Aiplspitz (1759m) Nordwand


Publiziert von pete85 , 22. Juli 2018 um 16:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 1 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Zum Aiplspitz haben meine Freundin und ich eine besondere Verbindung. War er doch vor etlichen Jahren einer unserer ersten Berge der mit seinem Nordgrat auch kraxeln im 1. Grad verlangt und sich so vom "reinen" Wandern ein klein wenig verabschiedet. Später war er einer der ersten Berge, bei denen wir eine Winterbesteigung vornahmen - bzw. bei den ersten Versuchen im tiefen Schnee scheiterten und uns unsere Lorbeeren erst mühsam verdienen mussten.

Das ganze ist wie erwähnt schon etliche Jahre her - und dennoch bleibt uns dieser "Berg" im Gedächtnis.


Als wir noch in München lebten und häufig nur die Möglichkeit hatten mit der Bahn in die Voralpen zu fahren, war das finden alpiner Ziele in dieser Region nicht einfach. Viele Berge sind eher Hügel, Eisklettern und das Klettern großer Wände ist nur sehr eingeschränkt in den Voralpen möglich.

Am Aiplspitz reizten mich aber schon immer die Ostwand (sieht arg brüchig aus) und die Nordwand.
Letztere ist leichter, je weiter östlich man sie angeht. Heute stieg ich mit meiner Freundin zur Nordwand zu (leider extrem umständlich - wir gingen bis zum Nordgrat und ich querte dann hinein, besser von unten direkt zusteigen). Dann entschied ich mich nach ausloten der Alternativen für die Route in der Mitte der Nordwand, welche vom tiefsten Punkt direkt bis hoch zum Gipfel führt.
Würde man im westlichen Wandteil einsteigen, so wäre mir ein Seil lieber (teilweise überhängender Wandbereich für 1-2 SL, brüchig), im Mittelteil ist das kein großes Problem. Ich kletterte recht direkt nach oben (max. III-III+, wer hier und da etwas mehr quert kann vielleicht auch bei einem II bleiben), ganz direkte Anstiege wurden 1-2 Mal vermieden (sonst wahrscheinlich 4-5 in brüchigem Gelände über wenige Meter).

Ich muss sagen das kraxeln ging erstaunlich gut von der Hand. Aufgrund des brüchigen Gesteins muss man aber Vorsicht walten lassen. Wer die Route (oder eine andere an dieser Wand) mit Sicherung angehen will:  Friends bis max. Größe 1 sind sinnvoll, KK, Haken (auch Messerhaken, viele kleine Risse).

Der rechte (westliche) Teil wär mal eine happige Aufgabe, wenn man mit mobilen Sicherungsmitteln einen Überhang durch den Bruch klettern will. Nach max. 50 Metern wären aber auch hier die Hauptschwierigkeiten vorbei und es würde leichteres Gelände bis zum Gipfel folgen.

Nach 33 Minuten hatte ich die Route hinter mich gebracht und stieg zusammen mit meiner Freundin über den Nordgrat Richtung Aurach ab.

Tourengänger: pete85


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