steil - eng - schmutzig - schön - Dent de Jaman, Grottes de Naye und Rochers de Naye mit Juniors


Publiziert von Frankman , 6. August 2019 um 22:10.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum:30 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD   CH-FR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 809 m
Abstieg: 809 m
Strecke:Col de Jaman - Dent de Jaman - Grottes de Naye - Rochers de Naye
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A1, A12, A9 Montreux, Les Avants, Col de Jaman
Kartennummer:outdooractive.com

„Grottes de Naye - Begehbare Höhle auf 1800 m für Abenteuerlustige. Die Grotten liegen mitten in den Waadtländer Voralpen. Du erreichst diese in einer kurzen Wanderung in steilem Gelände (T3). Falls die Höhle betreten werden will, Stirnlampe, Helm, Handschuhe und gute Kleider mitbringen. Teilweise nass und rutschig, mit Ketten gesichert.“ aus: www.myswisstrek.ch
Mit dieser Beschreibung brauchte es nicht viel Überredungskunst, dass die Juniors mit in die Waadtländer Alpen kommen, zumal ich die Grotten und den Rochers de Naye 2018 bereits auf dem Tableau hatte und mit Begeisterung von der Tour *Rochers de Naye via Grottes de Naye erzählen konnte.
Start der Rundwanderung ist der Parkplatz am Col de Jaman. Diesen erreicht man über die Autobahn Montreux und folgt der Beschilderung Les Avants, Col de Jaman.
Der Bergweg führt vom Parkplatz hoch zur Ornithologischen Station. Der Col de Jaman ist ein wichtiger Übergang im alljährlichen Vogelzug. An den Stangen der Fangnetze vorbei, gewinnt der Bergweg schnell an Höhe und taucht in den steilen Bergwald an der Westflanke des Dent de Jaman ein. Mehrere Steilstufen sind in diesem ersten Abschnitt mit Ketten und Fixseilen gesichert und verlangen gleich zu Beginn der Wanderung Kraft und Konzentration. Oft braucht man die Hände um vorwärts zu kommen. Große Tritte müssen auch mal mit Knie voraus erklommen werden. Nach einer kurzen Passage auf dem kleinen Grat steigt der Bergweg entlang der Trockenmauern und über ein Geröllfeld weiter an. Beim Ausblick über die Montagne d’ Amont erkennt man schön den weiteren Verlauf zur Grotte über den Col de Bonaudon sowie den Trassenverlauf und die Verbauungen der Zahnradbahn zum Rochers de Naye. Wir nehmen hier den finalen Anstieg mit etwa 120 Höhenmetern zum Dent de Jaman unter die Füße und Hände. Über mehrere Kraxelstellen erreichen wir den fantastischen Aussichtspunkt hoch über dem Genfersee.
Der Dent de Jaman kann vom Col de Jaman aus auch südlich umgangen werden.
Ein erster Höhepunkt ist somit erreicht. Das Panorama ist beeindruckend und reicht von der Rhônemündung zum Jura über den Lac Léman, weiter über die Freiburger Alpen bis ins Berner Oberland inklusive EMJ.
Beim Abstieg verlangen die Kraxelstellen volle Aufmerksamkeit.
Vorbei an der Buvette de Jaman überqueren wir die Gleise und steigen erst kurz weiter ab und dann zum Col de Bonaudon wieder leicht an. Nach diesem Übergang erkennt man bereits die Leiter als Umgehungsstrecke der Grotte, an deren unterem Ende sich der Einstieg in die Höhle befindet. Im Gegensatz zu 2018 befindet sich noch ein großer Altschneekegel am Grotteneingang, an dem man sich vorbeizwängen muss. Vor dem Einstieg in die Höhle wird die Ausrüstung gerichtet und es kommt echte Abenteuerlust auf. Entsprechende Hinweisschilder geben Auskunft über die Höhle, Ausrüstung und Wegverlauf.

Und dann beginnt die Höhlenexpedition. Nach nur wenigen Metern erkennt man im Lichtkegel der Stirnlampe, dass man auf allen Vieren kriechend, die erste Engstelle überwinden muss. Rucksack voraus geht es nun langsam voran. Es öffnet sich bald ein größerer Raum, in dem man auch wieder aufrecht stehen kann. Der Höhlengang steigt nun ständig an. Eine Leiter hilft, den Höhenunterschied zu meisten. Die Höhlenatmosphäre ist eiskalt und sehr feucht. Beim angekündigten Adlerloch dringt Licht in die Höhle und im Winter offensichtlich jede Menge Schnee. Dort liegt noch ein gewaltiger Schneekegel als Zeuge vom vergangenen Winter. Dieser Schnee ist der Grund für die tiefen Temperaturen im unteren Teil der Grottes de Naye. Nach der Passage des Adlerlochs ist es wesentlich milder. Der Höhlenweg steigt weiter an und erreicht eine weitere Trittstufen. Bald darauf erreichen wir eine große Halle, die sich als riesiger Kolk erweist. Von hier wendet sich der Weg links aufwärts und führt Richtung Ausgang. Einfallendes Licht gibt die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein.
Mit guten Schuhen, Stirnlampe und keiner Angst vor Schmutz und Enge, ist die Passage durch die Grottes de Naye ein absolutes Wanderhighlight.
 
Außerhalb der Grotte führt der Bergweg mit herrlicher Aussicht ins Haute Gruyère auf die Grande Chaux de Naye und wendet sich dort dem Gipfel zu. Ständing ansteigend erreichen wir die Grand Chaux de Naye und mit nur noch wenig Anstieg den Gipfel des Rochers de Naye. Leider hat sich das Wetter in der vergangenen Stunde soweit verschlechtert, dass sich der Gipfelbereich komplett verhüllt. Selbst das Gipfelrestaurant an der Bergstation der Bahn ist vom trigonometrischen Punkt am Gipfel nicht mehr zu erkennen. Schade, aber so ist das Wetter. Immerhin bleibt es trocken.
Nach ausgiebiger Rast am Gipfel beginnt der Abstieg Richtung Sautodoz über die steile Südseite des Rochers de Naye. Bei der Alpe Sautodoz schwenken wir in westliche Richtung und steigen über das Couloir weiter Richtung Chamossale und queren dabei die Felsen unterhalb des Panoramarestaurants. An der Alphütte Chamossale steigt der Weg nochmals kurz an und verläuft nach der Überquerung der Gleise unterhalb des Dent de Jaman leicht absteigend zum Col de Jaman, unserem Ausgangspunkt.

Auf der Heimfahrt machen wir noch kurz einen Schwenk nach Blonay, wo das Todtnauerli seinen Dienst als Museumsbahn leistet.

Tourengänger: Frankman


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