Schächentaler Windgällen - "anregend" und genussvoll


Publiziert von Felix , 7. Oktober 2013 um 14:10. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:28 September 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1070 m
Strecke:Tor (P. 1760) - P. 1842 - P. 2069 - Ruosalper Chulm - P. 2537 - Schächentaler Windgällen - P. 2173 - Ober Stafel - P. 1888 - Loch | Gesprengter Weg - P. 1834 - P. 1786 - Tor (P. 1760)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Zell, Autobahn Sursee - Schwyz, Muotathal, Sali zu P. 1760 (Tor). Auf Unter Stafel (Hütte) kann eine Bewilligung für die Weiterfahrt für 10 Fr. gelöst werden.
Kartennummer:1172, 1192

Während der tollen Tour auf und um den Gitschen kristallisierte sich das heutige Gipfelziel heraus - und rasch waren weitere Hikr’s dafür gewonnen; so durften unter der kompetenten Führung von Ursula drei Neulinge den von ihr seit langem hochgepriesenen Berg besteigen.

 

Nach Kaffee und Torte bei Fraroes fahren wir via Muotathal, Bisisthal und Sali hoch bis zur Alp Unter Stafel (Hütte), dort erstehen wir uns für 10 Fr. die Bewilligung zur Weiterfahrt.

Wenig nach P. 1760, bei Tor, bei der langen Trockensteinmauer auf ca. 1782 m.ü.M., parkieren wir und machen uns auf den etwas „saftigen“ Aufstieg übers Alpgelände. Leider hält das Wetter nicht, was „versprochen“ wurde; so steigen wir unter einer leichten Wolkendecke an bis zum Ruosalper Chulm.

 

Hier ergibt sich ein erstes Mal der Blick zum Klausenpass; heute ist die Strasse von unzähligen Autos gesäumt - findet doch das Klausenpass-Rennen statt; dessentwegen wir auch von der Schwyzer Seite her angefahren sind …

Weiter geht es noch einfach dem Gratrücken entlang höher, uns der beeindruckenden Felsbarriere der Läged Windgällen annähernd. Vor dem steileren Geröllfeld halten wir inne, die vor uns gehende Gruppe (welche wir später kennenlernen werden) in gebührendem Abstand ziehen lassend: im folgenden steilen Couloir ist die Steinschlaggefahr doch beträchtlich - so ist auf das Aufsetzen des Helmes ein Muss.

Nur zu kurz ist der Durchstieg, zu prächtig ist das Hochsteigen in der teilweise engen Rinne. Überraschend und beeindruckend dann auch der Ausblick beim Ausstieg: ein grosses Karrenfeld liegt vor uns, unterbrochen mit einigen Felsbändern, welche wir später - an unheimlichen Löchern vorbei - begehen. Und dahinter ragt unser Gipfelziel auf - von hier kaum vorstellbar, dass es in der Südwand eine Möglichkeit gibt, auf den Gipfel zu gelangen …

 

Je näher wir nun durch die felsige, hier eher flachere, Bergwelt zu P. 2537 gelangen, desto mehr beginnt der Wind stärker und kühler zu wehen. Kurz vor dem Einstieg ins erste Couloir rasten wir, stärken uns für den mir und Fraroe unbekannten, herausfordernden Aufstieg. Auf Grund der vielen guten Fotos sind mir die beiden Schlüsselstellen „bekannt“; Ursula macht mir eine zusätzliche „schmackhaft“: während des, zwar oft mit beinahe atemberaubenden Tiefblicken „gesegneten“, Aufstieges im guten Fels - gelegentlich mit Wegspuren - sei eine luftige Kurzpassage etwas absteigend zu meistern …

 

Nun denn: das erste Couloir und das anschliessende Emporgehen im stets mit gelben Punkten versehenen Aufstieg ist problemlos; eine erste (und später als letzte) Passage bereitet mir etwas später - vertigomässig - etwas Mühe, bewegt man sich doch hier sehr nahe auf schmalem Band an den steilst abfallenden Felswänden …

Die als eher schwierig geschilderte Stelle ist kurz, zwar echt etwas luftig, doch auch „passabel“ - so stellen, nebst dem nun leicht besonnten gut gestuften Fels- und Schrofengelände, die beiden Risse doch die währschaftesten Herausforderungen dar: beim ersten hilft eine Kette, den Schwung aus dem feucht-rutschigen Riss auf wieder trockenen Fels zu nehmen; beim zweiten - ebenfalls unangenehm schlüpfrigen - sind ebenfalls Ketten zur Hand. Sie erleichtern hier den kurzen, eher schlechtgriffigen und -trittigen Anstieg zum folgenden zu querenden kurzen Kriechgang.

Danach jedoch folgt das das Gemüt frohlockende Finale; nur noch wenige Meter sind es in einfachem Gelände, bis wir auf dem Gipfel stehen: jetzt weiss ich, wieso Jumbo und Ursula von der Schächentaler Windgällen schwärmen!

Voller Freude geniesse ich den erlebnisreichen und gut gemeisterten Steig zu diesem tollen Gipfel, die Rundsicht; wir allesamt die von der ortskundigen Ursula bestens geführte Tour auf den Gipfel - und die überraschende Begegnung mit Pere und seiner Gruppe; sofort hat er uns doch erkannt …

 

Nach der stets sichtigeren Gipfelrast steigen wir mit der erforderlichen Vorsicht wieder ab; für die beiden etwas unangenehmen Stellen benutzen wir das Seil, und können so problemlos die aufwändigeren Stellen bewältigen.

Wieder unten, kurz vor dem Sattel, P. 2537, beschliessen wir, im längeren Geröllfeld unterhalb des NE-Grates abzusteigen. Ohne Schwierigkeiten, teilweise mit Wegspuren versehen, gewinnen wir durch das felsige Wirrwarr das grasigere Gelände bei P. 2173.

 

Meist weglos steigen wir im oberen Alpbereich von Ober Stafel ab zum Ruosalper Bach, welcher etwas weiter oben dem Alplersee entspringt. Jenen überschreitend, setzen wir unsere Reise fort auf dem meist als Fahrweg ausgebauten Weg nach Ober Stafel.

 

Da die Alp nicht mehr bewartet ist, schreiten gleich weiter hinab und queren die Ebene bis zum Felsenweg: eindrücklich, wie hier der Fahrweg bei Loch | Gesprengter Weg aus dem Fels herausgebrochen wurde!

Auf ihm wandern wir, erst entlang der steilst abfallenden Felswand, gemächlich hinunter zu P. 1834; danach im welligen Wiesengelände via P. 1786 zurück zu unserem Ausgangspunkt kurz vor P. 1760, bei Tor - bei stets sonnigeren Bedingungen …

 

Unsere tolle Tour, den Erfolg, das Gelingen, würdigen wir auf der Terrasse des Restaurants in Schwarzenbach - herrlich war’s!

 

Unterwegs mit Jumbo 


Tourengänger: Ursula, Felix, Fraroe


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