Schwarzwassergraben

Der Wettergott ist zurzeit ziemlich launisch, am Mittwoch hat er mir für das Tessin Sonne angesagt und gestern Abend Regen. Keine gute Voraussetzung für eine Tour auf wilden und unmarkierten Pfaden. Da musste ich mir etwas anderes überlegen. Das Ergebnis: der Schwarzwassergraben. Eine gute Alternative.

Die Anfahrt ist mit ca. 2 Stunden recht kurz, da konnte ich bereits um halb zehn meine Wanderung beginnen. Bei strahlendem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen verließ ich allein den Zug an der Schwarzwasserbrücke.

Der Wanderweg führt über den Parkplatz des Restaurants, gleich beim ersten unmarkierten Abstieg ein Schild "Durchgang verboten". Zu recht, wie sich später erweisen sollte. Etwas weiter hinter dem Parkplatz in der ersten Kurve führt ein weiterer Pfad abwärts.  Der ist als gestrichelte Linie in der Karte eingezeichnet. Der Einstieg ist schon etwas zugewachsen, später ist die Spur deutlich. Enden sollte der Pfad unten am Wanderweg. Ich bin so weit gegangen, wie es ging, dann versperrten umgefallene Bäume den Weg. Aslo wieder zurück.

Der normale Abstieg in den Graben erfolgt etwas später über eine steile Treppe. Unten angekommen gehe ich erst noch einmal zurück, um zu schauen, wo der Pfad runterkommt. In der Tat ist der letzte Abstieg sehr anspruchsvoll, es liegt jede Menge Holz im Weg.

Wieder zurück folge ich nun dem ausgeschilderten Weg entlang der Schwarzwasser. Das ist ein breiter Forstweg, nicht mehr als T1. Leider ist der Blick auf den Fluss meistens durch Bewuchs versperrt. Ab und zu hat man die Möglichkeit ans Wasser zu gehen. Zweimal wechselt man auch die Flusseite über eine Brücke.

Nachdem ein Stück des Weges direkt am Ufer über Steine entlang geht, folgt dann der Aufstieg aus dem Graben. Er ist steil, aber wunderbar zu gehen. Oben angekommen öffnet sich die Landschaft und bei P 780 erreiche ich die Straße.

Bis P 826 muss ich nun über die Asphaltstraße gehen. Da entschädigt der Blick auf die Stockhornkette und die bekannten hohen Berner EMJ, Schreckhorn und die Hörner daneben (Wetter-, Mittel-, und Rosenhorn). Schon ein gigantisches Panorama.

Bei P 826 geht es jetzt leicht abwärts bis Steiglen (779). Ab hier beginnt erneut ein wunderbarer Pfad, der hinunter in den Graben führt. Bei P 640 wird die Schwarzwasser überquert und anschließend darf wieder aufgestiegen werden.

Über Sagirain und Buttnigen immer auf und ab. Noch einmal verwöhnt das Panorama die Augen. Bei P 809 erreiche ich erneut die Straße, der ich bis auf einen kleinen Abschnitt bis Schwarzenburg folge.

Die S-Bahn kommt in 20 Minuten, fährt pünktlich ab und hat bis Bern neun Minuten Verspätung. Da hilft nur ein Spurt von Gleis 13 auf Gleis 6, um drei Minuten später den Zug nach Basel noch zu erreichen.

Tour solo