aufs Mutthorn - und über den Kanderfirn wieder zurück nach Heimritz
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Am darauffolgenden Morgen treffen sich doch einige Berggänger um 6 Uhr zum Frühstück in der Mutthornhütte - einige sind, wie wir später feststellen können, bereits vor uns aufs Horn aufgebrochen. „Gleich bei der Hütte auf dem alten, wbw markierten Steig hoch und den Steinmännern folgen“, rief uns Hüttenwart Koni in Erinnerung - und wir halten uns an diesen Ratschlag bei anbrechendem Tag und bereits ausreichend Licht, und steigen bald unter dem Lager des teuren Acetos zügig aufwärts.
Bald einmal folgen wir den Steinmännern - nur, es sind die falschen: sie leiten uns unwissentlich hoch zur schwierigen Route über den Ostgrat … Nach dem Abbruch traversieren meine BegleiterInnen nordseitig über ein vereistes Schneefeld, ich südseitig im allerorts herrschenden lockeren Felsschutt hinüber zum Gelände, welches schliesslich den Durchschlupf durch das oft geschilderte Couloir eröffnet, weiter.
Wie wir einsteigen, macht sich eben die Familie aus Yverdon an den Abstieg - problemlos kommen wir aneineinander vorbei; leicht rutschig ist’s im Kamin schon - doch eigentlich unproblematisch.
Ebenso ist die teils als abschüssig geschilderte Passage zum Aufbau des Vorgipfels ohne Angstgefühle meinerseits zu meistern; die nachfolgende kurze IIer-Stelle ist - dank hier festem Fels - angenehm zu bewältigen. Etwas grössere Aufmerksamkeit und Konzentration verdient der Schlussanstieg über vielfach verschneite und vereiste Felsplatten zum Gipfelkreuz des Mutthorns. Freude - und herrliche Aussichten während des erst beginnenden Tages sind uns hier bereits gegönnt; wir halten erst mal inne. Doch dann gilt es noch den Gang zum Hauptgipfel vorsichtig anzugehen: erst ist die kurze Flachpassage schneebedeckt, leicht gefroren, und der Schlussanstieg von selbem Charakter wie bereits derjenige zum Gipfelkreuz - zudem „verlieren“ sich die darunter beginnenden Felswände im > 45°-Bereich ... Doch zufrieden und glücklich finden wir uns alsbald auf dem Mutthorn ein! Auch hier, wie bereits beim Gipfelkreuz, bewundern wir nicht nur die eindrückliche Gletscher- und Gipfellandschaft, sondern auch die sich v.a. ums Doldenhorn herum gebildeten aussergewöhnlichen Wolkenformationen.
Konzentriert machen wir uns auf den Rückmarsch zum Gipfelkreuz Mutthorn - hier wird fürs Gipfelfoto posiert; danach der Gang zum Couloir angetreten. Der Rückweg ist ein nun etwas weniger beschwerlicher, weisen doch meist Steinmänner und deutliche Spuren den Weg zu unserem Materialdepot und der heute schliessenden Mutthornhütte.
Nach einer Stärkung, der Materialaufnahme und der Verabschiedung von Peter und den Hüttenwarten begeben wir uns - bei wiederum strahlendem Sonnenschein - auf den Abstieg; nach der kurzen felsigen Passage - und am ersten der heute hier landenden Helikopter vorbei - machen wir uns, wieder gletschermässig ausgerüstet, auf den zwar wieder lange erscheinenden, doch zeitlich kürzeren Abstieg über den Kanderfirn.
Dabei halten wir uns heute grundsätzlich weiter links, können dabei einen malerischen Gletscherbach erkennen (jedoch vor Ort wegen Breite und Tiefe nicht überschreiten) und im Schlussabstieg zum Alpetligletscher breitere und tiefere Spalten bewundern.
Nach dem Übergang ins Felsgelände im selben Bereich wie gestern gönnen wir uns beim Abseilplatz eine Retablierungs- und Rastpause vor dem Weitermarsch im Gletscherrückzugsgebiet der jungen Kander entlang.
Übers Gletscherschliffgelände erreichen wir wieder den Abzweig des neuen Hüttenweges, wenig später auch die attraktive steile Passage durch die Felswand hinunter ins wieder breitere Tal des Baches im Gasteretal.
Auf identischer Route wandern wir nun talauswärts bis zur Hängebrücke vor P. 1724, und nun rechtsseitig zurück nach Heimritz; auf der schattigen Terrasse des Berggasthauses zelebrieren wir den Einkehrschwung vor der Rückfahrt ab dem Parkplatz - eine tolle gemeinsame „Bergfahrt“ findet hier ihren Abschluss.
▲ 1 ⅛ h bis Gipfel
▼ 40 min bis Hütte
▼ 1 h 25 min bis Anseilplatz vor Alpetligletscher
▼ 1 h 55 min bis Heimritz, Parkplatz
unterwegs mit René (tiefblick63)
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