SC22: Ustria Val - Terrihütte


Publiziert von basodino , 6. August 2019 um 17:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:30 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Piz Terri   Gruppo Piz Medel   CH-GR 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 115 m
Strecke:12 km
Unterkunftmöglichkeiten:Ustria Val (Gasthaus mit 2 Doppel- und 2 Dreibettzimmern, 6+4 Lager), Terrihütte SAC

Nach der gestrigen Königsetappe begannen wir den nächsten Abschnitt mal sehr gemütlich am späten Vormittag. Auch musste unsere Wäsche erst noch richtig trocken werden.

Der Anfang ist dann wegtechnisch auch eher langweilig, folgt man doch der Straße immer tiefer ins Tal hinein. Nach 25 Minuten kommt dann eine erste Abwechslung. Ohne Schild bogen wir links wenige Meter hinab zu einer Hängebrücke ab. Dies spart ein paar Meter Strecke, auch wenn es auf der anderen Seite ein wenig steiler wieder hinauf zur Straße geht. 10 Minuten später ist man in Tenigerbad, wo ein großer Hotelkomplex vor sich hinrottet. 5 min weiter bogen wir rechts auf eine Schotterstraße ab, die rechts am Talrand halbwegs die Höhe hält und beim Stausee endet. T1, 1 h 00 min

Am Stausee ist dann einzig der Weg nach links über die Staumauer angeschrieben. Das ist schade, da der Weg rechts des Sees wahrscheinlich schöner zu gehen ist. So bleibt man noch lange auf einer Straße, erst auf Asphalt, dann auf Schotter. Am Ende des See findet sich der Parkplatz der Terrihütte. Nach Tegia Nova verzweigt sich der Weg ohne Schilder aber beidseitig rot-weiß markiert. Hier hätte man nochmals auf die rechte Seite wechseln können. Wir blieben aber links und erreichten so knapp oberhalb 1400 m die einzige Bank. T1, 1 h 00 min

Dies ist nicht nur wegen der Sitzgelegenheit ein sehr guter Pausenplatz, sondern auch weil es hier viele Heidelbeeren hat. Gestärkt gingen wir eine halbe Stunde später weiter. Nach wenigen Minuten überquert man nun endlich den Fluss und erreicht die rechte Seite des Tales. Der Weg steigt nun spürbar an, ohne unangenehm zu werden. Immer mit etwas Abstand vom spektakulären Wildwasser erreicht man selbiges nur auf ca. 1560 und 1680 m. An letzterem Punkt beginnt dann auch der Kehrenweg, der hinauf auf die Crest la Greina führt. Nach einem Tor kommt ein kurzer steilerer Anstieg, der für ca. 40 Höhenmeter andauert, dann aber wieder in angenehmere Kehren zurückfällt. Kurze Zeit später steht man am unteren Rand des Rückens Crest la Greina. T2, 1 h 35 min

Wellenförmig steigt man nun über den Rücken an. An ganz kurzen Stellen übersteigt der Weg den Grad T2 (Sicherung mit Ketten). Irgendwie war ich nicht darauf eingestellt, dass der Weg sich hier so ziehen wird. Man übersteigt tatsächlich die Höhe der Terrihütte um ca. 20 Höhenmeter, bevor man eine Schulter erreicht. T3-, 45 min

Jetzt ist die Hütte gut sichtbar und mit 20 Minuten angeschrieben. Gemütlich habe ich dann doch etwas länger gebraucht. Zunächst steigt man etwas hinab, dann quert man in leichtem Auf und Ab und erreicht ein wenig tiefer dann einen Bach mit Brücke. Jenseits muss man nochmals 40-50 m hinauf zur Hütte. T3-, 25 min

Die Terrihütte ist die größte Hütte auf unserer Wanderung und gleichzeitig die teuerste. Gegen den Service und das Essen ist auch nichts einzuwenden. Die Unterbringung im Zimmer kommt mir dann aber doch etwas spartanisch für eine moderne Hütte vor. Die Matratzen sind schmal und es gibt weder am Fuß- noch am Kopfende irgendeine Ablage oder einen Haken. Speziell für Brillenträger ist das extrem unhandlich, weil man beim Schlafengehen nichts deponieren kann. Weiterhin gibt es gegenüber dem Bett gerade mal einen Doppelhaken für je 4 Betten. Auch die Jacke oder Hose kann dort nicht verräumt werden, wenn einem andere zuvor gekommen sind. Bleibt noch im Eingang ein Regal mit 6 Fächern für 12 Personen.
Ich kann ja verstehen, dass es auf Hütten eng zu geht, aber dieser chronische Mangel an Haken in den Zimmern wird hier auf eine neue Spitze getrieben. Vielleicht sind Haken in Alpenländern so teuer im Erwerb, dass das den Hüttenbetreibern nicht zuzumuten ist. Ich wünschte mir aber wie in vielen Hotels auch, dass die Betreiber mal selbst in Ihren Zimmern übernachten, damit sie sich besser in die Bedürfnisse ihrer Gäste einfühlen können.

Vor der Hütte waren bald alle Bänke belegt. Als dann im Hang gegenüber nicht nur ein einsamer Steinbock, sondern eine Schar Gemsen auftauchte, war für das Unterhaltungsprogramm für die meisten hier gesorgt. Die Lage der Hütte ist schon sehr vorteilhaft.
Pünktlich zum Abendessen trübte es dann ein und später regnete es. Das sollte uns auch am nächsten Tag Sorgen bereiten ...

Tourengänger: basodino, tourinette


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