Skitouren um Obergurgl


Publiziert von Woife , 29. Oktober 2018 um 16:30.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:17 März 2005
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 4030 m
Abstieg: 4790 m

Mit einem Freund fuhr ich mal wieder ins vertraute Ötztal. Übernachtet haben wir in einer Pension in Längenfeld. Am 17.03.2005 fuhren wir nach Obergurgl, um zur Essener Spitze (3200 m) zu gehen. Von der Talstation einer Seilbahn auf 1880 m stiegen wir steil über eine Skipiste ins Ferwalltal. In ihm flachte die Route deutlich ab bis zu einer alten Zollhütte auf 2502 m. Recht steil und anstrengend  ging´s dann hinauf zum Schneeigen Ferwalljoch (2908 m). Nach einem kurzen Konditionshänger ging ich langsam weiter, um meinem fitteren Freund  auf dem Granatenferner zu folgen. An einem Vorgipfel in Höhe von 3130 m, von dem wir einen schöne Blick  nach Südtirol hatten,  brachen wir wegen Sturm die Tour ab. Auf  der Nordseite flaute der Sturm deutlich ab, so daß wir tw. im Pulver, tw. in kompaktem Schnee die Abfahrt bis ins Tal genießen konnten. An diesem Tag waren wir die einzigen Tourengänger im Ferwalltal. Am 18.03.2005 fuhren wir südlich von Obergurgl mit dem Steinmann-Lift auf eine Höhe von etwa 2290 m unterhalb der Hohen Mut und nicht weit von der Schönwieshütte. Von dort querten wir bei schönem Wetter in das anfangs recht flache Rotmoostal, das wir aber bald verließen, um über einen großen, recht harten Steilhang (Harscheisen!) zum Hangenden Ferner und weiter in Richtung Eiskögele aufzusteigen. Dort, wo sich der Hang etwas zurücklehnt - auf etwa 2600 m -, trafen wir auf einen tiroler Bekannten meines Freundes und seine Partnerin. Mit ihm war mein Freund vor ein paar Jahren auf einer abenteuerlichen Tour in Tibet unterwegs gewesen. Nach einem kurzen Ratsch gingen wir weiter. Zuerst über schön geneigte Hänge, die dann immer mehr aufsteilten. Schließlich schnallten wir ab und wühlten uns durch den Tiefschnee bis zur Scharte auf 3133m hinauf. Das war sehr anstrengend. Daher verzichteten wir auch auf den Gipfel, zumal der Gipfelrücken sehr abgeblasen und eisig war. Die Abfahrt auf dem Hangenden Ferner war sehr schön (Pulver). In dem harten Steilstück unterhalb ins Rotmoostal hinunter war sehr konzentriertes Abfahren angesagt. Dann fuhren wir zur Schönwieshütte, wo wir uns auf der sonnigen Terasse noch stärkten, um auf der aufgefirnten Piste nach Obergurgl mit Genuß hinterzuschwingen. Da mein Freund zu einer Beerdigung nach Hochfilzen mußte, fuhr ich mit dem Bus am 19.03.2005 im Regen nach Obergurgl. An der Schönwieshütte vorbei stieg ich zur Gurgler Alm (2255 m) auf. Interessant war dort eine Metallstele der Uni Innsbruck, nach der Forscher auf dieser Höhe Spuren von Brandrodung und Ackerbau vor über 6200 Jahren gefunden hatten. Das heißt, daß damals die Ötztaler Berge nicht vergletschert waren!! Auf einer Schneewieselspur ging ich dann weiter bis zur Langtalereckhütte  (2430 m). Leider war wegen Nebels und Schneefalls nichts zu sehen, so daß ich meinen Plan, von Westen zum Eiskögele aufzusteigen, begraben mußte. In der gemütlichen Hütte trank ich ein Bier und fuhr mit den Ski nach Obergurgl und dann mit dem Bus nach Längenfeld, wo ich wieder meinen Freund traf, hinunter.
Am 20.03.2005 ging´s zuerst mit dem Auto nach Obergurgl und dann - wie vorgestern - mit dem kleinen Lift auf 2290 m unterhalb der Hohen Mut hinauf. Wir querten wieder in das Rotmoostal hinein, um auf das Rotmoosjoch (3055 m)  zu gehen. Zuerst bei schönem Wetter länger flach hinein. Ab etwa 2650 m wurde es dann deutlich steiler. Ein Einzelgänger war vor uns, der eine schöne Spur in die wunderbaren Gletscherflächen legte, der wir gerne folgten. Unterhalb der Scharte steilte es kräftig auf, aber es war machbar. Nahe der Scharte auf dem Planferner gemütliche, längere Pause in der Sonne. Schöner  Blick in die Dolomiten, auf die Texel-Gruppe und die Zwickauer Hütte. Lange beobachteten wir einen Adler, der entlang der Südhänge flog. Dann ging´s an die Abfahrt. Wunderbarer Pulver. Zöpferlflechten! Ein Genuß! In Obergurgl ließen wir diesen schönen Tag bei gepflegtem Weißbier ausklingen. Am 21.03.2005 wollten wir eigentlich von der Abzweigung der Straße zum Timmelsjoch Richtung Königskogel aufsteigen. Aber der Schnee war so faul, daß wir ständig einbrachen. Daher kehrten wir um und fuhren zum Timmelsjoch hinauf. Von der Mautstelle stiegen wir auf der Piste steil hinauf zur Bergstation des Kirchenkarlifts (2600 m) und dann weiter ins Kirchenkar. Der Schnee war tw. sehr hart, tw. sehr brüchig, wo er verfrachtet war. Wir gingen nur bis zu einer Höhe von 2820 m, da die Hänge sehr lahnig waren und wir einfach ein schlechtes Gefühl hatten. Bei der Abfahrt fuhren wir sehr vorsichtig und mit großem Abstand voneinander und waren dann sehr froh, als wir die Piste erreichten. Auf den aufgefirnten Hänge schöner Abfahrtsgenuß. Im Tal gingen wir zum Abschluß unserer Tourentage noch gepflegt esssen, bevor wir zufrieden nach Hause fuhren.

Tourengänger: Woife


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