Zwiesel und Gamsknogel, zurecht ein Klassiker


Publiziert von klemi74 , 5. Oktober 2018 um 02:21.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 4 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1070 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Am südlichen Ortsende von Weißbach a.d. Alpenstraße nach Osten in Richtung Jochberg abbiegen. Nach etwa 5km in meist mäßiger Steigung endet das Sträßchen an einem großen Wanderparkplatz - kostenlos
Unterkunftmöglichkeiten:Derzeit keine, ob man künftig im Kaiser-Wilhelm-Haus auf der Zwieselalm wieder nächtigen kann, entzieht sich meiner Kenntnis

Kollege gero hat den Gratverlauf vom Zwiesel zum Gamsknogel mal als "Dachfirst Oberbayerns" bezeichnet, wohl weil der recht gleichmäßige Grat von der A8 München - Salzburg so ins Auge sticht. Jedenfalls eine äußerst beliebte Überschreitung, die ich vor etlichen Jahren schon gemacht habe und in guter Erinnerung habe. 

Heute wähle ich die kurze Variante ab Jochberg, trotz des etwas erhöhten Ausgangspunktes keine Tour für den Sommer; wer es doch bei 30 Grad im Schatten angeht, wird in den endlosen Latschenfeldern verglühen. 
Zunächst folgt man einige Minuten einer stetig aufsteilenden Forststraße, zweigt dann aber in einen z.T. recht steilen Steig ab, der die Forststraßen noch zweimal kreuzt. Dann erreicht man den Beginn des Mulisteiges, der in angenehmer Steigung zur Zwieselalm führt. Nach dieser wird der Steig kleiner und holpriger und führt zudem mehr und mehr in dichte Latschenfelder. Irgendwann kommen die Kreuze auf Zwiesel und Zenokopf in den Blick, zwischen beiden betritt man den Kamm. Der Zenokopf ist zwar kein richtiger Gipfel, kann aber in eineinhalb Minuten mitgenommen werden und bietet den besseren Blick hinab nach Bad Reichenhall. Nun gehe ich die paar Meter hinauf zum Zwiesel, kleines Päuschen.

Der Übergang zum Gamsknogel verläuft direkt auf dem Grat, der zunächst vollkommen flach nach Westen zieht. Bald beginnt er zu fallen, der Steig weicht ab und an in die Südflanke aus und umgeht dort auch einen Gratabbruch. Der Gegenanstieg führt über ein paar kleine Zacken, ausgewichen wird nun auch in die Nordseite. An ein paar Stellen braucht man die Hände, alles was schwerer als T3 ist, ist mit Sicherungen versehen - kein Problem also, aber leicht ausgesetzt. Am Gipfel mache ich nun eine längere Pause, alleine bin ich freilich nicht.

Der Abstieg zur Kohleralm ist wieder leichter als der Übergang, dennoch etwas ruppig. Auch hier sind an kurzen Stellen Drahtseile gespannt, die dortigen Felsplatten dürften bei Nässe tatsächlich unangenehm rutschig sein. Kurz vor der Kohleralm zweigt nach links ein Steig ab, der quer durch die Hänge zur Zwieselalm zieht.
Zunächst geht es leicht bergab, dann wird ein großes Latschenfeld mit vielen Wurzeln gequert, immer wieder geht es ein oder zwei Meter hinauf und gleich wieder runter. Im Wald wird der Steig besser, dafür steht nach einem winzigen Wiesenfleck ein kräftiger Abstieg in den Ausgang des Kares zwischen den beiden Gipfeln an. Jenseits werden die verlorenen Höhenmeter wieder gewonnen, einer der steilsten Abschnitte der Tour! Nun sind es noch wenige Minuten zur Alm, wo eine Einkehr ansteht. Waren die Zeitangaben auf den Wegweisern zuvor leicht zu unterbieten, so habe ich die für die Querung veranschlagte Stunde vollständig ausgenutzt.
Nach der Einkehr gehe ich zügigen Schrittes hinab zum Parkplatz, wo die Runde ihr Ende findet.


Fazit:
Sehr lohnend und dementsprechend viel begangen. Für geübte Wanderer ist auch der Gratübergang harmlos - da hier sehr viele Touris ohne Bergerfahrung unterwegs sind, fallen die Warnungen zur Schwierigkeit gerne mal recht heftig aus.

Gehzeiten:
Zum Zwiesel 1h55, T2
Zum Gamsknogel 35min, T3 (dazu Stellen I, diese sind aber gut gesichert)
Zur Zwieselalm 1h20, T3- (kurz im Abstieg vom Gamsknogel, sonst T2)
Ins Tal 35min, T2

Tourengänger: klemi74


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