Piz Chalchagn von Morteratsch


Publiziert von Kik , 27. Juli 2018 um 17:50.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:18 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bernina-Gruppe   Piz Bernina 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1250 m

Morteratsch: hier macht die halbe Welt eine Pause, um die Berninagruppe zu bewundern. Kawasakifahrer, die über den Berninapass brausen, E-Biker, die es von Pontresina hierher geschafft haben, Japaner mit mächtigen Fotoapparaten, Bahnfreunde mit Begeisterung für die zahnradlose Bergstrecke und Familien, die einmal an einem Gletscher schnuppern möchten. Hier beginnt aber auch eine stille Gipfelwanderung mit einem Vielfachen an Aussicht, und bei der der Weg selbst gesucht werden muss.
 
Wir folgen dem Wegweiser zum (ehemaligen) Aussichtspunkt Chünetta. Etwas vorher beginnt eine Spur nach Westen, die die Wiese quert und den Hang hinauf steigt. Sie ist ziemlich überwachsen, zwei rotweisse Bändel zeigen, wo im Hang es weitergeht. Auf der nächsten Abflachung liegt die Wiese Chünetta Sur mit dem prächtigen Berninablick, den wir weiter unten schon erwartet haben. Weiter dem Weg nach erst im Zickzack den Hang hoch, dann nur noch mässig steigend nach Süden, bis er sich in den Pasculs da Boval verliert.
 
Auf der weiten Grasterrasse gehen wir nördlich des in der LK eingezeichneten Baches nach Westen, erst an grosse Einzelblöcken und einem zerfallenen Unterstand vorbei, dann ist ein mit Wacholder durchsetztes Blockfeld zu queren. Den Puoz Bass und die Wetterstation lassen wir links liegen und halten auf die grüne Rippe zu, die einen angenehmen Aufstieg bietet. Einen Felsen umgehen wir links, einen anderen rechts, bleiben aber immer auf oder nahe dem Kamm. Auch das obere Seelein und die Mulde Fop lassen wir links unter uns und halten uns weiter oben (wie rkoebl im Aufstieg) an den Fuss der Felsen. Hier hat es gut gängige Bänder und im Feinschutt Spuren, vielleicht von Gemsen. So vermeiden wir die grossen Blockfelder und bewältigen den steilen Schutthang zum Ostrücken zu Zweidritteln relativ angenehm. Ein bisschen Schutt muss aber schon noch sein. Auf dem flachen Ostrücken ist die Anstrengung vorbei, eine angenehmes Windchen kühlt und ein Schneefeld unterstreicht das alpine Ambiente. 
 
Nur Steinmänner leisten uns auf dem weiten Gipfel des Piz Chalchagn Gesellschaft. Im Gipfelbuch tragen wir uns dieses Jahr als Fünfte ein. Der Blick auf die Berninagruppe ist einmalig, näher als vom P. Languard oder P. Muragl und doch vollständig. Die Aussicht rundum wird durch keine höheren Berge verstellt. Schwierigkeiten oder Absturzgefahr gibts nicht, der Gipfel ist allen zu empfehlen, die nicht auf Geröll allergisch sind.
 
Im Abstieg können wir der Verlockung der braunroten Feinschuttstreifen nicht widerstehen und kommen zu tief hinab, müssen dann über mühsames Geblocke wieder Richtung Pt 2905 traversieren. Dazu haben uns auch einzelne Steinmännchen verführt, die mitten in den Blöcken platziert wurden. Von 2800m bleiben wir erst auf dem Kamm, dann im grünen Hang östlich der Rippe. Das ist etwa gleich bequem wie die Aufstiegsroute. Selbstverständlich gibt’s auf den Pasculs da Boval nochmals eine Schaupause, bevor wir auf dem gleichen Weg in den Trubel von Morteratsch zurückkehren.
 

Tourengänger: Kik


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