Domleschg 2 - zu Burgen, Schlössern und Kapellen
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Das gibt es wohl nur im Bündnerland! Dem Fahrplan entsprechend warten wir hier auf ein Taxi! Es soll uns von Thusis nach Rongellen Dorf bringen. Allerdings ist eine Reservation mindestens 1 Stunde vorher notwendig. Der freundliche Taxifahrer klärt uns dann auf: sie fahren Ersatzdienste für Postauto Schweiz.
In Rongellen verabschieden wir uns vom Taxifahrer. Die Sonne scheint schon, aber mit dem frischen Windchen bleibt die Jacke noch an. Auf der Alpstrasse steigen wir gemütlich gegen Egga hoch und verschwinden bald im Wald. Zwischendurch erhascht man einen Blick auf Thusis hinunter und auf das Schloss Untertagstein. Und im Osten, hoch über dem Hinterrhein, zeigt sich die Burgruine Hohenrätien. Kurz nach einem braungebrannten Stall in einer Wiese, wo die ersten Enziane ihre Köpfe in der Sonne öffnen, führt der Weg in den felsdurchsetzten, steilen Hang. Eine Kette gibt etwas Sicherheit, ein Fehltritt hier würde den letzten bedeuten. Und dann zeigt sie sich: die Ruine Obertagstein, die auf einem riesigen Felskopf thront. An ihr vorbei führte einst ein Saumweg. Der Kettenweg geht zu Ende, aber die Schwierigkeiten nicht. Der Weg hinunter ist anspruchsvoll, jeder Tritt will gut gesetzt sein. Zwischendurch helfen Wurzeln als Griff. Ab Beginn Kettenweg bis zur Ruine ist dies das einzige T3-Wegstück, alles andere ist höchstens T2. Die Burgruine kann seit 2015 über eine neu erstellte Brücke wieder betreten werden und es gilt viele Durchgänge und Räume zu erkunden. Und der Ausblick ins Domleschg hinunter ist einmalig!
Der Abstieg von der Ruine ist zu Beginn etwas steil, aber bald trifft man auf die Alpstrasse. Bei P.852 verlassen wir diese, queren anschliessend den Saissabach und wandern auf dem Märliweg hinunter Richtung Übernolla. Es bleibt uns nichts anderes übrig als einige 100 Meter auf dem Asphalt zu gehen, bis wir nach der Hinterrheinbrücke wieder auf den Wanderweg abbiegen können. Wir folgen dem Weg im Wald Vartaschia und erreichen schliesslich den Sattel unterhalb dem Burghügel. Die Burgruine Hohenrätien ist die grösste Burganlage in Graubünden und besteht aus dem Wohnturm Hoch Rialt, einigen Wehrtürmen und der Kirche St. Johann. Auf einer Bank an der Sonne geniessen wir die Mittagspause.
Im Abstieg verlassen wir unseren Aufstiegsweg auf etwa 800 Hm und wandern gegen die Burg Ehrenfels zu, einer Höhenburg bei Sils. Imposant ist der vierstöckige Bergfried. Die Anlage wird heute als Jugendherberge genutzt. Auf dem Weiterweg stossen wir auf eine Wegsperre wegen Bauarbeiten. Wir wundern uns ob der 'Umleitung über Bahnhof Sils'. Welche Richtung? Na ja, stört uns nicht, da unsere Route sowieso anders führt. In leichter Steigung wandern wir oberhalb der Bahngeleise. Immer mehr Strommasten und Leitungen erblicken wir. Wir sind in der Nähe des Kraftwerkes Sils. Wir erblicken zwischen den Bäumen hindurch aber auch die Kapelle Sant Cassian und das Schloss Baldenstein. Wir steigen gegen die Strasse ab und streben der Burg Campi (Campell) zu. Wir dürfen zwar eintreten, werden aber mit Hinweistafeln gewarnt, nicht auf die Gerüste zu steigen. Die Ruine, die einer Stiftung gehört, wird nämlich zur Zeit restauriert. Die Arbeiter turnen oben auf der Mauer herum (uns graut es!) und wir fragen uns, wie sie die schweren Balken hoch bringen, einen Kran sehen wir nämlich nicht. Die Burg thront hoch über dem Eingang zur Schinschlucht und bildet einen Blickfang, wenn man mit der Rhätischen Bahn auf der Albulastrecke fährt. Zwischen den Häusern gehen wir auf einem kleinen, unscheinbaren Weg hinunter an die Bahngeleise. In einigen Minuten müsste der Zug von Tiefenkastel hier durchfahren und kurz darauf jener von Sils her. Welch ein Bild: die rote RhB-Lokomitive über der Bogenbrücke vor dem Tunnel, darüber die Burgruine!
Der Strasse entlang und schliesslich über einen Feldweg erreichen wir den Hügel, auf dem weithin sichtbar die Kapelle St. Cassian steht. Sie bildet mit der schönen Mauer ein echtes Schmuckstück. Leider ist die Tür gesperrt. Verständlich. Nach wenigen Minuten erreichen wir für heute unsere letzte Sehenswürdigkeit: Schloss Baldenstein. Sie ist eine schöne Burganlage und scheint bewohnt zu sein, alles wirkt sehr gepflegt. Was uns am meisten beeindruckt ist die liebevoll angelegte Holzbeige beim Tor zum Nebengärtchen.
Im Restaurant Campell (> Burg Campi) in Sils geniessen wir bei Calanda und Mokka-Glacé die Zeit, bis uns das Postauto nach Thusis zur RhB fährt. Wieder ein schöner Tag mit vielen Eindrücken und Sehenswürdigkeiten!
