Piz Rasass


Publiziert von schimi , 15. Oktober 2018 um 22:10.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Was ist das Schönste am Regen in den Bergen?
Für mich der nächste Morgen, wenn er mit Sonne und einem glasklaren Himmel beginnt.

Wir haben heute Morgen Glück. Die Luft ist klar, der Himmel bis auf ein paar hohe Zirren wolkenlos. Die Luft ist noch herrlich frisch und die Sonne wärmt auf eine angenehme Art. Geht man von der Sesvennahütte nur ein paar Minuten in Richtung Piz Rassas so hat man einen phantastischen Blick auf den Ortler und seine noch reichlich vergletscherte Nordflanke. Kaum möchte man sich abwenden von diesem Anblick – aber wir möchten ja aktiv sein und unser heutiges Ziel, der Piz Rassas bietet sicher eine noch bessere Aussicht!

Am Hüttensee vorbei gehen wir ein paar Schritte in Richtung Schlinigpass. Gleich gelangt man über ein kleines Holzbrücklein auf die andere Seite des Baches, der den See speist. Auf dem schon verwitterten Schild steht unser Ziel der „Rassas“ mit zwei oder zweieinhalb Stunden angeschrieben. Nur spärlich sieht man einen schmalen Pfad, der sich etwas links haltend den Hang hinaufzieht. Überhaupt ist der Weg häufig nur spärlich und bisweilen auch mal nicht sichtbar. Aber das Gelände bietet meistens die Möglichkeit weiter links oder auch recht zu gehen, das spielt bei unserem Aufstieg über die mittelsteilen Wiesen kaum eine Rolle. Immer wieder sieht man auch eine Markierung, die einem den Weiterweg signalisiert.

Nach einem Steilstück wo der Weg dann auch mal ganz klar ist, kommen wir auf eine erste Anhöhe, dort liegt der Murmentensee, den wir rechts liegen lassen. Es folgt eine zweite steilere Passage und wir erreichen wir eine weitere Anhöhe (ca. 2500 m), die wir für ein erstes kleines Päuslein nutzen. Ein herrlich angenehmer Platz, mit einer noch besseren Aussicht auf die Ortlergruppe.

Mit unserem Weiterweg wendet sich unsere Wegspur nun nach Osten und nachfolgend ist der weitere Höhengewinn eher marginal. Aber dafür haben wir jetzt erstmals Aussicht auf unser Tagesziel und das sieht von hier alles andere als langweilig aus. Der weitere Wegverlauf ist von hier aus nun gut vorstellbar; über das Flachstück werden wir zum Südgrat aufsteigen und diesem dann bis zu Gipfel folgen.

Bis auf den Südgrat hinauf ist der Weg nun einfach; er wird zum Grat hin jedoch immer ein wenig steiler bis wir ihn schließlich auf knapp 2800 Metern erreichen. Nun wenden wir uns nach links und gehen, jetzt recht steil in die Höhe. Einzelne Schneefelder lassen sich problemlos umgehen, oder sie liegen sowieso neben unserer Wegspur, die auch hier oben einige Varianten bietet. Ein wenig ausgeprägter Vorgipfel bereitet uns vorerst die schwierigsten Gehstellen (T3+), bei denen man die Hände zum Weitergehen benützen kann. Nach Erreichen des Vorgipfels liegen ein paar wenige Meter des Abstiegs vor uns. Auf teils sandigem Pfad, der aber nur an sehr kurzen Stellen etwas ausgesetzt ist, geht es weiter zum Schlussanstieg.

Den Gipfel erreichen wir über einen elegant um das grobe Blockwerk gebauten Weg, und so bleiben die Schwierigkeiten im beschriebenen Bereich. Nur ein wenig kann man hier und da die Hände einsetzen um den Aufstieg zu erleichtern. Oben angekommen teilen wir uns diesen schönen Gipfel mit nur einem weiteren Wanderer.

Sehr schön sehen wir unser morgiges Ziel, den Piz Sesvenna. Er liegt direkt südwestlich von uns. Lediglich der immer kleiner werdende Sesvennagletscher wird etwas verdeckt vom vorgelagerten Fernerkopf. Sehr schön zu sehen heute auch alle hohen Berge auf der Südseite des oberen Vinschgaus. Von Ortler, Königspitze und Cevedale bis hinüber zum Hasenöhrl sind alle genau auszumachen.

Nach ausgiebiger Rast machen wir uns betont gemütlich auf den Weg zurück zur Sesvennahütte. Im Abstieg erscheint uns der stellenweise etwas anspruchsvolle Weg deutlich einfacher. Aber genau das ist ja auch der Grund, warum wir zu Beginn unserer Bergaufenthalte immer eine etwas einfachere Eingehtour machen. Wir steigen auf gleichem Wege wieder ab und haben kurz vor der Hütte noch das besondere Glück einer Kreuzotter zu begegnen. Rechtzeitig hab ich sie entdeckt und blieb gleich stehen, so dass sie nicht geflüchtet ist. Nach einem Foto hat sie sich dann ins tiefe Gras verdrückt.

Wir erreichen die Hütte als noch viele Tagesgäste da sind. Insgesamt eine eher kurze aber sehr schöne Tour, mit der man den Tag füllen kann, wenn man gemütlich unterwegs sein möchte. Dabei nicht zu anspruchsvoll und noch schönes Wetter dazu.

Wanderer, was willst Du mehr?

Tourengänger: schimi


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