Sighignola - Balcone d' Italia


Publiziert von Frankman , 2. April 2016 um 17:13.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:29 März 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Monte Generoso   I   CH-TI 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1156 m
Abstieg: 1156 m
Strecke:Maroggia - Arogno - Sighignola - Bissone - Melide
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB&TILO Maroggia-Melano
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB&TILO Melide
Kartennummer:286 T Malcantone 1:50000

Mit der Sighignola, hoch über Campione d’ Italia, sollte sich ein weiterer Gipfel in die Liste der Panoramaberge einreihen. Die Sighignola, manchmal auch der Sighignola, ist bereits auf mehreren Aussichtsbildern vom Monte San Salvatore, Monte San Giorgio oder Monte Generoso verlinkt.
Auch an diesem Tag ist eine schöne Panoramawanderung mit einer attraktiven Bahnfahrt verbunden. Der erste ICN Basel-Lugano ist um 5 Uhr bereits erstaunlich gut besetzt und bringt mich schnell ins Tessin. TILO zuckelt dann über den Damm von Melide nach Maroggia (9.14), von wo die Tour beginnen soll.
Vom Hauptwegweiser am Bahnhofsvorplatz führt der Weg zuerst durch die Bahnunterführung und dann zur lärmenden Autobahn, an der man mehrere Meter auf Augenhöhe mit der Blechlawine entlang geht. Die Häuser hier als unmittelbare Autobahnanlieger liegen keine 10m von der Betonpiste entfernt. Der Lärm ist nahezu erdrückend und nimmt erst ab, wenn der Wanderweg hinter der Friedhofsmauer verschwindet. Von Totenruhe kann hier nicht die Rede sein.
An der Straße nach Arogno folgt der Weg erst kurz dem Straßenverlauf und zweigt dann über eine Treppe nach oben ab. Diese Passage hinter den privaten Gärten ist wohl nur schwach begangen und zahlreiche umgestürzte Bäume und Sträucher erschweren das Vorankommen. Gleich am ersten Gestrüpp musste ich schmerzhaft erkennen, dass es sich um „dornige mediterrane Hartlaubgewächse“ handeln muss.
Bis zur Weggabelung Richtung Bissone steigt der Weg kontinuierlich an und der Lärm vom Seeufer nimmt langsam ab. Der Wanderweg Richtung Arogno folgt nun längere Zeit der Fahrstraße und windet sich steil an der Bergflanke ins Valmara. Beim Bildstock an der Abzweigung Richtung Devoggio wird die Straße wieder verlassen. Auf asphaltierten Wegen verläuft die Strecke über Devoggio weiter bis Arogno. Im Ort folge ich der Straße Richtung Valmara/ Dogana. Die Abzweigung zur Sighignola befindet sich deutlich außerhalb der Ortschaft nach dem Ortschild. Auf einer 1:25000 Karte erkennt man genau die Abzweigung nach einer scharfen Linkskurve. Einen Wegweiser zur Sighignola entdeckt man erst nach zwei Serpentinen später auf dem mit Verbundsteinen ausgelegten Weg. Auf der Karte heißt ist dieser Pt. 700 „Gravina“ oder „Garavina“.
Den Wegverlauf von User  Mo6451 habe ich erst nach meiner Tour entdeckt. Der Treppenweg gegenüber der Tankstelle führt wohl auch zum Wegweiser „Gravina“.
Der jetzt beginnende eigentliche Anstieg zum Berg ist ruppig und steil. Der Weg ist selten begangen und zahlreiche umgestürzte Bäume bremsen den Wanderer auch hier aus. Da sich der Wanderweg oft nicht von Wildwechseln und anderen Trampelpfaden unterscheidet, war ein Auszug einer 1:25000 Karte und ein Höhenmesser wirklich hilfreich. Zwei unverhofft auftauchende Wegweiser gaben jedoch die Gewissheit, noch auf dem richtigen Weg zu sein. Über die gesamte Strecke bieten auch an Ästen verknotete Plastikbändchen Orientierungshilfe. Die Steilheit und abschüssige Passagen machen die Tour trotz der geringen Höhe anspruchsvoll und führen daher zu einer T 3 Bewertung.
Beim P. 1113 „Creccio“ knickt der Weg nach Nordwest ab und steigt über einen Bergrücken weiter steil auf. Hier bieten sich wunderbare Ausblicke zurück nach Arogno über die Felsen des Sasso Rosso. Kurz vor dem Gipfel passiert man eine zerfallene Hütte und den ersten Grenzstein Schweiz-Italien. Das gesamte Gipfelareal wirkt verlassen und hat offensichtlich schon geschäftigere Zeiten gesehen. Nach einem kurzen Abstecher zur Kapelle auf dem Gipfel lockt natürlich die Aussichtsterrasse des Balcone d’Italia, einfach grandios. Leider waren die Sichtverhältnisse nicht optimal. Der kühle Wind hat die wenigen Besucher, die mit dem Auto hochgefahren sind recht schnell wieder vertrieben und ich hatte den Blick ganz für mich. Informationstafeln klären über die Geschichte der Seilbahn und die Vegetation auf.
Für den Abstieg habe ich mich für die Variante via Alpe di Pugerna entschieden. Genau dem Grenzverlauf folgend, steigt der Pfad steil entlang der Falllinie etwa 300 Höhenmeter ab. Oft nur über Wegspuren und rutschigem Schotteruntergrund folgt man einer kleinen Krete entlang des Bergrückens. Auch hier bieten die Plastikbändchen Orientierung. Am P. 1065 wird Italien verlassen. Ein Wegweiser am letzten Grenzstein irritiert hier mehr als dass er hilft. Hier also lieber auf die Karte, die Nase und das Bauchgefühl verlassen. Auf einer kleinen Lichtung erkennt man rechts die Hütte der Alpe di Pugerna mit Wegweiser. Dieser schickt mich aber wieder zur Lichtung zurück, an deren südwestlichem Ende der Weg nach San Vitale absteigt. Durch tiefes Eichen- und Kastanienlaub, später Buchenblätter zieht sich der Pfad an der Flanke der Sighignola hoch über Campione entlang. Am Casinogebäude erkennt man leicht, wie weit man an Campione schon vorbeigezogen ist. Auch dieser Wegabschnitt scheint selten begangen zu sein. Umso mehr überrascht eine neue Holzbrücke und recht neue Seilsicherungen. Etwa eine Stunde nach Verlassen der Gipfelplattform kommen die Häuser von San Vitale in Sicht. An der Kapelle weist ein Wegweiser in weiteren 50 Minuten nach Bissone am Seeufer. Auf diesem letzten Abschnitt liegen erneut viele umgestürzte Bäume.
Der aufkommende Verkehrlärm ist eindeutiges Indiz dafür, dass die Autobahn nicht mehr weit sein kann. Als Autofahrer habe ich in den vergangenen Jahren oft schon die Lärmschutzwand von Bissone zur Kenntnis genommen. Jetzt als Fußgänger zeigt das Ding seine wahre Dimension. Wie ein Fremdkörper liegt dieser Wurm mitten im Ort Bissone. Über den Damm und die Brücke erreicht man rasch die Uferpromenade von Melide. Am Bahnhof wartet die TILO S-Bahn nach Lugano, von wo der ICN wieder nach Mitteleuropa schaukelt.

Tourengänger: Frankman
Communities: ÖV Touren


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