Gletschhorn Südgrat
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Gletschhorn- Für uns zwei war es eine reine Geduldsübung - Nerven nicht verlieren!
Charaktere vom Gletschhorn Südgrat:
Für einmal werde ich hier bei hikr.org keinen kommerziellen Bericht schreiben, dieser Bericht ist eher eine Moralpredigt :-D Die Route selber ist inkl. Topo in Kletterführern und dem Internet bestens beschrieben. Mir wurde bewusst, dass durch Berichte auf hikr.org zusätzlich Touristen angelockt werden, mit der Schilderung von persönlichen Eindrücken und Wahrnehmungen begibt sich vielleicht der eine oder die andere in Gelände, welche zur Überforderung führen. Daher weise ich gerne noch einmal auf folgendes hin:
"Die in meinen Berichten enthaltenen Informationen, insbesondere Schwierigkeits- und Zeitangaben, geben Auskunft über meine persönlichen, und darum subjektiven Eindrücke Aufgrund meines Leistungsvermögens. Die Berichte beschreiben die aktuellen Verhältnisse. Andere Berggänger übernehmen diese Informationen auf eigenes Risiko."
Meistens bleibt es nicht nur beim eigenen Risiko. Begibt man sich in Gelände, das einem Überfordert, so zieht man automatisch auch die Mitmenschen rundherum in Mitleidenschaft, so auch uns, am 23.6.2018 - am Gletschhorn Südgrat...
Learnings für ALLE Seilschaften von Mehrseillängen aus unserer Retrospective beim anschliessenden Bier im Pöstli Realp:
Es gab Klettergruppen, die durch ihr Verhalten den Zeitplan anderer Klettergruppen massiv durcheinander brachten und sich somit selber sowie die anderen Klettergruppen einem erhöhtem Risiko aussetzte! Gestartet sind wir um 6:15 Uhr. Wir brauchten auf der Kletterroute anstatt den durchschnittlichen vier Stunden ganze sieben Stunden! Davon war Rund die Hälfte Wartezeit. Wir haben die Route am erst best möglichen Punkt aufgrund der fortgeschrittenen Zeit abgebrochen und haben uns über die offizielle Abseilpiste abgeseilt. Bis zum Gipfel wäre es nur noch eine Seillänge gewesen.
Und zum Schluss: Es kann jedem vorkommen, dass eine Schlüsselstelle zur Knacknuss wird, insofern haben wir vollstes Verständnis, wenn man sich am Wochenende auf eine solch bekannte Mehrseillängentour begibt und es sich vor der Schlüsselstelle anstaut - dann sollte man sich in Geduld üben und respektvoll miteinander umgehen. Leider haben sich die 10-30 Minuten Wartezeiten (pro Stand!) bis zur letzten Abseilstelle durchgezogen. Offensichtlich hat hier eine oder mehrere Gruppen den Südgrat "blockiert".
Charaktere vom Gletschhorn Südgrat:
- Superschöne Gratkletterei / Blockkletterei
- Es gibt viele mögliche (auch grosse) Plätze für Stände - Stände muss man zum Teil selber mit Bandschlingen einrichten
- Griffiger Fels, auf der Route nur wenig Steinschlag
- Abseilstände schwierig zu finden (Blauen Punkten folgen) / Steinschlag
- Langer Zustieg / Zustieg über Gletscher
- Superschöne Rundum- und Tiefsicht :-)
- Auf der Route gibt es nur sehr wenige Exit-Punkte (Am Ende der 1. Seillänge, in der Mitte nach dem Blockgrat kurz nach der Schlüsselstelle & der zweitletzten Seillänge)
- Der Grat dürfte an schönen Wochenenden jeweils sehr gut besucht sein - Wartezeiten einplanen
Für einmal werde ich hier bei hikr.org keinen kommerziellen Bericht schreiben, dieser Bericht ist eher eine Moralpredigt :-D Die Route selber ist inkl. Topo in Kletterführern und dem Internet bestens beschrieben. Mir wurde bewusst, dass durch Berichte auf hikr.org zusätzlich Touristen angelockt werden, mit der Schilderung von persönlichen Eindrücken und Wahrnehmungen begibt sich vielleicht der eine oder die andere in Gelände, welche zur Überforderung führen. Daher weise ich gerne noch einmal auf folgendes hin:
"Die in meinen Berichten enthaltenen Informationen, insbesondere Schwierigkeits- und Zeitangaben, geben Auskunft über meine persönlichen, und darum subjektiven Eindrücke Aufgrund meines Leistungsvermögens. Die Berichte beschreiben die aktuellen Verhältnisse. Andere Berggänger übernehmen diese Informationen auf eigenes Risiko."
