Höch Gumme und Wilerhorn


Publiziert von Bergamotte , 28. Dezember 2018 um 14:57.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:27 Dezember 2018
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE   CH-OW   Hagleren und Giswilerstöcke 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:LSB Lungern - Turren

Seit Inbetriebnahme der neuen Seilbahn ab Lungern geniesst das einstige Skigebiet Turren-Schönbüel grosse Beliebtheit bei Winterwanderern, Schneeschühlern, Skitourenfahrern und generell allen Sonnenhungrigen. Wer grosse Touren und epische Abfahrten sucht, ist hier fehl am Platz. Dafür ist das hochgelegene Gebiet recht schneesicher und ein Joker bei heiklen Verhältnissen. Fast alle Türeler zieht's auf den Höch Gumme, man findet aber auch einsamere Ecken. Als Leckerbissen seien zudem die zwei Abfahrtsvarianten nach Sörenberg erwähnt sowie der Fussübergang zum Mändli (*klick).

Nach dem zünftigen Marsch von *gestern steht heute eine vergleichsweise kleine Runde auf dem Programm, dafür schraube ich das Tempo etwas in die Höhe. Um 9:30 laufe ich von der belebten Bergstation Turren los, zunächst dem Winterwanderweg folgend. Natürlich ist das Gebiet nach den Feiertagen und den heiklen Verhältnissen bereits zünftig zerfahren. Trotzdem sollte ich noch zu meinen First Lines gelangen. Die Routenfindung stellt bei guter Sicht keine Herausforderung dar; das kleine Gebiet ist ab Start sehr übersichtlich und der Höch Gumme ohnehin fast immer angespurt. Zunächst zieht es mich aber zum Stellenen (2107m), weshalb ich nicht die Normalroute via Schönbüel wähle, sondern mich weiter nördlich halte. Von oben geniesst man einen tollen Blick zur Rossflue, Ziel spannender Alpinwanderungen (*klick und *klack). Wer mag, kann zu Fuss über den Grat zum Mändli queren, Pickel empfehlenswert. Vom Stellenen ist es bloss ein Katzensprung zum Höch Gumme (2204m), den ich dem Nordgrat folgend erreiche. Zuoberst im steileren Bereich ist aufgrund der harten Kruste zurzeit etwas Vorsicht angebracht. Aber auch in der Normalroute haben sie sich oben mit Harscheisen abgemüht.

Ich pausiere nicht, sondern mache mich gleich an die Abfahrt. Da ich ohnehin das Wilerhorn anpeile, wähle ich natürlich die steilere SE-Flanke (ca. 35°), welche im oberen Bereich noch jungfräulich daliegt und auch unten kaum verfahren ist. Die Verhältnisse sind toll und entschädigen für den gestrigen Knorz das Schilstal runter. Wer maximalen Abfahrtsgenuss sucht, wäre heute ein zweites Mal zum Gipfel aufgestiegen. Doch ich verfolge bekanntlich andere Prioritäten. So steige ich stattdessen zum nahen Wilerhorn (2005m) auf. Man folgt hierfür durchgehend dem teils schmalen Grat, was heute auch mit Skiern ganz passabel geht. Nur beim anfänglichen Aufschwung muss ich etwas würgen. Bei Verwächtung könnte es im Mittelteil aber mühsam werden. Im Winter hat man hier oben meist seine Ruhe. Das ist nur logisch, denn abfahrtstechnisch ist die Nordroute ein Nonvaleur. Die Abfahrt zum Brünig runter könnte zwar lohnend sein - vor allem die Gipfelflanke -, aber tolle Verhältnisse dürfte man nicht häufig vorfinden. 

Nach gemütlicher Rast bei milden Temperaturen mache ich mich zurück zum Ausgangspunkt, welchen ich mit etwas Stöckelei und "Stägele", aber ohne Anfellen um die Mittagszeit erreiche. Die Bahn bringt mich zurück in die Nebelsuppe. 


Zeiten
1:00  Stellenen
1:25  Höch Gumme
2:10  Wilerhorn
2:45  Turren LSB

Tourengänger: Bergamotte


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