Grenzwandern Schweiz * Etappe 62 * Fionnay - Mauvoisin


Publiziert von laurentbor , 25. August 2020 um 09:39.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:11 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1521 m
Abstieg: 1171 m
Strecke:14,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Visp - Martigny - La Châble - Fionnay
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mauvoisin - Le Châble - Martigny - Visp - Zürich

Fionnay ist ein kleines Dorf versteckt zwischen turmhohen Felswänden im hintersten Val de Bagnes. Der kleine Weiler besteht aus einigen braun gebrannten Holzchalets und technischen Anlagen für das Kraftwerk Mauvoisin. Eigentlich gibt es vier Kraftwerke im Tal welche mit den Wassermassen des Mauvoisin Stausees Strom produzieren, neben Fionnay liegen sie in Chanrion, Champsec und Riddes. Heute sind wir zu sechst unterwegs. Raquel, Christoph, Lucien, Vincent und Ash sind mitdabei. Die Wanderung startet hinter dem Dorf und führt erst sanft über eine Blumenwiese. Nach kurzer Zeit steigt ein steiler Pfad im Zick-Zack durch einen schattigen und buschigen Hang an. In einer Art Diretissima geht es flugs auf über 2000 Meter hoch auf eine Aussichtsterrasse über dem Val de Bagnes. Bei Vers le Grenier de Corbassière stehen einige verlassene Ställe und kurz darauf lädt ein schöner Holztisch mit Bänken zur aussichtsreichen Rast.

Hier beginnt der schöne Abschnitt entlang der Bisse de Corbassière. Diese spektakulären Wasserleitungen wurden im Mittelalter in den Fels gehauen um die niederschlagsarmen Alpweiden des Wallis zu bewässern. Die örtliche bisse wurde 2010 restauriert und präsentiert sich in bester Gestalt. Der Weg führt meistens sanft aufwärts, nur manchmal muss eine Steilstufe oder Felskante mit Holztreppen oder Brettern umgangen werden. Es ist wirklich eine beeindruckende Ingenieursleistung welche mit einfachsten Mitteln in rauher Umgebung erschaffen wurde.

Bei Plan Goli verschwindet die bisse und ein Aufstieg über eine etwas ältere Gletschermoräne beginnt. Bei der Wegkreuzung auf ca. 2400 Metern Höhe machen wir einen Abstecher zur Passerelle de Corbassière. Diese spektakuläre Hängebrücke wurde 2014 errichtet, nachdem der alte Weg über die Gletscherzunge unstabil und damit zu gefährlich wurde. Die Brücke hat eine Länge von 190 Metern und hängt 70 Meter über der Schlucht an zwei ausrangierten Stahlseilen von Luftseilbahnen. Die Begehung ist natürlich sicher, jedoch wackelt die Brücke ziemlich stark, gerade wenn mehrere Leute sich auf das Bauwerk wagen.

Nach diesem kurzen Abstecher kehren wir zurück auf die rechte Seitenmoräne des Gletschers, welche hier steil nach oben geht. Nach kurzem Aufstieg erblicken wir erstmals den mächtigen Eisstrom und den prächtigen Grand-Combin dahinter. Die letzten Minuten vor der Hütte wandern wir gemütlich und mit wunderbarem Gletscherblick. Die Cabane Panossière wurde 1881 erstmals errichtet und der heutige Bau aus dem Jahre 1996 ist bereits der fünfte, nach zahlreichen Lawinenniedergängen. Der avantgardistisch anmutende Bau thront prächtig auf der Seitenmoräne des Gletschers und hat eine umwerfende Aussicht auf den Glacier de Panossière und den Grand-Combin dahinter. Wir genehmigen uns ein Bier auf der Terrasse und kommen fast nicht mehr los. Schön wäre es hier ein Weilchen zu bleiben oder zu übernachten.

Nun führt der Weg angenehm über die mächtige Gletschermoräne bis man von dieser hinabgeführt wird und am steilen Hang des Grand Tavé im Zick-Zack ansteigt. Bis zum Col des Otanes auf 2886 Metern ist es nicht weit und unterhalb des Passes laden ein paar Wiesen mit herrlichem Panoramablick zur Rast. Hier genehmigen wir uns eine Verpflegungspause mit Blick auf den Grand-Combin. Der mächtige Berg ist der westlichste Viertausender des Wallis und auf der Spitze stark vergletschert. 1859 wurde der Berg erstmals bestiegen und auch heute noch führt der Weg von der Hütte praktisch ausschliesslich über Gletscher.

Wir wenden uns nun in die andere Richtung und queren den breiten Passrücken des Otanes welcher mit viel losem Geröll gefüllt ist. Nach dem Pass quert man ein kleines Tälchen mit Altschnee und gelangt zur steilen Bergflanke oberhalb von Bonatchiesse. Der Abstieg bis La Tseumette ist abwechslungs- und aussichtsreich. Die Dents-de-Midi grüsst aus der Ferne und auch der Lac de Mauvoisin mit seiner Staumauer ist erstmals zu sehen. Bis Pazagnou quert man eine Flanke und kommt zum steilsten und letzten Stück. In Kurven geht der gut ausgebaute Weg hinunter bis Mauvoisin unserem Zielort. Eine kleine Rast im Bergrestaurant bis das Postauto kommt muss dazugehören.

Hier geht es zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


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