Valle della Pesta

Treppensteigen soll ja gesund sein, demzufolge habe ich in den letzten Wochen sehr gesund gelebt. Das sollte sich auch heute nicht ändern.
Wieder einmal zieht es mich an die sonnigen Hänge zwischen Bellinzona und Locarno. Heute waren sogar 9 Grad angesagt, ich glaube, in der Sonne war es noch wärmer.

Ich beginne meine Wanderung an der Haltestelle Riazzino. Da war ich auch die Einzige, die die S-Bahn verließ. Nachdem ich die laute Hauptstraße hinter mir gelassen habe, biege ich in einen kurzen Weg nach Norden ein. Und schon stehe ich vor den ersten Treppen.

Die Treppen ziehen sich nun hinauf durch die Rebberge bis Sasso Fenduto. Auf dem ganzen Weg sehe ich sehr ansprechende Gebäude, nur ein altes Haus von 1794 ist nur noch Ruine. Schade.

Von Sasso Fenduto folgt nun eine lange Traverse ostwärts mit wunderbarer Aussicht. Unter mir die Rebberge und gegenüber die schneebedeckten Gipfel.

Am Ende erreiche ich dann den Wald, zu dieser Zeit liegen natürlich alle Blätter am Boden und die Sonne scheint ganz ungehindert. Die Treppen sind nun zu Ende, dafür steilt es mächtig auf. Der Untergrund einfach Tessin typisch - Felsen, lose Steine, Eicheln, Kastanien und ganz viel Laub.

So geht es nun hinauf bis Monte di Ditto. Viele der Häuser sind zurzeit bewohnt, so manch einer sitzt draußen und genießt die Sonne.  Auch ich suche mir ein schönes Plätzchen an der Sonne für mein Mittagspicknick. Um die Ecke kommt ein kleiner weißer Hund und möchte an meiner Wurst teilhaben. Frauchen hat nichts dagegen, also teile ich meine Wurst.

In einem großen Bogen über die Ebene kehre ich zur Straße zurück und steige weiter aufwärts. Ich suche einen unmarkierten Pfad, der mich hinauf führt zu P 920. Er ist schnell gefunden, denn am Wegesrand gibt es mehrere Wasserspeicher.

Ich folge dem Weg nicht sehr weit, er ist nicht das Wilde, was ich erwartet habe. Der Weg wird instand gehalten, denn bei P 920 befindet sich ein weiterer Wasserspeicher. Außerdem bereitet mir heute mein rechtes Knie Probleme und ich habe noch einen weiten Abstieg vor mir.

Zurück in Monti di Ditto folge ich nun der Straße abwärts. Sie ist auch gleichzeitig Wanderweg. Meinem Knie tut das ganz gut, der Abstieg über die Straße ist nicht so steil. Das ändert sich allerdings bei der Alpe Ronchi.

Jetzt geht es steil runter, eine Rutschpartie durch hohes Laub ohne Sicht auf den Untergrund. Da komme auch ich so manches Mal ins Rutschen. Die Stöcke verhindern einen Sturz. Bei Colètt erreiche ich dann wieder die Straße und kurze Zeit später die Bushaltestelle Agarone Coletto.

Hier fährt natürlich nicht sehr häufig ein Bus, aber ich habe Glück, kaum eine hablbe Stunde später kommt das Poschti nach Tenero Stazione. Hier greift der Fahrplan wieder und es geht nahtlos zurück nach Basel.

Tour solo