Meistens bleibt es nicht nur beim eigenen Risiko. Begibt man sich in Gelände, das einem Überfordert, so zieht man automatisch auch die Mitmenschen rundherum in Mitleidenschaft, so auch uns, am 23.6.2018 - am Gletschhorn Südgrat...
Learnings für ALLE Seilschaften von Mehrseillängen aus unserer Retrospective beim anschliessenden Bier im Pöstli Realp:
- Klare Anweisungen/Befehle abmachen (Stand, Seil frei etc.), nicht zuviele Worte kombinieren (zb: wegem Echo)
- Stände optimal auswählen (Nicht zu nahe aufeinander - aber so, dass man einander entweder gut sieht oder hört)
- Seilzeichen abmachen (1 x, 2x, 3x Ziehen am Seil --> Seil frei / Seil anziehen etc.)
-
Dem Können entsprechende Routen wählen
- Liebe Anfänger und Unsichere Kletterer: Es gibt soooo viele Klettermöglichkeiten in der Schweiz, warum muss man als erste Outdoor Kletterroute den Gletschhorn Südgrat wählen? Im Jura gibt es supertolle Gräte um sich heranzutasten: zB: Arête du Raimeux
- In Hochalpinem Gelände wie dem Gletschhorn, wo der Zustieg über Gletscher zwingend ist und der Zustieg zum Einstieg über steiles Schneegelände passieren muss unbedingt Steigeisen und Pickel mit einpacken!
- Bei dermassen viel Schnee in den Hängen beachten, dass man die Tour bis zum Mittag abschliessen kann, sodass man sich nicht in erhöhte Lawinengefahr begibt.
- Bei Steinschlag laut "Stein" rufen, auch wenn man das Gefühl hat, dass sich unterhalb keine Personen befinden.
- Auf Eigeninitiative andere Seilschaften Überholen und an derselben Seillänge klettern: Ein "No Go"! ...unglaublich, aber es gab wirklich eine Seilschaft, welche pausenlos und ohne grosse Rücksicht mehrere Seilschaften überholte! Gerangel wie zu Stosszeiten am Matterhorn.
- Wenn man an einem Stand angekommen ist der mehreren Seilschaften Platz bietet - wie am Gletschhorn mehrmals angetroffen - und man merkt, dass hinter einem Seilschaften andauernd auflaufen und vor uns die Route frei ist: Pausieren und mindestens einer Seilschaft den Vortritt gewähren. Das wird euch auch weniger stressen.
Es gab Klettergruppen, die durch ihr Verhalten den Zeitplan anderer Klettergruppen massiv durcheinander brachten und sich somit selber sowie die anderen Klettergruppen einem erhöhtem Risiko aussetzte! Gestartet sind wir um 6:15 Uhr. Wir brauchten auf der Kletterroute anstatt den durchschnittlichen vier Stunden ganze sieben Stunden! Davon war Rund die Hälfte Wartezeit. Wir haben die Route am erst best möglichen Punkt aufgrund der fortgeschrittenen Zeit abgebrochen und haben uns über die offizielle Abseilpiste abgeseilt. Bis zum Gipfel wäre es nur noch eine Seillänge gewesen.
Und zum Schluss: Es kann jedem vorkommen, dass eine Schlüsselstelle zur Knacknuss wird, insofern haben wir vollstes Verständnis, wenn man sich am Wochenende auf eine solch bekannte Mehrseillängentour begibt und es sich vor der Schlüsselstelle anstaut - dann sollte man sich in Geduld üben und respektvoll miteinander umgehen. Leider haben sich die 10-30 Minuten Wartezeiten (pro Stand!) bis zur letzten Abseilstelle durchgezogen. Offensichtlich hat hier eine oder mehrere Gruppen den Südgrat "blockiert".
Tourengänger:
ᴅinu

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