ziemlich genau in der Fallrichtung von losgetretenen Steinen.
Im folgenden Kar waren wir längere Zeit in Gehgelände unterwegs. Stellen mit Seilsicherungen folgten und eine Wand wurde erstaunlich einfach von links nach rechts oben über eine stufenartige Rampe bezwungen. Für Esther58 war es schon länger ein Kampf mit sich selbst. Mit der Aussicht, bald den Gipfel zu erreichen, biss sie sich aber noch durch. Einen Felskopf, den wir für den Gipfel hielten, stellte sich jedoch als Trugschluss heraus.
Auf dem Sattel, wo jede Menge Altholz aus dem 1. Weltkrieg herumliegt, haben wir schließlich beschlossen das Unternehmen zu stoppen. Der Gipfel war jetzt zwar in Sichtweite, aber unter normalen Verhältnissen immer noch eine Stunde entfernt. So folgten wir Pfadspuren über einen Grat nach Norden, der zum vermeintlichen Gipfel über dem durchstiegenen Kar führt. Dieser war bereits mit Wurzbach 2675 m annotiert, aber bisher nicht mit einem Bericht versehen.
Wenn es auch nicht der Gipfel war, so konnte sich die Aussicht zu den Drei Zinnen, der Rotwand oder der Dreischusterspitze sehen lassen. Aus dem Norden grüßte der Großglockner herüber. Unter uns waren die Rotwandköpfe, die Rotwandwiesen und das Tal mit Sexten zu sehen. Jenseits des Tals die Kette, über welche der Karnische Höhenweg führt, dem wir im Laufe der Woche noch einen Besuch abstatteten.
Beeindruckend auch der Elferkofel vis-a-vis im Süden und die zahlreichen alten Pfade, die aus den Kriegszeiten durch die steilen Bergflanken am Rotwand-Massiv führen. Unter welchen unsägliche Bedingungen das viele Holz seinerzeit in den Sattel unter uns heraufgeschleppt worden sein muss, kann man sich nicht vorstellen. Von dem Bau der vielen Stollen und Galerien in den Felswänden ganz zu schweigen. Das schlichte Bretterkreuz an unserem Aussichtspunkt Cima Wurzbach (2675 m) stammt wohl auch noch aus dieser Zeit.
Als wir genug gesehen und gevespert hatten, machten wir uns an den Abstieg. Den "Seitenausgang" über Burgstall ließen wir rechts liegen. Nach dem Abstieg über die gesicherte Felsstufe unten, konnten wir an den Rotwandköpfen in den Schlendermodus wechseln. Bei der Ankunft an "Rudi's Hütte" hatten wir ein mineralstoffhaltiges Getränk redlich verdient.
Fazit: Auch wenn es für den Gipfel dieses Mal nicht gereicht hat, war es eine tolle Tour in einer grandiosen Umgebung. Die Rotwand im Laufe der Woche nochmals anzugehen, haben wir angesichts dessen, dass es im Laufe der Woche bis zu dem erwähnten Sattel herunter schneite, verworfen. Für eine Besteigung sollte man in unserer Altersklasse auch genügend Zeit mitbringen und früher starten, wenn man die letzte Bahn in das Tal ohne Hetze wieder erreichen will.
Hinweis: Verglichen mit der Schweizer LK, ist das zur Verfügung stehende Kartenmaterial lausig. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich unseren Aussichtspunkt einigermaßen sicher identifizieren konnte. Der Bericht und die Fotos von Kalkmann haben dabei sehr geholfen. Erst meinten wir uns am Prater (2745 m) zu wähnen. Sag jetzt aber keiner, dass der doch in Wien ist.
Dolomiten 2019
Ausgangspunkt unserer Tour war die Bergstation der Rotwandwiesenbahn auf etwa 1900 m. Wir folgten dem Wegweiser mit der Route 100, von welcher der Rotwand-Steig später links zu den Rotwandköpfen abzweigt. Hier kannten wir uns noch aus, da wir letztes Jahr aus dem Tal zu den Rotwandköpfen aufgestiegen sind. Der Bergpfad schlängelt sich wunderschön an der mit Latschen bestandenen Westflanke der Rotwandköpfe vorbei. Über Schutt und Geröll kamen wir schließlich zum Einstieg in die Steiganlage. Mit dem Klettersteigset und dem Helm wappneten wir uns für den weiteren Aufstieg. Wegen des kaminartigen Aufschwungs befindet man sich im Steig ziemlich genau in der Fallrichtung von losgetretenen Steinen.
