Scherenkopf, von Thusis nach Lohn auf altem Viamala Saumpfad
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Der alte Saumpfad von Thusis nach Acla Sut ist vermutlich Teil der frühgeschichtlichen linksseitigen Via Mala Umgehung. Er wurde bis in die neuste Zeit regelmässig als direkter Zugang zu den Schamser Alpen benutzt. (Quelle: Armon Planta, s.u.) Während eines Praktikums 1971 in Thusis hatte ich ihn schon einmal mit einer Kollegin begangen. Spez ist im Frühling vor zwei Jahren bei seiner Gewaltstour auf den Beverin mit aufgebundenen Skiern dort durchgekommen. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass er immer noch begehbar ist.
Von Thusis gehe ich auf dem Wanderweg zu Punkt 1096, wo das Forststrässchen in den Kirchwald beginnt. Der Anfang des Saumpfades ist auf der LK des Jahres 1979 nach der ersten Kurve eingezeichnet. Dieser Zugang ist aber schon in der 70er Jahren im Aclatobel zerstört worden. Jetzt führt ein neu abgestochenes Weglein direkt von der ersten Kurve über den Bach zu zwei Wasserfassungen. Über der zweiten geht die Spur gerade den Hang hoch, bis das alte, schlecht erkennbare Trassee erreicht ist. Es ist an vielen Orten schmal geworden, aber immer noch recht gut begehbar. Der Weg nach Osten nützt natürliche Bänder aus, unterbrochen von Runsen. Ich bin wieder beeindruckt von der luftigen Sicht auf Rongellen und über die Via Mala. Die Bergseite ist stellenweise ausgemeisselt. An manchen heiklen Stellen hat es Sicherungen verschiedenen Alters, sie sind von zweifelhafter Zuverlässigkeit. Gegen die Schlüsselstelle zu, den Ausstieg nach Acla Sut, werden sie besser. In meiner Erinnerung wurde das letzte Felsband mit einer maultierbreiten Rampe unter einer Halbgalerie problemlos überwunden. Ein Stück der Rampe muss kurz nachher weggebrochen sein. Bereits 1980 publiziert Armon Planta in seinem Buch über die alten Verkehrswege in Graubünden ein Foto, das eine Art Leiter an jener Stelle zeigt. Diese war offenbar vom Bauern von Acla Sut montiert worden. Von jener breiten Leiter ist nur noch ein Rundholz übrig. Die Lücke wird jetzt mit vier Trittsteinen und einem zuverlässigen Handlauf entschärft. Beim Starkstrommasten endet die interessante Strecke.
Es ist mir zu heiss, den früheren steilen Weg nach Valloja zu suchen, ich laufe dem bequemen Wanderweg nach. Seine 14 Kurven machen mir heute genug zu schaffen, obwohl meist im Schatten. Bei seiner Einmündung ins Alpsträsschen zweigt der noch gut sichtbare alte Alpweg nach Summapunt ab, der das Strässchen weiter oben wieder trifft. Noch vor Summapunt könnte man mit einer Abkürzung direkt zum Scherenkopf oder Crapschalvakopf aufsteigen. Wegen dem Brunnen in Summapunt mache ich gerne einen Umweg. Erfrischt nehme ich die letzten 200 Höhenmeter unter die Füsse. Es lohnt sich, die in der LK eingetragene Wegspur zu suchen, da der Hang mit etwas mühsamen Sträuchlein überwuchert ist.
Auf dem Gipfel des Scherenkopf steht man direkt über dem Domleschg. Star der Aussicht ist aber der Piz Beverin, kühl mit seinen Schneeflecken. Wegen der Hitze ist die Sicht diesig. Auch an der Kante gegen den Crapschalvakopf sehe ich nicht richtig ins Kaltbrunnertobel. Es hat viel mehr Bäume und Sträucher als früher und ich kann die Stelle, wo man aus dem Tobel heraus muss, nicht erkennen. Ob es überhaupt noch möglich ist, dort durchzukommen? Die Tobel sind in diesem brüchigen Schiefer generell tiefer geworden. Sowieso habe ich nicht mehr genug Energie für diese Abstiegsroute. So geniesse ich noch etwas länger das leichte Lüftlein und laufe dann in einer knappen Stunde nach Lohn hinunter.
