Südtessin, März 2019, 3|5: Sighignola


Publiziert von Felix , 29. April 2019 um 13:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:11 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Monte Generoso   I   CH-TI 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1148 m
Strecke:Bissone, autostrada (Haltestelle) - Bissone - Bissone (Ponte Autostrada) - Bissone, Via Collina|Roncato - Fè - P. 523 - Al Bosco - P. 652 - San Vitale - P. 753 - Kletterfels - Wegweiser Alpe di Pugerna - P. 1076, Cippo 18 - Sighignola - (P. 1270) - Creccio - P. 942 - P. 731 - Garavina|Gravina - Ca del Feree - P. 584 - P. 555 - Devoggio - P. 497 - P. 424 - P. 366 - (P. 289) - (P. 277) - Mareggio-Melano, Stazione
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Tesserete, Paese - Lugano - Melide - cff logo Bissone, autostrada
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Maroggia-Melano - Lugano - Arth-Goldau - Luzern - cff logo Huttwil; PW nach Wyssachen
Kartennummer:1353 - Lugano

Den dritten und letzten Tag unseres ersten der beiden Ausflüge ins Tessin im April beginnen wir nach der Fahrt nach Bissone wiederum bei schönstem Wetter. Im Verlauf der heutigen Bergrunde zieht jedoch bereits unterhalb des Gipfels eine starkwindige, zuletzt schliesslich kurz leichten Graupel bringende, Schlechtwetterfront heran. Im anschliessenden Abstieg bessert das Wetter ebenso rasch - Sonnenschein herrscht wieder.

 

Bei der Bushaltestelle Bissone, autostrada, steigen wir (hier - und für eine geraume Zeit - im Schatten dahin ziehend) aus und streben dem malerischen alten Dorfkern von Bissone zu; in einem malerischen kleinen Lokal genehmigen wir uns den Startkafi.

Nach dem kurzen Gang durch enge Gassen überqueren wir die das Dorf trennende und malträtierende Autobahn auf der Ponte Autostrada.

 

Durchs oberhalb liegende, grosse EFH- und Villenquartier streben wir erst moderat bergan - erste herrliche Blicke auf den Damm nach Melide sowie die beiden „Arme“ des Lago di Lugano | Ceresio nach Riva San Vitale und Porto Ceresio eröffnen sich uns hier.

Länger durch den - oft sehr vernachlässigt wirkenden - Wald weiter wandernd, erreichen wir bei P. 652 wieder offenes Gelände, von wo aus wir einen tollen Blick zum See und nach Lugano gewinnen. Nach wenigen Metern erreichen wir die Häuser und die Kapelle auf San Vitale.

 

Erst an hübschen Blümchen am sonnigen Wiesenrand vorbei, danach im schattigen Steilhang der Sighignola-Westflanke, begehen wir den attraktiv angelegten BWW im Auf und Ab. An unzähligen verblühten Christrosen vorbei leitet der Weg über einige hölzerne, ins Alter gekommene, Brückchen an teils abschüssigen Halden (deshalb an einer Felswand mit einer Sicherung versehen) bis zu P. 753.

Hier zieht eine deutliche Spur, vom offiziellen Weg abweichend, unsere Aufmerksamkeit auf sich; steil und rutschig windet sie sich am beinahe senkrecht aufragenden Fels an dessen rechter Seite hoch bis zu einer steilen Rampe. Ohne das hier montierte (neuere) Seil wäre sie für uns nicht bezwingbar, ist sie doch schmal, abschüssig und nur mit wenigen mutzgriffigen Haltepunkten versehen - zudem der Fels mal auch etwas abdrängend. Glücklich ob der unerwarteten Einlage stehen wir doch bald oben - und machen uns anschliessend auf die Suche nach der Fortsetzung unserer Route. Mehr oder weniger horizontal queren wir weglos und etwas ruppig den weiterhin bewaldeten Hang, und stossen schliesslich wieder (wie erwartet) auf den erst moderat aufwärts leitenden BWW. Ein steilerer, mit viel Laub gefüllter, Abschnitt stellt den Übergang zur Lichtung (mit Wegweiser) der Alpe di Pugerna dar; eine verdiente Pause schalten wir hier ein.

