Teufelshörner - Überschreitung


Publiziert von hannes80 , 25. November 2018 um 00:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 5 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Königssee (5€ pro Tag), Schifffahrt bis Salet ca. 55 Minuten (18,50€)

Bergsteigen begann für mich in den Berchtesgadener Alpen und bis heute sind die Gipfel rund um den Königssee wohl meine Favoriten, Loferer und Leoganger Berge eingerechnet. Mittlerweile hab' ich schon fast alles "Wichtige" dort bestiegen, nur zwei Pflichtgipfel fehlten mir bis zum Sommer noch und die wollte ich dieses Jahr unbedingt machen: die Teufelshörner und den Funtenseetauern, jeweils als Überschreitung. Beide liegen tief im Nationalpark und damit logistisch nicht ganz einfach. Eine Übernachtung auf der Wasseralm bietet sich nicht nur an, sondern ist quasi Voraussetzung, um beide Touren sinnvoll zu verbinden.

Ohne Bootsfahrt geht nix, also rauf auf's erste Schiff (8:00 Uhr, schon vollbesetzt mit Tagestouris und sogar einem Filmteam, das aber außer morgendlichem Nebel kaum was zu filmen kriegt.). Ich spute mich, um das Wandervolk hinter mir zu lassen und schon bald wird's einsam. Über den Röthsteig geht's zur Wasseralm. Dank reichlich Regen in den Vortagen recht rutschig, teils sogar ein wenig heikel, aber unschwer (T3+). In gut zwei Stunden bin ich an der Wasseralm, mitterweile hat sich  der Nebel verzogen, die Sonne strahlt, ich sicher mir einen schönen Schlafplatz und deponier' mein Gepäck.

Weiter geht's durch Wald und über schöne Lichtungen in Richtung Großes Teufelshorn. Wichtiger Wegpunkt ist die alte Jagdhütte Görings. Hier hält man sich links (nicht besonders leicht zu sehende Markierung auf einem Stein). Allmählich wird's felsiger. Gut markiert führt der Steig ohne nennenswerte Schwierigkeiten (T3+, hier und da kurz I) durch die Nordost-Flanke zum Gipfel (ab Hütte etwa 2:15h). Oben ist ein längere Pause angesagt, immerhin hat man bis hier schon fast 1800Hm in den Beinen. Dazu kommt der bombastische Rundumblick: Watzmann, Hochkönig, Hagengebirge ... ich allein am Gipfel, traumhaft.

Nun kommt der interessanteste (und schwierigste) Teil. Steil und schuttig geht's hinunter in die Scharte zwischen den beiden Teufelshörnern (T4). Unten angekommen schaut das Kleine Teufelshorn recht grimmig daher, aber der Weg ist durch eine kaminartige Struktur quasi vorgegeben und leichter, als es von unten aussieht (II, T5-). Weiter oben kommt die Schlüsselstelle, an welcher es einige Meter ziemlich steil und luftig wird (II, siehe Bild). Dann sind die Schwierigkeiten geschafft, über leichtes Kraxelgelände und eine ausgesetzte, aber technisch leichte Querung geht es zum Gipfel (ca. 45 Minuten vom Großen Teufelshorn).

Einige Wolken ziehen rein und ich hab' weiter unten schon Steinböcke erspäht, darum geh' ich gleich weiter. Eine ganze Herde grast auf der wunderbaren Wiese unterhalb (Schlossanger) und ich kann mich nicht satt sehen an diesen Tieren. Die Wegfindung wird nun schwieriger, die Steigspuren spärlicher und die Steinmänner seltener. Nach ein, zwei kleineren Verhauern komm' ich aber schließlich wieder an der Göring-Jagdhütte raus.

Zurück an der Wasseralm (1,5h ab Kleinem Teufelshorn) treff' auf mittlerweile zahlreich versammeltes Wandervolk. Ich halte mich für den Rest des Abends abseits und genieße bei ein paar Weizen die faszinierende Schönheit der Umgebung dieser wahrhaft urigen Hütte. Nachts röhren die Hirsche, die Sterne strahlen unglaublich hell. Ein Traumtag! Und morgen geht's zum Funtenseetauern. Ich kann's kaum erwarten ...


Tourengänger: hannes80


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