Scherenkopf 2117 m - Frühling am Schamserberg

Der Scherenkopf ist der östlichste Gipfel des Gratkamms am Schamserberg, der sich vom Piz Beverin über mehrere Gipfelköpfe herunterzieht. Trotz seiner geringen Höhe bietet er eine tolle Aussicht, insbesondere über das tief unten liegende Domleschg, zu welchem die Hänge sehr steil abfallen. Sind im Winter die schönen, offenen Hänge zwischen Piz Beverin und Rappakopf ziemlich überbevölkert von Skitourengängern, hat man scheinbar das ganze Gebiet für sich alleine, kaum ist der Schnee geschmolzen - der Piz Beverin natürlich ausgenommen davon.

Lange waren wir zur schneefreien Zeit nicht mehr am Schamserberg unterwegs, so dass der Zeitpunkt heute genau richtig schien für eine kurze Tour bei der unsicheren Wetterentwicklung. Sämtliche Wetterprognosen sprachen von klassischem Tagesgangwetter, dass es dann aber bereits vor dem Mittag zu regnen begann, kam dann wohl doch etwas überraschend.

Kannten wir den Aufstieg von Lohn Richtung Rappakopf - dem benachbarten Gipfel unseres heutigen Ziels - nur vom Winter her, waren wir heute begeistert über die vielen Bergblumen; ganze Silberwurzteppiche warteten schon kurz nach dem Start, wie wir es noch nie erlebt hatten.

Kurz vor Erreichen des Gipfels, den wir zuerst fast verfehlten - das Gelände ist zwischen Rappakopf und Scherenkopf stark kupiert und die Erhebungen nicht besonders markant - begann es dann zu regnen; anfänglich nur zaghaft, später dann aber in ziemlichen Strömen. So konnten wir das tolle Panorama nur wenig geniessen; der Piz Beverin war zudem hinter dicken Wolken versteckt. Wir machten uns rasch auf, den Ausgangspunkt so schnell wie möglich wieder zu erreichen.

Schön zu beobachten ist, dass der viele Schnee nach diesem aussergewöhnlich harten Winter nun doch nach und nach schmilzt und die schönste Jahreszeit erst gerade begonnen hat. 

Routenbeschreibung:

Von Lohn ist die Route zu den Hütten von Summapunt ausgeschildert (als Abkürzung) und in der Folge rot-weiss markiert. Der Pfad ist allerdings oft undeutlich und die Markierungen nicht allzu üppig. Von Summapunkt verläuft die Route weglos - einzelne Pfadspuren sind dennoch immer wieder vorhanden - in nordwestlicher Richtung. Der Gipfel des Scherenkopfs ist nur wenig ausgeprägt und hat weder ein Kreuz noch einen Gipfelsteinmann.