Im Fernen Osten - Piz Chavalatsch (2763 m)


Publiziert von PStraub , 7. April 2018 um 13:59.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Val Müstair
Tour Datum: 6 April 2018
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Münstertaler Berge   CH-GR   I 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 100 m

Tourenskifahren und ÖV passen nur bedingt zusammen - viele beliebte Ziele sind fast nur per PW mit sinnvollem Aufwand erreichbar. Dass es auch öv-taugliche Ziele gibt, zeigt die Tour auf den Piz Chavalatsch. Die Reisezeit, gut dreieinhalb Stunden pro Weg, ist zwar happig, führt aber durch eine wunderschöne Landschaft.

Auf dem Piz Chavalatsch liegt der östlichste Punkt des Kantons Graubünden und der Schweiz.
Erstaunlicherweise hat er bisher nur gerade einen Ski-Bericht. Und von der Schweizer Seite aus noch gar keinen.

Wie erwähnt mit Zug und Bus nach Sta. Maria im Val Müstair (Haltestelle Sielva). Dann ein paar Schritte talauswärts und dann auf einer guten Strasse nach rechts hoch. Den Wegweiser an der Abzweigung sieht man erst, wenn man davor steht. Doch ab hier ist die Signalisation vorbildlich.
Die Strasse wird bis zu P. 1501 (nach dem Wasserreservoir) geräumt, ab hier war die Strasse schneebedeckt.

Aufgestiegen bin ich bis P. 1867 der markierten Wanderroute nach, im Wald war der Weg stellenweise aper oder vereist. Und vor P. 1867 ist es für Ski doch eher steil. Nach der Querung des Baches ging es weiter via Tramen und Plaun Radond. Bis gut 2000 m hatte es alte Spuren, ab dort hatte Neu- und Triebschnee die alten Spuren zugedeckt.

Oberhalb Plaun Radond habe ich im Aufstieg deutlich weiter ausgeholt, da ich der Wegführung des Sommerweges im dortigen Einschnitt nicht traute.
Beim Wechsel in die eher nördlichen Hänge musste ich die Harscheisen montieren, da unter dem trockenen, feinen Neuschnee eine vereiste Schicht lag. Sodass die "unbewaffneten" Ski ständig abrutschten.
Dass die eher steile Flanke unten Plaun Radond (Plaun = Ebene) heisst und nicht die wirklich flache Era da Jals auf rund 2300 m oben, ist nicht gerade logisch.

Auch im Endaufstieg zur Furkel La Scharta habe ich darauf geachtet, die flachest möglichen Hänge zu begehen. Die Schneedecke in den Nordhängen ist lose geschichtet, unter dem (westlich exponierten) Gipfelhang war sogar ein kleines Schneebrett abgegangen.

Kurz bevor ich die Scharta erreichte, strich ein Bartgeier vom Grat weg.

Im Schlussaufstieg bin ich auf dem Grätchen gegangen. Da musste zwar den Verwehungen ausgewichen werden, aber der freigelegte Fels zeigte immer, wo es sicher zu begehen war.

Nach ein paar Fotos auf dem Gipfel fuhr ich zur Grenzwächterhütte und genoss den eindrücklichen Blick auf den Ortler. Der eisige Mocken ist unglaublich dominierend.

Abgefahren bin ich oben ungefähr der Steigspur nach, ab 2300 m viel direkter auf der orografisch linken Seite von Tramen. Dann wiederum deutlich links des Weges durch Lichtungen und lockeren Wald (die Karte täuscht, das Luftbild zeigt die Verhältnisse besser) bis ich auf rund 1700 m auf die Strasse stiess. Auf welcher ich bis zum P. 1501 abgefahren bin (siehe Plan).

Die Verhältnisse waren gut bis perfekt. Oben Pulver, im Wald meist angefroren, aber gut griffig, die Strasse unten ausreichend angesulzt, dass zügig und mit wenig Bremserei gefahren werden konnte.

Nach ca. 100 Hm Ski-Tragen konnte ich noch bis nach Sielva abfahren. Wo, kaum war ich auf der Strasse, auch schon der Bus gefahren kam. Glück gehabt: Auf den nächsten hätte ich zwei Stunden gewartet. Was in einem Weiler ohne Gasthaus weniger attraktiv ist.

Das ist eine ausserordentlich lohnende Tour in einer wunderschönen, wenn auch von "uns" aus etwas abgelegenen Gegend.

Tourengänger: PStraub


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