Bemerkung: wer mehr über die Burgen und Schlösser erfahren möchte, dem sei die folgende Übersicht empfohlen.
Unsere 1. Burgenwanderung im Domleschg
In Rongellen verabschieden wir uns vom Taxifahrer. Die Sonne scheint schon, aber mit dem frischen Windchen bleibt die Jacke noch an. Auf der Alpstrasse steigen wir gemütlich gegen Egga hoch und verschwinden bald im Wald. Zwischendurch erhascht man einen Blick auf Thusis hinunter und auf das Schloss Untertagstein. Und im Osten, hoch über dem Hinterrhein, zeigt sich die Burgruine Hohenrätien. Kurz nach einem braungebrannten Stall in einer Wiese, wo die ersten Enziane ihre Köpfe in der Sonne öffnen, führt der Weg in den felsdurchsetzten, steilen Hang. Eine Kette gibt etwas Sicherheit, ein Fehltritt hier würde den letzten bedeuten. Und dann zeigt sie sich: die Ruine Obertagstein, die auf einem riesigen Felskopf thront. An ihr vorbei führte einst ein Saumweg. Der Kettenweg geht zu Ende, aber die Schwierigkeiten nicht. Der Weg hinunter ist anspruchsvoll, jeder Tritt will gut gesetzt sein. Zwischendurch helfen Wurzeln als Griff. Ab Beginn Kettenweg bis zur Ruine ist dies das einzige T3-Wegstück, alles andere ist höchstens T2. Die Burgruine kann seit 2015 über eine neu erstellte Brücke wieder betreten werden und es gilt viele Durchgänge und Räume zu erkunden. Und der Ausblick ins Domleschg hinunter ist einmalig!
Der Abstieg von der Ruine ist zu Beginn etwas steil, aber bald trifft man auf die Alpstrasse. Bei P.852 verlassen wir diese, queren anschliessend den Saissabach und wandern auf dem Märliweg hinunter Richtung Übernolla. Es bleibt uns nichts anderes übrig als einige 100 Meter auf dem Asphalt zu gehen, bis wir nach der Hinterrheinbrücke wieder auf den Wanderweg abbiegen können. Wir folgen dem Weg im Wald Vartaschia und erreichen schliesslich den Sattel unterhalb dem Burghügel. Die Burgruine Hohenrätien ist die grösste Burganlage in Graubünden und besteht aus dem Wohnturm Hoch Rialt, einigen Wehrtürmen und der Kirche St. Johann. Auf einer Bank an der Sonne geniessen wir die Mittagspause.
Im Abstieg verlassen wir unseren Aufstiegsweg auf etwa 800 Hm und wandern gegen die Burg Ehrenfels zu, einer Höhenburg bei Sils. Imposant ist der vierstöckige Bergfried. Die Anlage wird heute als Jugendherberge genutzt. Auf dem Weiterweg stossen wir auf eine Wegsperre wegen Bauarbeiten. Wir wundern uns ob der 'Umleitung über Bahnhof Sils'. Welche Richtung? Na ja, stört uns nicht, da unsere Route sowieso anders führt. In leichter Steigung wandern wir oberhalb der Bahngeleise. Immer mehr Strommasten und Leitungen erblicken wir. Wir sind in der Nähe des Kraftwerkes Sils. Wir erblicken zwischen den Bäumen hindurch aber auch die Kapelle Sant Cassian und das Schloss Baldenstein. Wir steigen gegen die Strasse ab und streben der Burg Campi (Campell) zu. Wir dürfen zwar eintreten, werden aber mit Hinweistafeln gewarnt, nicht auf die Gerüste zu steigen. Die Ruine, die einer Stiftung gehört, wird nämlich zur Zeit restauriert. Die Arbeiter turnen oben auf der Mauer herum (uns graut es!) und wir fragen uns, wie sie die schweren Balken hoch bringen, einen Kran sehen wir nämlich nicht. Die Burg thront hoch über dem Eingang zur Schinschlucht und bildet einen Blickfang, wenn man mit der Rhätischen Bahn auf der Albulastrecke fährt. Zwischen den Häusern gehen wir auf einem kleinen, unscheinbaren Weg hinunter an die Bahngeleise. In einigen Minuten müsste der Zug von Tiefenkastel hier durchfahren und kurz darauf jener von Sils her. Welch ein Bild: die rote RhB-Lokomitive über der Bogenbrücke vor dem Tunnel, darüber die Burgruine!
Der Strasse entlang und schliesslich über einen Feldweg erreichen wir den Hügel, auf dem weithin sichtbar die Kapelle St. Cassian steht. Sie bildet mit der schönen Mauer ein echtes Schmuckstück. Leider ist die Tür gesperrt. Verständlich. Nach wenigen Minuten erreichen wir für heute unsere letzte Sehenswürdigkeit: Schloss Baldenstein. Sie ist eine schöne Burganlage und scheint bewohnt zu sein, alles wirkt sehr gepflegt. Was uns am meisten beeindruckt ist die liebevoll angelegte Holzbeige beim Tor zum Nebengärtchen.
Im Restaurant Campell (> Burg Campi) in Sils geniessen wir bei Calanda und Mokka-Glacé die Zeit, bis uns das Postauto nach Thusis zur RhB fährt. Wieder ein schöner Tag mit vielen Eindrücken und Sehenswürdigkeiten!
Bemerkung: wer mehr über die Burgen und Schlösser erfahren möchte, dem sei die folgende Übersicht empfohlen.
Unsere 1. Burgenwanderung im Domleschg
Tourengänger:
CampoTencia,
Krokus


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