 

Meist steil, mit einem lauschigen flachen Abschnitt nach Cippo 18 (cippo [di confine] : Grenzstein), führt der Steig abschliessend hoch - mit teils Durchblick zum See - im zu Beginn noch sonnigen, lichten Wald. Doch wie wir die letzte Rampe in Angriff nehmen, verspüren wir die herannahende Front aus Norden mit auffrischendem Wind und Wolkenzunahme. Die letzten Meter unterhalb der grossen Aussichtsterrasse sind kurz sogar noch mit gefrorenem Schnee bedeckt, und die Abkürzung zum Geländer der Aussichtsplattform endet in einem anstrengenden Überklettern der metallenen Brüstung.

 

Hier ergibt sich insofern ein bemerkenswerter und interessanter Rundblick, als wir die über Lugano heranziehende Front gut ausmachen können, wie auch der Blick auf den nun düster wirkenden Lago di Lugano | Ceresio dennoch ein toller ist. In Erwartung leichter Niederschläge eilen wir sogleich zum höchsten Punkt der Sighignola - an einigen alten Schützengräben und andern Militäranlagen vorbei - mit der Chiesetta Alpina (Gebirgsjägerkapelle). Für die Jubiläumsfoto (10 Jahre F+U unterwegs) müssen wir uns des starken Windes wegen in die Ecke zwischen Turm und Eingangspforte verdrücken.

Wie vor exakt zehn Jahren auf dem Föisc können wir nicht auf dem Gipfel, sondern - heute - etwas unterhalb bei einer steinernen Sitzgelegenheit mit Tisch, bei kurzem Graupeln und minimalem Nieseln, unseren Imbiss einnehmen. Die Wetterunbill ist jedoch von kurzer Dauer, so dass wir doch angenehm auf unsere spezielle Bergfahrt anstossen können.

 

Unser späterer Abstieg führt uns einige Meter auf italienischer Seite auf der Strasse zum (wieder schweizerischen) Wegweiser; hier beginnt nun der nur gelegentlich  flachere, meist jedoch steile Gang zurück Richtung See. Auch hier führt der BWW durch lichten Wald; trocken ist der Untergrund auch nach den wenigen Regentropfen. Unterwegs weichen wir kurz vom Weg ab und gewinnen nach nur wenigen Metern auf einer guten Spur den formidablen Aussichtspunkt (über abschüssigen Felswänden) Creccio - eine gute Sicht über Arogno sowie weite Teile unseres später zurückzulegenden Schlussabschnitts bietet sich hier.

 

Nach weiterem Absteigen (in der Nähe der Landesgrenze) halten wir uns, nach einem gemächlicherem Abschnitt vor der Weggabelung nach Alpe Bovisio, an den BWW in südlicher Richtung steil hinunter zu P. 942.

Im Wald erreichen wir über P. 731 und Garavina | Gravina die Landesverbindungstrasse (Lanzo d’Intelvi - Arogno) auf 629 m. Dieser folgen wir an Ca del Feree und unter der bemerkenswerten Kirche und Friedhof von Arogno vorbei über P. 584 bis ans südliche Dorfende. Hier biegt ein Strässchen in südlicher Richtung ab nach P. 555.

 

Eher flach gelangen wir so auf diesem, als WW ausgeschildert, bis zum Weiler Deveggio. Als BWW leitet uns dieser weiter talauswärts, und einige Meter höher zur Hauptstrasse auf P. 497. ¾ km dürfen wir nun dieser abwärts folgen - als BWW L - bis zur engen Kurve auf P. 424; von den Unmengen Abfall an den Strassenrändern wäre ein trauriges Lied anzustimmen L

 

Ein doch beträchtlich schönerer, recht steiler Abstieg im Wald abseits der Strasse bringt uns nach P. 366; nach einem kurzen Abschnitt auf erwähnter Strasse, ein ebensolcher hinunter zur Autobahnunterführung (P. 289). Hier verlassen wir die offizielle Route und wandern entlang der Mara bis zum Bahndamm; ihm folgend beenden wir unsere Tagesetappe im Tessin in Maroggia-Melano, Stazione - bis zur Abfahrt des Zuges gönnen wir uns im Restaurant vis-à-vis die stets geschätzten Getränke.

 

Ausserordentlich gut gefallen hat uns dieser dreitägige Tessinabstecher (mit ÖV) - wir werden bald wieder dahin unterwegs sein!

 

▲ 2 h 5 min bis Wegweiser Alpe di Pugerna

 

▲ 40 min bis Sighignola

 

▼ 2h 10 min bis Maroggia-Melano, Stazione


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: ÖV Touren


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