Die Via Ferrata Michielli Albino Strobel auf die Punta Fiámes


Publiziert von H. Brückner , 7. August 2019 um 13:30. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum: 7 August 1993
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:7km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der Strada Statale 51 von Cortina fünf Kilometer Richtung Toblach bis zum Örtchen Fiámes.

Der Pomagagnon ist ein 2450 Meter hoher Gipfel in der südlichsten Kette der Cristallo-Gruppe, 1200 Meter über Cortina d'Ampezzo. Ein Stück nach Westen vorgeschoben ist die zweihundert Meter niedrigere Punta Fiámes, zu der seit 1964 ein Klettersteig führt, der zu Ehren des Bergführers Michielli Albino Strobel errichtet wurde. Dieser Klettersteig hatte uns interessiert...


Wir legten Frank Zappas "The Yellow Shark" ein, fuhren los, und stellten unser Auto am Hotel Fiámes (1300m) ab, das sich direkt an der Strada Statale 51 befindet. Hier beginnt ein markierter Weg, der zu einer Forststraße hinaufführt, die früher mal einen Eisenbahntrasse war. Hier hält man sich kurz rechts. Wenige Meter weiter zweigt der beschilderte Weg zum Einstieg dann links im Wald hinauf. Auf einem latschenbewachsenen Schuttkegel steigt man weiter auf, schließlich führt eine Geröllrinne zum Einstieg des Klettersteigs am Wandfuß, der mit einer Tafel markiert ist.

Hotel Fiámes - Einstieg Via Ferrata Michielli Albino Strobel: markierter Wanderweg T2, 45 Minuten


Hier, auf etwa 1750 Metern Höhe, startet der Klettersteig mit einem großen Band (I), das schräg rechts hinauf zu den ersten Sicherungen führt. Am Ende der Passage auf dem Band geht es links hinauf (I+) zu den ersten Sicherungen, die durch eine kaminartige Rinne führen (B/C). Über eine Rampe (B) gelangt man schließlich hinauf auf einen Absatz.

Auf dem Absatz geht man ein Stück nach links. Dann führen zwei Stufen (beide B/C) hinauf zu einem Kamin (B). Dieser führt auf einen weiteren Absatz hinauf.

Hier wendet man sich erneut nach links und geht hinüber zu einem nächsten Kamin (B/C). Dieser führt hinauf in leichteres Gelände und schließlich in latschenbewachsenes Gehgelände. Hier hat man Teil eins des Klettersteigs hinter sich, und kann ein Päuschen einlegen.

Einfaches Gehgelände führt dann hinauf zu einem sehr steilen Abschnitt (zunächst C, dann leichter). Oben folgt wieder Gehgelände, es geht erneut nach links hinüber zu einem einfachen Aufschwung (A/B). Wieder geht man nach links, zu einem breiten Sattel.

Von dort aus führt eine Leiter (B) hinauf in stufiges Gelände (B, B/C, B), dann hat man die Schwierigkeiten hinter sich: erneut in latschenbewachsenem Gehgelände wandert man rechts hinauf zu einer Schulter, dort kraxelt man einen letzten, einfachen Aufschwung (A/B) hinauf zum Ausstieg des Klettersteigs. Von dort aus wandert man in wenigen Minuten hinauf zum (optionalen, weil links umgehbaren) Gipfel der Punta Fiámes (2240m).

Einstieg Via Ferrata Michielli Albino Strobel - Punta Fiámes: Klettersteig bis C/I, 2h


Bedingt durch ihre niedrige Höhe ist die Punta Fiámes vielleicht nicht der ideale 360°-Aussichtsberg, so richtig im Weg steht aber eigentlich nur die Pomagagnon-Kette selbst. Zu sehen sind immerhin Sorapiss, Monte Pelmo, Civetta, Nuvolau und Averau, davor die Cinque Torri, die Tofanen, die Fanesgruppe mit dem Heiligkreuzkofel, die Hohe Gaisl, und, gerade so über die Pomagagnon-Kette spitzend, der Cristallino d'Ampezzo.

Wir genossen die Gipfelrast, dann machten wir uns langsam an den Abstieg. Wir hatten vor, aus der Forcella del Pomagagnon abzusteigen, die sich östlich der Punta Fiámes befindet. Fast eben geht es nordwärts hinüber zu einer ausgesetzten Kletterstelle (1+), dann quert man ostwärts hinunter zur Forcella del Pomagagnon (2178m). Hier stiegen wir fast 1000 Höhenmeter durch eine Schotterhalde ab. Auf etwa 1670 Metern Höhe trifft man auf einen Weg. Hier kurz nach rechts, dann gleich weiter hinunter, bis auf etwa 1360 Meter Höhe, wo man auf die Forststraße trifft. Auf dieser nach Norden, bis zu einem der Abzweige nach Fiámes.

Punta Fiámes - Fiámes: markierte Wanderwege, viel Geröll, T4, 1,5h


Fazit:

Ein klassischer Klettersteig aus der guten alten Zeit vor dem modernen Klettersteigwettbewerb mit seinen entsprechenden Auswüchsen. Die Route folgt dem logischen Weg durch die exponierte Westflanke der Punta Fiames, wobei sich versicherte Abschnitte mit längeren Gehpassagen abwechseln. Nichts Besonderes, aber ein netter Halbtagsausflug. Ein Topo findet sich hier, aufschlussreiche Fotos hier.

Tja, und am Tag darauf stiegen wir auf die Große Zinne!

Tourengänger: Nik Brückner, H. Brückner


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Kommentare (1)


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Nik Brückner hat gesagt: Waren wir da wirklich?!?
Gesendet am 7. August 2019 um 13:41
Hey! Das war kurz vor unserer Tour auf die Große Zinne. Träningstour, sozusagen. Ich kann mich nur kaum noch an den Tag erinnern.... ;o}

Gruß,

Nik


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