Überschreitung Cuolm Tgietschen 2797m
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
An und für sich ist der Cuolm Tgietschen ein unbedeutender Gipfel zuhinterst im Val Russein, der sich als genussvolle Alpinwanderung begehen lässt. Doch seine Lage umgeben von Piz Cambrialas, Heimstock, Sandpass und Tödi ist geradezu spektakulär. So eindrücklich dieses Gipfelpanorama auch sein mag, die lange Anfahrt ab Zürich hätte ich hierfür nicht in Kauf genommen. Doch als Vorbereitung und Rekotour für die morgige
Heimstock-Überschreitung eignete er sich natürlich perfekt.
Das Alpentaxi bringt mich ab Bahnhof Disentis bis zum Melkstand P. 1843, das Ende der Fahrstrasse ins Val Russein. Wobei man hier nicht von "Strasse" im herkömmlichen Sinn sprechen kann... Meinem eigenen Auto würde ich die rauhe, teils extrem steile Fahrbahn ab Alp Cavrein Sut niemals zumuten. Ganz abgesehen davon wäre mit Zweiradantrieb und 60 PS ohnehin kein Staat zu machen. Und letztes Jahr sei hier bei Regen ein Squad den Hang runtergestürzt... Bei der nahen Hütte deponiere ich mein Gepäck und mache mich nur mit dem nötigsten Proviant auf ins Val Gronda da Russein. Bald schon steige ich in die Südostflanke vom Cuolm Tgietschen ein, die man in beliebiger Linie begeht. Man findet hier eine wunderbare Flora, dazu Mineralien und auch eine Steinbock-Kolonie soll sich hier rumtreiben.
Ein (von unten gesehen) vermeintliches Felsband oberhalb von Sur Plattas erweist sich aus der Nähe als harmloses System von Schuttfeldern und kleinen Felsriffen. Ohne Probleme erreiche ich den Ostgrat und folge ihm in anregender Kraxelei - nie die T5 übersteigend, meist einfacher - den Gipfel vom Cuolm Tgietschen (2797m). Das Panorama von hier oben ist wie erwähnt schlicht formidabel. Den morgigen Aufstieg in die Fuorcla Val Pintga kann ich ideal einsehen, ebenso die Heimstock-Südostflanke. Diese wäre noch knapp zu machen, empfiehlt sich aber eher für den Frühsommer.
Für den Abstieg zurück ins Tal wähle ich den Nordgrat. Was von oben anspruchsvoll aussieht, entpuppt sich unterwegs als rauhe, aber gutmütige Kletterkraxelei. Man kann praktisch durchgehend auf dem Grat verbleiben (bis T5+/II) oder bei Bedarf in beide Flanken ausweichen (bis T5). Die Führer bezeichnen P. 2753 als Scharte zwischen Cuolm Tgietschen und Heimstock. Das ist Quatsch und kann alleine der Höhe wegen schon nicht stimmen. P. 2753 ist ein markanter Felsturm im Heimstock-Südgrat. Dieser sieht äusserst anmächelig aus und fast hätte ich ihn noch angehängt. Die richtige Scharte befindet sich unmittelbar südlich vom Felskopf P. 2687. Von hier kann sowohl nach Westen wie auch nach Osten abgestiegen werden. Ich entscheide mich für die Westvariante ins Val Pintga da Russein, da weite Schneefelder zum Abrutschen einladen. Sollten diese noch nicht aufgeweicht sein, wären Steigeisen aufgrund der Steilheit zwingend. Mittlerweile könnten sie aber komplett umgangen werden.
Unten im Kessel begutachte ich nochmal meine morgige Aufstiegsroute. Weitere Schneefelder - Vorsicht vor Unterspülung - erleichtern den Weg talauswärts zum Schlafplatz. Vor der Alphütte richte ich mich für die Nacht ein und dann beginnt der gemütliche Teil, den ich so mag an Biwaktouren. Unterhaltung bietet auch die über zweistündige Melkprozedur, welche erst um neun Uhr ihr Ende findet. Nach einem kurzen Schwatz mit der Älplerin lege ich mich schlafen (sprich ich probiere es zumindest).