Die Informationen zum Verlauf der vielen Wegvarianten im Bereich Via Mala (und auch zum Splügenpass und Bernardino) finden sich bei Armon Planta, Verkehrswege im alten Rätien, Band 4, Verlag Bündner Monatsblatt, 1980. Das Buch kann beim Verlag Desertina, Disentis bestellt werden.
Von Thusis gehe ich auf dem Wanderweg zu Punkt 1096, wo das Forststrässchen in den Kirchwald beginnt. Der Anfang des Saumpfades ist auf der LK des Jahres 1979 nach der ersten Kurve eingezeichnet. Dieser Zugang ist aber schon in der 70er Jahren im Aclatobel zerstört worden. Jetzt führt ein neu abgestochenes Weglein direkt von der ersten Kurve über den Bach zu zwei Wasserfassungen. Über der zweiten geht die Spur gerade den Hang hoch, bis das alte, schlecht erkennbare Trassee erreicht ist. Es ist an vielen Orten schmal geworden, aber immer noch recht gut begehbar. Der Weg nach Osten nützt natürliche Bänder aus, unterbrochen von Runsen. Ich bin wieder beeindruckt von der luftigen Sicht auf Rongellen und über die Via Mala. Die Bergseite ist stellenweise ausgemeisselt. An manchen heiklen Stellen hat es Sicherungen verschiedenen Alters, sie sind von zweifelhafter Zuverlässigkeit. Gegen die Schlüsselstelle zu, den Ausstieg nach Acla Sut, werden sie besser. In meiner Erinnerung wurde das letzte Felsband mit einer maultierbreiten Rampe unter einer Halbgalerie problemlos überwunden. Ein Stück der Rampe muss kurz nachher weggebrochen sein. Bereits 1980 publiziert Armon Planta in seinem Buch über die alten Verkehrswege in Graubünden ein Foto, das eine Art Leiter an jener Stelle zeigt. Diese war offenbar vom Bauern von Acla Sut montiert worden. Von jener breiten Leiter ist nur noch ein Rundholz übrig. Die Lücke wird jetzt mit vier Trittsteinen und einem zuverlässigen Handlauf entschärft. Beim Starkstrommasten endet die interessante Strecke.
Es ist mir zu heiss, den früheren steilen Weg nach Valloja zu suchen, ich laufe dem bequemen Wanderweg nach. Seine 14 Kurven machen mir heute genug zu schaffen, obwohl meist im Schatten. Bei seiner Einmündung ins Alpsträsschen zweigt der noch gut sichtbare alte Alpweg nach Summapunt ab, der das Strässchen weiter oben wieder trifft. Noch vor Summapunt könnte man mit einer Abkürzung direkt zum Scherenkopf oder Crapschalvakopf aufsteigen. Wegen dem Brunnen in Summapunt mache ich gerne einen Umweg. Erfrischt nehme ich die letzten 200 Höhenmeter unter die Füsse. Es lohnt sich, die in der LK eingetragene Wegspur zu suchen, da der Hang mit etwas mühsamen Sträuchlein überwuchert ist.
Auf dem Gipfel des Scherenkopf steht man direkt über dem Domleschg. Star der Aussicht ist aber der Piz Beverin, kühl mit seinen Schneeflecken. Wegen der Hitze ist die Sicht diesig. Auch an der Kante gegen den Crapschalvakopf sehe ich nicht richtig ins Kaltbrunnertobel. Es hat viel mehr Bäume und Sträucher als früher und ich kann die Stelle, wo man aus dem Tobel heraus muss, nicht erkennen. Ob es überhaupt noch möglich ist, dort durchzukommen? Die Tobel sind in diesem brüchigen Schiefer generell tiefer geworden. Sowieso habe ich nicht mehr genug Energie für diese Abstiegsroute. So geniesse ich noch etwas länger das leichte Lüftlein und laufe dann in einer knappen Stunde nach Lohn hinunter.
Die Informationen zum Verlauf der vielen Wegvarianten im Bereich Via Mala (und auch zum Splügenpass und Bernardino) finden sich bei Armon Planta, Verkehrswege im alten Rätien, Band 4, Verlag Bündner Monatsblatt, 1980. Das Buch kann beim Verlag Desertina, Disentis bestellt werden.
Tourengänger:
Kik

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