Hochtour Hasenstock - Rot Grätli


Publiziert von El Chasqui , 18. Juni 2019 um 07:01.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ruch- und Walenstockgruppe   CH-OW   CH-UR   Chaiserstuelgruppe   CH-NW 
Zeitbedarf: 10:00

Einsame Tour über viel Schnee und luftigem Grat

Ich erlaube mir diese Tour als Hochtour zu klassieren, da sie einerseits über einen sehr steilen Firnaufstieg und andererseits über einen äusserst luftigen Grat verfügt.

Wir reisten bereits am Voraben auf die Bannalp an (Nachtzuschlag blaues Bähnli 30 Franken). Im Gasthaus Urnerstaffel assen wir vorzüglich und übernachteten zu fünft in einem 35-Massenschlag.
Am Samstagmorgen starteten wir um 05.05 hinauf zur Bannalper Schonegg. Der Weg war bis auf wenige Stellen schneefrei. Auf dem Pass drohten meterhohe Wächten, aber ganz am Südrand des Pass kann man gut ohne Schneekontakt hinüber passieren.
Dann gab es aber nur noch ein Schneefeld, dafür durchgehend..... Der Schnee war am Morgen aber ganz angenehm zu gehen. Viel mehr Problem machte uns der aufkommende Nebel. Kurz vor Punkt 2392 m sattelten wir auf die Steigeisen um. Die Sicht war sehr, sehr eingeschränkt, darum stiegen wir zu rechts hinauf. Wir bemerkten den Irrtum (GPS sei Dank) und fanden so eine ganz gute Linie hinauf zum Sattel zwischen Oberberg und Hasenstock. Ganz oben wird es gegen 45 Grad steil, aber der Schnee war gutmütig, sprich trittfest.
Wir machten zwei Seilschaften und nahmen den Grat in Angriff. Vorne legte Sebastian gekonnt die Zwischensicherungen um die Felszähne. Diesmal sicherten wir ziemlich viel, es schien, dass der Grat bröckliger geworden ist. Hie und da liessen wir etwas Grümpel in die Flanken hinuntersausen. So weit kein Problem, waren wir doch weit und breit alleine unterwegs.
Wir genossen den luftigen Grat, lagen wir doch nun auch über der Nebelgrenze. Auf dem Gipfel gönnten wir uns einen Schluck Wein, aber nicht zu viel, mussten wir ja auch alles wieder zurückklettern.
Das ging ganz gut und so stiegen wir über die nun sehr aufgeweichte Schneeflanke wieder hinab zum Wanderweg Richtung Rot Grätli.
Wir montierten die Schneeschuhe (für etwas haben wir die auch mitgeschleppt) und traversierten bei immer noch dichtem Nebel hoch zum Rot Grätli. Der Schnee war äusserst rutschig, aber irgendwie quälten wir uns dort hoch und erreichten so wieder sonniges Gebiet.
Der Abstieg runter zur Rugghubelhütte ging alles noch über Schnee. Auch bis zur Planggenstaffel hinunter lagen immer wieder Schneefelder. Wir erreichten Ristis pünktlich zur 16.40 Uhr Bahn.

Den Hasenstock habe ich nun zum zweiten Mal bestiegen. Die steile Schneeflanke und der äusserst ausgesetzte, aber nirgends wirklich schwierige Grat macht die ganze Tour zu einem schönen Erlebnis. Die Griffe müssen aber immer genau geprüft werden, die Steine halten nicht immer zuverlässig.

Tourengänger: El Chasqui


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»