Tauern und Zunterkopf


Publiziert von Curi , 5. Juli 2018 um 11:45.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 2 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:11 km

Mit einem Ausdruck des *Berichts von felixbavaria in der Hosentasche habe ich mich auf den Weg gemacht. An den sollte man sich tatsächlich wortwörtlich halten, dann ist die Tour ganz unproblematisch - das weiß ich hinterher ;-) Besser beschreiben kann ich die Route auch nicht, aber ein paar persönliche Erfahrungen bzw. Kommentare zu den Vorgängerberichten steuere ich bei.

Die erste betrifft die Seilsicherungen am Grat vor der Jagdhütte. Von Felix gar nicht erwähnt, von klemi74 als "wackelig" bezeichnet, habe ich sie (wie immer wenn so etwas vorhanden ist) gerne benutzt. Wackelig sind eigentlich nur die Zwischenbefestigungen, oben hängen sie an starken Latschenwurzeln und haben mein Gewicht bombenfest gehalten.
Im folgenden Abschnitt hatte ich zwar durchaus die Absicht, mich "eher links" zu halten, habe sie aber doch so unzureichend umgesetzt, dass ich die Stelle, "wo der Wald in einen Grashang übergeht", nie erreicht habe, sondern stattdessen das Ende einer zunächst vielversprechend aussehenden Latschengasse. Immerhin erschien mir die Lage bei genauem Hinsehen doch nicht mehr völlig hoffnungslos, und tatsächlich war ich nach kurzem, aber heftigem Kampf durch und habe auf diese Weise noch einen zusätzlichen "Gipfel" mitgenommen, nämlich den P. 1556, der vom "Normalweg" links umgangen wird.
Den Abstecher auf die Schrofennas habe ich dann bewusst weggelassen und direkt den Tauern-Hauptgipfel ins Visier genommen. Ähnlich wie Vielhygler habe ich kurz davor den leichten, aber schmalen Pfad zunächst übersehen und mich in eine Kraxelstelle locken lassen, in der mir jeder versuchte Griff sofort unter der Hand weggebröckelt ist. Nur fünf Meter zurück habe ich doch noch den richtigen Durchschlupf erwischt und so den Gipfel erklommen - wenn auch mit unnötig erhöhtem Adrenalinspiegel.
Wo wir schon bei Verhauern sind: Den von sven86 im Übergang zum Zunterkopf habe ich mir natürlich auch noch gegönnt, wie man haargenau im GPS-Track sieht. "Einige Meter absteigen" wäre auch hier weitgehend wörtlich auszulegen. Die Umgehung des "markanten Felskopf"es beinhaltet für mich aber auch in der richtigen Variante die kitzligste Stelle der Tour, wo man kurz vor der wieder nach oben führenden Latschengasse mit einigen Schritten freihändig eine Geröllrinne überqueren muss. Freihändig hab ich halt nicht so gern, wie oben schon angedeutet.
Mit Erreichen des Zunterkopfes sind die Schwierigkeiten dann aber wirklich vorbei, auch wenn bis zur Waldgrenze noch etwas Auf und Ab am Grat folgt. Der Abstieg durch den Wald ist dann zwar tatsächlich unspektakulär, nervig fand ich ihn aber nicht - ich bin gern im Wald.  Und auch die letzte Etappe am Archbach und Kleinen Plansee entlang habe ich zum zufriedenen Auslaufen gerne noch zu Fuß zurückgelegt.

Zum Schluss noch ein Wort zum Zeitbedarf. Ich trage hier immer meine persönliche Bruttozeit ein, von Abmarsch bis Ankunft einschließlich aller Pausen. Wie lange jemand anders brauchen würde, kann ich ohnehin schlecht einschätzen. Ich bin eine knappe Stunde auf dem Gipfel gesessen, und die Verhauer haben auch noch etwas gekostet, aber unter 7:30 glaube ich bei meiner eher mäßigen Kondotion nicht, dass ich hätte bleiben können. Für mich ist das also jedenfalls eine komplette Tagestour.

Tourengänger: Curi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2018 um 15:40
Schöne Tour, ist aber in den Ammergauern :-)

Curi hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2018 um 16:45
Die Diskussion gab es ja auch schon mal. Wenn ich auf die Karte schaue, ist es aber doch tatsächlich so, dass man theoretisch trockenen Fußes, also ohne auch nur einen Bach überqueren zu müssen, vom Tauern zum Thaneller kommen könnte. Das ist dann wohl der bei Vielhygler zitierte "topographische Zusammenhang". Also doch Lechtaler.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2018 um 14:36
In der Tat - topografisch wäre es sinnvoll, den Tauern zu den Lechtaler Alpen zu rechnen. Da hast du Recht! Aber nach der Alpenvereinseinteilung wird er eben den Ammergauer Alpen zugeschlagen. Ist halt einfach so.
Ich war vor ein paar Wochen übrigens auch auf dem Tauern und ja, auch ich habe den Verhauer erwischt ;-) . Viele Grüße!

Curi hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2018 um 14:41
Na gut, wenn ihr meint. Als Programmierer hätte ich da zwar schon gerne eine Logik drin, die eben die Wassergrenze bieten würde, und kann mit "gefühlten Ammergauern" wenig anfangen (obwohl ich natürlich ganz herrliche Gefühle mit den Ammergauern verbinde), aber ok.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2018 um 15:14
Soll jeder machen, wie er will. Nach der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen ist er aber nun mal Teil der Ammergauer Alpen, auch wenn eine Zuteilung zu den Lechtaler Alpen sicherlich ebenfalls gerechtfertigt gewesen wäre.
"gefühlte Ammergauer" ist meiner Meinung nach aber nicht zutreffend, da es schön Gründe für die offizielle Einteilung gibt. Das Haupttal mit der Fernpass Straße verläuft schließlich zwischen Tauern und Thaneller und bildet daher auch eine nachvollziehbare Trennlinie.


Kommentar hinzufügen»