Blankes Entsetzen spiegelt sich auf den Gesichtern. Wieso soll man in einer Gegend, wo man praktisch direkt aus dem klimatisierten Fond an's Stahlseil greifen und das nächste Abenteuer starten könnte, laufen? Blos so nur laufen? Auch die Hinweise auf die drohenden Gewitter entschärfen die Situation nur unzureichend.
Es hilft kein Jammern und kein Murren, in der ehemaligen Hauptstadt Tirols (na ja, bis 1420 immerhin) gibt's einiges zu sehen. Am Besten startet man am Steinerner Steg, eine Brücke über die Passer und folgt den Schildern zum Tappeinerweg. Bald erreichen wir den Pulverturm, den kann man besteigen. Kein Klettersteig, aber immerhin geht's steil nach oben.
Wir spazieren weiter Richtung Nordwesten, passieren das Denkmal des Namensgebers des Weges und etliche schön bepflanzte Hänge und treffen am Ende des Tappeinerweges auf eine Strasse, der wir kurz geradeaus folgen. Bald schwenken wir nach links (Schild Algunder Waalweg), überqueren eine Hängebrücke und nehmen die nächste Abzweigung nach rechts.
Noch einmal kommen wir zur Strasse, aber gegenüber setzt sich unser Pfad Richtung San Pietro fort, einem Kreuzweg angemessen ist der recht steil, was wieder mürrische Kommentare nach sich zieht. Das Kirchlein ist kaum zu übersehen, rein schauen lohnt. Schloss Tirol ist bereits in greifbare Nähe gerückt, in wenigen Minuten laufen wir auf dem kleinen Strässchen hinüber Richtung Osten. Die Burg mit dem Museum ist wirklich sehenswert, die diversen Quergänge und Stiegen begeistern auch das junge Publikum, die Displays informieren punktgenau und schliesslich gibt es gleich nebenan ein gutes Restaurant, die Gefechtslage normalisiert sich.
Den letzten Part unserer Wanderung, Spaziergang nach Dorf Tirol und Abstieg, verkürzen wir mit dem Sessellift vom Segenbühel. Man landet somit fast im Herzen Merans mit Geschäften und vor allem Eisdielen und das ist dann schon, ich zitiere, cool. Mittlerweile donnert's gewaltig, aber dank Laufschritt erreichen wir unser B&B noch trocken. Ist auch cool.
Der Aufstieg vom Algunder Waalweg nach San Pietro ist eher mit T2 zu bewerten, ansonsten ist die Runde Turnschuhtauglich.
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