Zeiten
1:40 Cuolm Tgietschen
1:20 Alp Russein

Das Alpentaxi bringt mich ab Bahnhof Disentis bis zum Melkstand P. 1843, das Ende der Fahrstrasse ins Val Russein. Wobei man hier nicht von "Strasse" im herkömmlichen Sinn sprechen kann... Meinem eigenen Auto würde ich die rauhe, teils extrem steile Fahrbahn ab Alp Cavrein Sut niemals zumuten. Ganz abgesehen davon wäre mit Zweiradantrieb und 60 PS ohnehin kein Staat zu machen. Und letztes Jahr sei hier bei Regen ein Squad den Hang runtergestürzt... Bei der nahen Hütte deponiere ich mein Gepäck und mache mich nur mit dem nötigsten Proviant auf ins Val Gronda da Russein. Bald schon steige ich in die Südostflanke vom Cuolm Tgietschen ein, die man in beliebiger Linie begeht. Man findet hier eine wunderbare Flora, dazu Mineralien und auch eine Steinbock-Kolonie soll sich hier rumtreiben.
Ein (von unten gesehen) vermeintliches Felsband oberhalb von Sur Plattas erweist sich aus der Nähe als harmloses System von Schuttfeldern und kleinen Felsriffen. Ohne Probleme erreiche ich den Ostgrat und folge ihm in anregender Kraxelei - nie die T5 übersteigend, meist einfacher - den Gipfel vom Cuolm Tgietschen (2797m). Das Panorama von hier oben ist wie erwähnt schlicht formidabel. Den morgigen Aufstieg in die Fuorcla Val Pintga kann ich ideal einsehen, ebenso die Heimstock-Südostflanke. Diese wäre noch knapp zu machen, empfiehlt sich aber eher für den Frühsommer.
Für den Abstieg zurück ins Tal wähle ich den Nordgrat. Was von oben anspruchsvoll aussieht, entpuppt sich unterwegs als rauhe, aber gutmütige Kletterkraxelei. Man kann praktisch durchgehend auf dem Grat verbleiben (bis T5+/II) oder bei Bedarf in beide Flanken ausweichen (bis T5). Die Führer bezeichnen P. 2753 als Scharte zwischen Cuolm Tgietschen und Heimstock. Das ist Quatsch und kann alleine der Höhe wegen schon nicht stimmen. P. 2753 ist ein markanter Felsturm im Heimstock-Südgrat. Dieser sieht äusserst anmächelig aus und fast hätte ich ihn noch angehängt. Die richtige Scharte befindet sich unmittelbar südlich vom Felskopf P. 2687. Von hier kann sowohl nach Westen wie auch nach Osten abgestiegen werden. Ich entscheide mich für die Westvariante ins Val Pintga da Russein, da weite Schneefelder zum Abrutschen einladen. Sollten diese noch nicht aufgeweicht sein, wären Steigeisen aufgrund der Steilheit zwingend. Mittlerweile könnten sie aber komplett umgangen werden.
Unten im Kessel begutachte ich nochmal meine morgige Aufstiegsroute. Weitere Schneefelder - Vorsicht vor Unterspülung - erleichtern den Weg talauswärts zum Schlafplatz. Vor der Alphütte richte ich mich für die Nacht ein und dann beginnt der gemütliche Teil, den ich so mag an Biwaktouren. Unterhaltung bietet auch die über zweistündige Melkprozedur, welche erst um neun Uhr ihr Ende findet. Nach einem kurzen Schwatz mit der Älplerin lege ich mich schlafen (sprich ich probiere es zumindest).
Zeiten
1:40 Cuolm Tgietschen
1:20 Alp Russein
Tourengänger:
Bergamotte

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare