Rappenköpfle (1864 m) - Eckpfosten im langen Walserkamm


Publiziert von alpstein , 13. Mai 2018 um 09:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:12 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1210 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über A14 bis Ausfahrt hinter dem Ambergtunnel - Frastanz - Satteins - Schnifis - Seilbahn Schnifis (einige PP) Von Schnifis fährt auch der Wanderbus 75a zum Dünser Älpele (Fahrpreis einfach 3,0 €)
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Hensler und Dünser Älpele Übernachtung: Naturfreundehaus Gerachhaus
Kartennummer:Kompass online

Zu den Gegenden, die noch einen weißen Fleck auf unserer Wanderlandkarte darstellen, gehört der Walserkamm. Zwischen dem Walgau und dem Laternsertal gelegen, zieht sich der 15 km lange Kamm  dahin. Fährt man durch das Laternsertal über das Furkajoch oder durch den Walgau Richtung Richtung Arlberg oder Montafon, kann man die langgezogene Bergkette mit den vielen Gipfelerhebungen sehen. Stijn, Delta und Nik Brückner haben letztes Jahr von eindrücklichen  Touren über den Walserkamm berichtet. In unserer Leistungsklasse hält der Walserkamm Ziele  bereit, die für mehrere Unternehmungen reichen.

Als Ausgangspunkt haben wir Schnifis (657 m) auf einer Sonnenterrasse am Dünserberg gewählt. Der Plan, einen Teil des Aufstiegs mit der kleinen Seilbahn oder dem Wanderbus zurückzulegen, ging nicht ganz auf. Wieder einmal zu früh dran, wollten wir nicht noch eine halbe Stunde warten, und machten uns zu Fuß auf den Weg Richtung Hensler. Am Schnifner Bädle biegt der Bergwanderweg von der Straße in das Gelände (Karpusch-Wegle) ab. Zunächst an einem Biotop vorbei über wunderschöne Wiesen- und Waldpfade ging es teilweise recht steil nach oben. Immer mal wieder innehaltend, um den Blick auf den Walgau und den Rätikon auf der südlichen Talseite zu genießen.

1 1/2 Stunden nach dem Aufbruch kamen wir am Henslerstüble an der Bergstation der Schnifner Seilbahn (1334 m) an. Dort gönnten wir uns, entgegen unserer sonstigen Gepflogenheiten, schon beim Aufstieg eine Kaffeepause.  Dabei haben wir uns statt für den Hochgerach (1985 m) für das Rappenköpfle (1864 m) entschieden. Neue Informationen über die Schneesituation am Hochgerach seit dem Bericht von erico vor 4 Wochen hatten wir nämlich nicht.

Bis zum Dünser Älpele (1554 m) war es reine Genusswanderei. Blumenwiesen mit Mehl-Primeln und Unmengen von Enzianen passierten wir auf dem Weg dorthin.  Der hohe Sendeturm in der Nähe des Berggasthauses gab die Richtung vor. Die Terrasse hätte zu einer Pause gelockt, aber wir wollten das Einkehren ja nicht übertreiben. Das Kreuz auf dem Rappenköpfle (1864 m) war nämlich schon zu sehen. So marschierten wir zügig dorthin weiter.

Beim Sendemasten links abbiegend oder direkt vom Älpele die Wiese hoch, kommt man auf die Route, die auf den Walserkamm führt. Am Hinter Joch (1614 m), einem Übergang in das Große Walsertal, taucht auf einem wbw Wegweiser erstmals das Rappenköpfle auf. In einer Mulde betraten wir das erste Schneefeld. Der Pfad führte nun in den Kellertobel (lt. altem AV-Führer "Kellatobel") hinein, der in schattiger Lage westlich- bzw. südwestlich exponiert, steiler nach oben führt. Dabei mussten wir noch längere Schneepassagen bewältigen. Der Schnee war gut trittig und Spuren gab es auch schon, so war das Ganze kein Problem. Bald kam auch das Gipfelkreuz wieder in das Blickfeld. Von Südosten her haben wir schließlich den Gipfel erreicht.

Das Rappenköpfle gewährt eine wunderschöne Aussicht, die nur in Richtung Lechquellengebirge vom Hochgerach versperrt wird. Über dem Rätikon und Alpstein hatten sich mittlerweile hochauftürmende Quellwolken gebildet. Auch über uns zog der Himmel langsam zu. Gleitschirmflieger konnten wir über unseren Köpfen, auf gut 2500 m Höhe kreisend, beobachten. Zu zweit saßen wir am Gipfel und staunten beim Blick in das weite Rund, wie Delta die Strecke über 30 Gipfel bis hin nach Mellau in nur 12,5 Std. schaffen konnte. Mit unserem Tagwerk zufrieden, stiegen wir wieder zum Älpele ab. Den dort gerade eintreffenden Wanderbus haben wir einer Einkehr vorgezogen und das Schlussgetränk in das Tal verlegt. Bis wir aber dort eintrafen, ging es noch gut eine halbe Stunde.

Fazit: Ein toller Anfang am Walserkamm ist gemacht. Der Hochgerach und evtl. ein östlich benachbarter Gipfel wird bei nächster Gelegenheit nachgeholt. Es gibt keinen Grund, die Gegend weiterhin so sträflich zu vernachlässigen, wie bisher.

Route: Schnifiser Seilbahn/Talstation - Schnifner Bädle - Hensler - Älple Dünserberg - Hnerjoch - Rappenköpfle

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 6. Juni 2018 um 07:47
gefällt mir sehr gut - und kannte ich bis dato auch nicht ...

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juni 2018 um 15:16
.....ging mir auch so. Mit dem langen Walserkamm ist die Gegend noch ausbaufähig.

LG, Hanspeter


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