Wein und Wald am Kaiserstuhl

Heute wollte ich einmal eine Region besuchen, die ich noch nicht kenne, den Kaiserstuhl. Die Anfahrt ist mit zwei Stunden nicht all zu weit und mit dem Baden-Württemberg-Ticket auch recht preisgünstig (24 €, kein ICE).

Kurz nach zehn Uhr begann ich meine Wanderung am Bahnhof Oberrotweil. Wegen Elektrifizierung der Strecke der Kaiserstuhlbahn fährt ein Bus-Ersatzverkehr. Nicht immer einfach, den langen Bus durch die engen Gassen zu manövrieren.

Vom Bahnhof aus geht es gleich hinauf in die Weinberge. Wie in der Schweiz sind auch hier die Wege alle asphaltiert. Lediglich einige Abkürzungen verlaufen entlang der Weinberge durch grünes Gelände. Die eine oder andere Abkürzung entpuppt sich dann als Fehler, die Hänge zum raufklettern sind viel zu steil.

Über die Mondhalde und vorbei an der Wanderhütte Bassgeige gibt es Aussichtspunkte, die einen wunderbaren Blick auf das Tal und in die Ferne freigeben. Das Wetter ist optimal mit viel Weitsicht.

Die Wanderwege sind oft so breit, dass sie über ein T1 kaum hinausgehen. Bald erreiche ich einen ersten Gipfelpunkt, den Bisamberg mit 469m. Kaum zu erkennen, mitten im Wald.

Etwas später, nach einem kurzen steilen Aufstieg erreiche ich dann den Katharinenberg (455m). Auf ihm trohnt nicht nur eine kleine Kirche, nein auch eine Beiz, an der man Würstchen und Getränke kaufen kann. Ich verzichte, nutze aber trotzdem eine der vielen Bänke für mein Mittagspicknick.

Mit dem Katharinenberg habe ich ungefähr die Hälfte meiner Wanderstrecke absolviert. Wenn ich jetzt glaube, es ginge nur noch abwärts, so muss ich mich im weiteren Verlauf der Wanderung eines anderen belehren lassen. Was nun folgt ist schon ein kleiner Vorgeschmack auf meine Fernwanderung in Frankreich ab Mitte September.

Erst einmal geht es bis zum Parkplatz etwas steiler abwärts. Da die Wege aber fast durchgehend trocken sind, ist das alles kein Problem. Vorbei an der Hard Rütte und der Robert Meier Hütte wartet der nächste steile Aufstieg zur Eichelspitze (512m).

Dort gibt es einen Aussichtsturm (gleichzeitig auch geschmückt mit Kommunikationsanlagen) der recht gut besucht ist. Auch auf ihn kann man raufgehen. Ich verzichte, ist mir zuviel los da oben.

Weiter geht es nun entlang des Naturschurtzgebietes Haselschacher Buck. Eine eindrückliche Landschaft. Wieder quere ich die Landesstraße und es geht erneut aufwärts Richtung Neulindenturm. Auch dieser Turm lässt sich besteigen, ich nutze lieber eine der vielen Bänke für eine weitere Pause. Schließlich bedarf der operierte Zeh noch etwas Schonung.

Kurz hinter dem Neulindenturm gibt es einen Abzweig (kurz und steil) zum Totenkopf (557m). Gerade im Begriff dort aufzusteigen, kommt eine junges Paar runter und meint, absolut nicht lohnenswert, da keine Aussicht. Also kann ich mir den Abstecher sparen.

Dafür besuche ich noch kurz P 524, hier gibt es einen wunderschönen Grenzstein und einen Hinweis auf einen seltenen Eichenwald. Unten an der Straße angekommen hat man auf dem, in der Kurve beginnenden Wanderweg zwei Möglichkeiten. Im Zickzack moderat nach unten oder gleich steil abwärts. Ich entscheide mich für Letzteres und begehe damit eine der wenigen T2-Stellen auf dieser Wanderung.

An diesen Abstieg schließt sich ein wunderschöner Wanderweg, wie durch einen Canyon an. Er endet dann in den Weinbergen. Kurze Zeit später erreiche ich den Ortsanfang von Vogtsburg. Ab hier leider auf Asphalt zurück zum Bahnhof. Mit 19,5 km eine nicht gerade kurze Tour, aber mit wunderschönen Ausblicken und einer eindrücklichen Landschaft.

Tour solo.