Schloss Sigmundskron 339m und Schloss Tirol 630m - Das Gesicht Südtirols


Publiziert von georgb , 23. April 2018 um 12:23.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:22 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m

Schloss Sigmundskron verbindet man heute mit dem berühmtesten Gesicht Südtirols, Reinhold Messner, er hat hier sein erstes und beeindruckendstes Museum errichtet. Dadurch hat die verfallene Burganlage wieder ein Gesicht und Bekanntheit erhalten.
Ein für Südtirol viel wichtigeres Ereignis hat schon vorher hier stattgefunden, als sich Silvius Magnago und zigtausende heimatverbundene und standhafte Südtiroler zur Autonomie bekannt haben. Im Jahr 1957 wurde auf Sigmundskron der Grundstein für das Gesicht Südtirols gelegt. Ohne diesen starken Willen und das Verhandlungsgeschick Magnagos gäbe es Südtirol in seiner heutigen Form nicht. Nach den Vorstellungen der Faschisten wäre es  eine italienische Provinz wie jede andere, mit Namen Alto Adige und Deutsch würde möglicherweise kaum noch gesprochen!?
Die meisten Besucher wissen davon nichts und bestaunen die vielen buddhistischen Neusüdtiroler in dem weitläufigen Gelände. Man hat hier wirklich ein ansprechendes Museum angelegt und wir sind angetan von dem verwinkelten Rundgang und den eindrucksvollen Exponaten.
Nachdem wir alle Stationen abgegangen sind lassen wir uns im Schatten nieder und besprechen den weiteren Verlauf unseres Familienausflugs. Inzwischen haben wir die rekordverdächtige 30 Grad-Marke erreicht, am 22. April! Trotzdem wollen wir noch tiefer in die Tiroler Geschichte eintauchen und machen uns auf den Weg nach Schloss Tirol.
Dort hat Tirol überhaupt sein Gesicht bekommen, bayrische! Grafen haben das Land einst in Besitz genommen und unter Margarete Maultasch festigte sich das Land Tirol weitestgehend mit den heutigen Ausmaßen. Doch zu einem stabilen, eigenständigen Staat ist es nie gekommen, es wurde von den Österreichern annektiert und der Südteil sogar nach dem 1. Weltkrieg den Italienern "geschenkt". Soviel zur Schnellversion der Entstehungsgeschichte Südtirols.
Der Rest ist reinstes Vergnügen, wir wandeln von Dorf hinüber zu Schloss Tirol, nur die brüllende Hitze setzt uns zu. Ein Teil der Gruppe sucht Abkühlung im Schloss, aber die Greifvogelschau wollen wir uns nicht entgehen lassen und bestaunen die eleganten Flieger. Dr. Gamper stellt uns auf humorvolle Art seine Schützlinge vor und anschließend schauen wir den faszinierenden Vögeln beim Volièrerundgang noch einmal tief in die Augen.
Damit haben wir für heute genug Gesichter Südtirols gesehen, werfen uns ermattet ins Auto und ziehen zurück ins Pustertal, wo Südtirol wieder ein anderes Gesicht zeigt und wenigstens die Temperaturen erträglich werden.


Tourengänger: georgb


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