Im folgenden Kar waren wir längere Zeit in Gehgelände unterwegs. Stellen mit Seilsicherungen folgten und eine Wand wurde erstaunlich einfach von links nach rechts oben über eine stufenartige Rampe bezwungen. Für Esther58 war es schon länger ein Kampf mit sich selbst. Mit der Aussicht, bald den Gipfel zu erreichen, biss sie sich aber noch durch. Einen Felskopf, den wir für den Gipfel hielten, stellte sich jedoch als Trugschluss heraus.
Auf dem Sattel, wo jede Menge Altholz aus dem 1. Weltkrieg herumliegt, haben wir schließlich beschlossen das Unternehmen zu stoppen. Der Gipfel war jetzt zwar in Sichtweite, aber unter normalen Verhältnissen immer noch eine Stunde entfernt. So folgten wir Pfadspuren über einen Grat nach Norden, der zum vermeintlichen Gipfel über dem durchstiegenen Kar führt. Dieser war bereits mit Wurzbach 2675 m annotiert, aber bisher nicht mit einem Bericht versehen.
Wenn es auch nicht der Gipfel war, so konnte sich die Aussicht zu den Drei Zinnen, der Rotwand oder der Dreischusterspitze sehen lassen. Aus dem Norden grüßte der Großglockner herüber. Unter uns waren die Rotwandköpfe, die Rotwandwiesen und das Tal mit Sexten zu sehen. Jenseits des Tals die Kette, über welche der Karnische Höhenweg führt, dem wir im Laufe der Woche noch einen Besuch abstatteten.
Beeindruckend auch der Elferkofel vis-a-vis im Süden und die zahlreichen alten Pfade, die aus den Kriegszeiten durch die steilen Bergflanken am Rotwand-Massiv führen. Unter welchen unsägliche Bedingungen das viele Holz seinerzeit in den Sattel unter uns heraufgeschleppt worden sein muss, kann man sich nicht vorstellen. Von dem Bau der vielen Stollen und Galerien in den Felswänden ganz zu schweigen. Das schlichte Bretterkreuz an unserem Aussichtspunkt Cima Wurzbach (2675 m) stammt wohl auch noch aus dieser Zeit.
Als wir genug gesehen und gevespert hatten, machten wir uns an den Abstieg. Den "Seitenausgang" über Burgstall ließen wir rechts liegen. Nach dem Abstieg über die gesicherte Felsstufe unten, konnten wir an den Rotwandköpfen in den Schlendermodus wechseln. Bei der Ankunft an "Rudi's Hütte" hatten wir ein mineralstoffhaltiges Getränk redlich verdient.
Fazit: Auch wenn es für den Gipfel dieses Mal nicht gereicht hat, war es eine tolle Tour in einer grandiosen Umgebung. Die Rotwand im Laufe der Woche nochmals anzugehen, haben wir angesichts dessen, dass es im Laufe der Woche bis zu dem erwähnten Sattel herunter schneite, verworfen. Für eine Besteigung sollte man in unserer Altersklasse auch genügend Zeit mitbringen und früher starten, wenn man die letzte Bahn in das Tal ohne Hetze wieder erreichen will.
Hinweis: Verglichen mit der Schweizer LK, ist das zur Verfügung stehende Kartenmaterial lausig. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich unseren Aussichtspunkt einigermaßen sicher identifizieren konnte. Der Bericht und die Fotos von Kalkmann haben dabei sehr geholfen. Erst meinten wir uns am Prater (2745 m) zu wähnen. Sag jetzt aber keiner, dass der doch in Wien ist.
Dolomiten 2019
Minimap
0Km
Click to draw, click on the last point to end drawing
Comments (4)