Kurzbericht 

Corn da Tinizong via Westgrat


Publiziert von Dolmar , 8. August 2018 um 21:52.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum: 4 August 2018
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1330 m

Ich bin ja eher der seltene Besucher der Bündner Berge, das liegt daran,, das in den letzten Wintern die Lawinen Situation meist ungünstig war und für den Sommer zum klettern nicht die lohnensten Berge rumstehen, oder besser gesagt die Bündner allg. als eher brüchig gehandelt werden.

nun ein Besuch in den Bündner Dolomiten, dürfte ein Interessantes Unterfangen werden, zumal in Ermangelung eines anderen machbaren Zieles, das auch mit halbwegs vernünftiger Fahrzeit erreicht werden kann, mir nicht in den Sinn kommt. 
An den Piz Ela wollte ich mich nicht trauen, auch schien mir eine Ela Tour auch äußerst lang.

So starte ich an diesem Samstag nach etwas suchen kurz unterhalb der Alp Plang la Curvanera um ca. 8:00 Uhr. Es geht an den Corn da Tinizong, wenn er nicht in Wolken steckt eine imposante Felsgestalt.
Am Vortag oder auch Nacht hat es wohl geregnet, die Wiesen sind gut feucht, auch hängen die hohen Berge in Wolken, die Temperatur jedoch ist noch hoch, die Ambitionen auch.
Ich möchte über der Westgrat aufsteigen, ein Topo habe ich leider nicht, aber der Tourenbericht von Ivo66 ist ausreichend.
Was mir nicht bewusst war, ist das der Zustieg einen großen Teil der Tour ausmacht, so komme ich bis zum erreichen des Lai Tigiel g`hörig ins schwitzen.
Um die Zustiegsschlucht in der Felsmauer zwischen Piz Mitgel und C. d. Tinizong zu erreichen, bleibt man am besten gleich nördlich vom Lai Tigiel auf dem Wanderweg Richtung P. d. Orgels.
Beim Wegweiser Kletterbereich 2 führt ein schwach ausgeprägtes Steiglein den Schutthang hinauf in das Couloir. Im Glarnerland würde das Couloir vermutlich Leidrus heißen. Es ist ein leidiges Couloir, lauter loses Blockwerk, Steinschlag unvermeidbar, teils drahtseilversichert darf hinauf gemüht werden.
Am Grat angekommen kann gewählt werden, entweder rotmarkiert, in festem Fels (wo Fels ist), oder über die Grüne Route leichter aber schuttig.
Ich nehme die rote Linie, bin ja zum klettern hier. Die Route ist Top markiert und kann nicht verfehlt werden.
Anfangs wechseln noch flachere schuttige Passagen mit kurzen Kletteraufschwüngen bis nach einem Grateinschnitt die Hauptwand/Grat beginnt. Hier nun in gutem Fels in herrlicher Kletterei hinauf.Schwierigkeiten in 2 Bereichen im 4 Grad. Eine Stelle bei einem feuchten leicht abdrängenden Verschneidung heraus ist mit nicht ganz festen Griffen für mich die Schlüsselstelle. Es kann aber alles auch umgangen werden. Bald legt sich der Grat zurück und es geht wieder mehrheitlich schuttig bis zum höchsten Punkt. Diesen nach genau 4 h ab Plang la Curvanara erreicht. Das Glück ist mit hold, mit meiner Gipfelankunft lüften sich die Nebel, so kann ich zumindest etwas die Aussicht genießen, auch wenn mir die große Freisicht nicht gewährt wird.
Ein 1/2 Std. später geht`s ans abklettern, ich folge wiederum dem Westgrat, ziehe noch meinen Klettergurt an und mache das Seil parrat.
Zweimal Seile ich ab, dann habe ich von meinem Seil so die Schnauze voll, weil es dauernd krangelt und sich verheddert, das ich alles wieder in den Rucksack packe und so deutlich schneller abkletternd voran komme.

Am Lai Tigiel erlaube ich mir ein Bad zu nehmen, nein das baden ist nicht einmal von kurzer Dauer, es ist ein rein und wieder raus. (Bin halt doch ein bekennender Warmduscher). Da ich die kommende Nacht aber im Engadin noch biwakieren möchte ist das Bad eine sehr praktische reinigende und erfischende Sache.

Dunkle Wolken brauen sich zusammen und mahnen zum Aufbrauch gehn Tal.

Nach weiteren 1 1/2 Std. wandern über die grünen Matten erreiche ich mein Vehikel. 

Eine nette Tour in den Bündnern, hat einen gelungenen Anfang ergeben, denke ich komme noch mal.

 

Tourengänger: Dolmar


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