Wasgau-Seentour


Publiziert von Nik Brückner , 5. April 2018 um 17:21. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Pfälzerwald
Tour Datum:18 Februar 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 254 m
Abstieg: 254 m
Strecke:20,5km

Im ansonsten sandbedingt eher trockenen Dahner Felsenland gibt es rund um Fischbach und Ludwigswinkel eine erstaunliche Seenlandschaft. Der Kontrast zwischen Wald und weiten Wiesengründen, markanten Felsgipfeln und weiten Feuchtgebieten, mit ihren Quellen, Bächen und Weihern ist charakteristisch für diese Ecke des Pfälzerwalds. Seit einigen Jahren erschließt der Premiumwanderweg „Wasgau-Seen-Tour” diese vergleichsweise stille und für den Pfälzer Wald ungewöhnlich offene Landschaft. Diesen Weg wollten die Waldelfe und ich ausprobieren. Also ab nach Fischbach, mit "Health" von Alpha Male Tea Party im Player.


Das Biosphärenhaus in Fischbach ist der ideale Startpunkt für die Tour.

Hier gibt es einen Baumwipfelpfad und eine interaktive Ausstellung über Natur und Landschaft des Pfälzer Waldes, die allerdings immer schon geschlossen sind, wenn wir hier vorbeikommen...

Der Weg führt zunächst nordwärts durchs Spießwoogtal, ein weites Wiesental, durch das auch der Biosphären-Erlebnisweg führt. Entsprechend stehen sich dort viele Infotafeln die Beine in den Bauch, und das tut auch der Schneckenturm, von dem aus man Ziegen sehen kann, die man ohne ihn auch sehen kann. Eine Vogelstation hat's auch.

Vorbei an Fischteichen und durch einsame Waldstücke führt der Weg weiter ins Schlettenbacher Tal. Auf dem weiteren Weg liegen mehrere solcher Fischteiche - kein Wunder, dass der Ausgangspunkt bei einem Ort namens Fischbach liegt.

Im Wolfsägertal führt der Weg dann in südlicher Richtung, kurz vor dem Ort biegt man dann aber nach rechts ab und wandert zwischen Kleinem und Großen Samsberg hindurch.

An der Straße passiert man den Fjordpferdehof und gelangt zum , wo es einen beliebten Badesee gibt. Zu kalt, daher derzeit eher unbeliebt.

Man folgt kurz dem Radweg am See entlang, dann geht es links über die Straße und hinauf in ein Waldgebiet, wo man auf dem Skulpturenweg ein paar alten Bekannten begegnet: Rotkäppchen, Rumpelstilzchen, Gretel und Hänsel, und natürlich die Hexe! Wir kannten die Leutchen schon von unserer Tour auf dem Sagenweg.

Am Minigolfplatz von Ludwigswinkel tritt man aus dem Wald. Leider geschlossen! Zu kalt, im Februar! Keine Golfbälle in der Hose, die Leute hier.

Hier beginnt auch der lange Barfußpfad, den wir vor ziemlich genau einem Jahr bei einstelligen Temperaturen mal gemacht haben. Ohne Golfbälle, trotzdem tough guys only, die Füße haben uns ganz schön gebissen. Wie der obgenannte Badesee eher im Sommer beliebt...

Es geht weiter durch die herrliche Kurtalaue von Ludwigswinkel, mit ihren Bächlein, Buckelwiesen und Biotopen. Über eine Straße hinüber, und man steht am Sägmühlweiher, einem kleinen Stauweiher, nett am Waldrand gelegen, der ebenfalls gelegentlich zum Baden ganz gelegen kommt. Man wandert nun südwestwärts am See entlang in den Wald hinein.

Kurz darauf gelangt man zur Rösselsquelle, die auch dieses Mal wieder kleiner ist, als sie auf den Fotos wirkt, aber schön versteckt auf einer verträumten Lichtung mitten im Wald liegt. Ihr Wasser speist einige Seen hier, und auch die Dorfbrunnen in Ludwigswinkel. Vor allem speist sie den Rösselsweiher, an dem man bald steht, und der malerisch in einem Naturschutzgebiet gelegen ist. Wer Glück hat, kann hier Fischreiher sehen.

Und ganz in der Nähe habe ich mal einen Eisvogel gesehen - aber das ist selbst für diese abgelegene Gegend eine Besonderheit.

Man zwackt nun zurück nach Ludwigswinkel, passiert ein Wohngebiet und gelangt bald an den Entenweiher. Hier geht es wieder in den Wald und hinauf  auf den eichenbestandenen Lindelskopf mit dem mächtigen Felsmassiv

Hier stand einst eine Burg. Ihr historischer Name ist nicht bekannt, deshalb heißt sie heute einfach Burg Lindelskopf. Die ehemalige Felsenburg befindet sich auf einem langgezogenen Felsmassiv direkt am Gipfel des Lindelskopfes. Von der frühmittelalterlichen Anlage sind aber leider nur noch wenige Reste vorhanden.

Spannend ist auch das große, fast mannshohe Felsenfenster, in das man ganz leicht hineinkraxeln kann.


Eine Sage gibt es sogar auch: Am Lindelskopf soll unterhalb des mächtigen Felsmassivs ein ewiger Jäger hausen. In Ludwigswinkel erzählt man sich, dass er Wandersleuten den falschen Weg weise... Also sollte man in diesem Waldstück auf der Hut sein, und stets auf den rechten Weg achten, sonst geschieht einem wie dem ewigen Jäger!

Bergab geht es weiter und man wandert hinunter in den Wald zum Pfälzerwoog, einem Highlight der Tour: Ein einmalig schön gelegener, stillen See inmitten eines Naturschutzgebiets (Tipp: In aller Frühe hin....). Hier sollte man an wärmeren Tagen unbedingt Rast machen, auch hier lassen sich  Reiher  beim Fischen beobachten. Und Fischer gibt's hier auch. 

Unterhalb der „Weißen Madonna von Fischbach”, wandert man dann Richtung Fischbach.

Auf dem Großen Hinzenfelsen steht seit 1959 eine vier Meter hohe Marienfigur des lokalen Künstlers Richard Lenhardt. Der Ortspfarrer Alois Schmitt hatte die Aufstellung der Figur organisiert, inspiriert von seinen Reisen nach Fatima und angesichts des in unmittelbarer Nähe errichteten NATO-Munitionslagers. Sie ist ein Friedenssymbol.

Unten im Tal geht es dann durch die naturbelassene Talaue der Sauer direkt am Bach entlang, durch übermannshohes Schilf. Hier ist die Wegführung kurz unklar, auch entschwinden hier Waldelfen gern den Blicken, es geht aber nicht über die Holzbrücke in den Ort, sondern geradeaus am Bach weiter zur K44 oder rechts hinaus zur Kapelle St. Ulrich und dort über die Straße.

Auf der anderen Straßenseite geht es durch nasse Wiesen hinüber zum Saarbach, wo man am Ende der Tour noch auf einen Wasser-Erlebnisweg stößt. Diesem folgend gelangt man zurück zum Biosphärenhaus.

Wer noch nicht genug getreten hat, kann dort Wasser treten. Oder sich im Biosphärenhaus einen Kuchen reinpfeifen. Wenn man sich nicht ohnehin unterwegs schon ernährt hat - Gasthäuser gibt's am Weg genug. Für uns gab's ein Zwiebelbrot und einen Hefehas.

Oh, und wer wissen möchte, wie die Tour im Sommer ist, kann das hier nachlesen.

Tourengänger: Nik Brückner, Waldelfe


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