Piz Terri (3149m) Überschreitung


Publiziert von steinziege , 2. September 2012 um 12:28.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:29 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Piz Terri   Gruppo Pizzo Corói   Gruppo Piz Medel 
Aufstieg: 1125 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Tenigerbad im Val Sumvitg
Unterkunftmöglichkeiten:Camona da Terri (sehr zu empfehlen)
Kartennummer:Landeskarte der Schweiz 1:50000 Nr. 256T

Abends auf dem Weg zur Capanna Motterascio hatte es geregnet, aber die Sorge, dass die überwiegend gute Prognose für den Mittwoch damit hinfällig sei, bewahrheitete sich nicht und wir konnten in einem wunderschönen Morgen unsere Tour in Angriff nehmen.

Hinter der Hütte führt ein Steig blauweiß markiert erst durch Matten-, dann durch Schuttgelände zügig das Val Güida hinauf zum Sattel unterm Westgrat des Piz Terri. Dort empfängt einen wieder eine beachtliche Steindaubenversammlung. (Markierungen gibt es hier nicht mehr). Durch diese geht es mitten hindurch in südöstlicher Richtung auf den Gipfelstock zu, wo meist eine sichtbare Aufstiegsspur durch den Schutt der Nordwestflanke zu dem kleinen "Kamin" (Markierungsstange) führt.
Als ich die fantastische Aussicht auf Tödi und Bifertenstock fotografieren wollte, machte sich plötzlich meine kleine Kamera selbstständig und rollte etliche Meter im Steilschutt abwärts - ein herzliches Danke an meinen Kameraden, der mich nicht hinunter ließ, sondern sie mir selbst wieder heraufholte. Sie funktioniert noch!

Vom "Kamin"ausstieg geht es den Westgrat hinauf (meist etwas rechts vom Grat) zum Gipfel - teils nahe am Grat, teils durch die steile Flanke. Vor 4 Jahren fand ich den Aufstieg geradezu harmlos, heuer gab es in der meist klaren Steigspur zwei unangenehme Stellen, wo der sinnvollste Routenverlauf etwas unklar war und man sich durch sehr steiles, sehr rutschiges Gelände mit nur schlechten Trittmöglichkeiten hindurchkämpfen musste.

Das Wetter hielt immer noch, und die Rundsicht da oben sucht ihresgleichen, die Adula zum Greifen nah, im Westen und Süden die Tessiner Berge undsoweiter. Durch den Regen war die Atmosphäre ganz klar - leider musste ich z.T. gegen das Licht fotografieren, so dass die Fotos teilweise nicht so klar wurden.
Außer uns waren nur 5 Personen am Berg unterwegs, 3 davon vor uns, 2 hinter uns (die aber am Kamin die Tour beendeten), den Gipfel hatten wir für uns allein.

Für den Abstieg führt eine deutliche Steigspur auf dem Sattel nach Nordwesten. Am letzten Schutthang vor dem Vorgipfel des Piz Canal schwenkt man rechts bis zu den letzten Steindauben über dem Durchlass für den Seezufluss aus dem Terri-Gletscher. Hier führt eine Spur steil hinunter an den See, den man links dicht am Wasser umrundet. Gelegentlich muss man etwas höher steigen, wenn der Geröllhang zu steil zum Ufer abfällt. Vor einem plattigen Rücken sieht man links oben einige Steinmänner, zu denen man hinaufsteigt und denen man bis zum Steig folgt, der ins Val Canal hinunterführt.
Ungefähr in 2350m Höhe quert er den Bach und zieht auf dessen orographisch rechter Seite den Hang hinauf. Hier kann man höher oder tiefer auf mehreren Spuren nach Wahl über die unteren Westhänge des Piz Zamuor in die Greinaebene hinunterwandern.

Wer den kurzen, aber knackigen Gegenanstieg über den Nordostsporn des Muot la Greina zur Camona da Terri vermeiden (und auf den sensationellen Blick auf den "Reinfall" verzichten) möchte, versucht den Muot la Greina südlich zu umrunden (notfalls auf dem Wanderweg bis Crap la Crusch und dort über den Rein) und strebt auf seiner Westseite dem Hüttenhügel zu.

Der Abend blieb überraschenderweise lange noch schön...

Als wir morgens über Crest la Greina ins Val Sumvitg abstiegen, wartete der Regen freundlicherweise, bis wir das Steilstück hinter uns hatten und im Talgrund angelangt waren. Man kann links oder rechts des Rein nach Tenigerbad laufen, wir blieben links.  Das letzte Stück schlugen wir den "Sagenpfad" ein, mit sagenhaft rieseigen Felsklötzen im Wald und entsprechend verwunschener Atmosphäre. Unter den Bäumen fand mein Kamerad (gekonnt ist gekonnt) genug Pfifferlinge, um sie mit mir zu teilen... lecker (danke!).

Ein toller Berg, eine wunderschöne Tour.

Tourengänger: steinziege


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