Die Insel, die keine mehr ist
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Nachdem ich an den beiden Vortagen eher anstrengende Touren unternommen hatte, ist für heute Erholung angesagt, zumal der Wetterbericht für den heutigen Freitag eh nicht allzu viel Sonnenschein verspricht.
Als ich bei der Station Zihlbrücke den Zug verlasse, staune ich zunächst einmal über den Bahnhof. Er besteht nur aus einem Bahnsteig mitten im Grünen, dessen Abgang in einen Wanderweg mündet, offenbar nur angelegt für Wanderer - also für meinereiner! Mein erstes Ziel ist das Château de Theille, davon bekomme ich aber nur das Eingangstor zu sehen, den Rest verbirgt dichter Baumbewuchs. Das sollen allerdings nicht die letzten Bäume, die ich heute zu Gesicht bekomme. Der Jolimont - mein nächstes Ziel - ist voll davon. Den Gipfel kann ich im wuchernden Dickicht nicht ausfindig machen, so gehe ich halt weiter zur Tüfelsburdi, einer hübschen Ansammlung von riesigen Findlingen umgeben von zahlreichen Feuerstellen und Picknickplätzen. Der Geruch von gegrillten Cervelats (gemäss Wikipedia heisst das auf gut deutsch "Schweizer Brühwurst"!) ist noch omnipräsent, wahrscheinlich waren hier in den letzten beiden (sonnigen) Tagen die Schulen der halben Schweiz auf Schulreise und haben ihre Schweizer Brühwürste übers Feuer gehalten und dem Wald eine neue Duftnote aufgeprägt. Heute ist alles verwaist, nur der Geruch erinnert an das Gelage. Nachdem ich von diesem aromatisierten Geruch gesättigt bin, geht es weiter zum Jolimontguet - welch hübsche frankogermanische (oder eher frankobernische) Wortkreation, ein überaus hübscher Ort mit starker Ausstrahlung, gesäumt von zwei wunderschönen Alleen. Nach kurzem Abstieg durchlaufe ich das Bilderbuchdorf Erlach. Es ist Mittagszeit, so finde ich das Dorf gänzlich menschenleer vor. Von hier sehe ich schon mein Tagesziel, die St. Petersinsel. Dies ist keine Insel mehr, soll es aber früher einmal gewesen sein. Die Juragewässerkorrektion - die Bezeichnug dürfte aus heutiger Sicht politisch nicht mehr ganz korrekt sein - machte in den Jahren 1868 bis 1878 aus der Insel eine Halbinsel (Beitrag Wikipedia), gut für mich, so komme ich trockenen Fusses zum ehemaligen Kloster. Offenbar wurde den Mönchen der Rummel, der sich hier einstellte, als die Insel "gefallen" war, zu gross, und sie haben sich zurückgezogen. Heute dient das Kloster als Nobelherberge. Zum Abschluss des hübschen Ausflugs lasse ich mich von der Stadt Biel über das Wasser nach Biel gleiten.
Meine Regeneration ist vollends geglückt.

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