Skitour bei Gerlos: über Isskogel und Maurerschartl zum Nördlichen Katzenkopf, Abfahrt nach Stumm


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 29. März 2018 um 09:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:25 März 2018
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:15
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zügen von Garmisch nach Jenach, Zillertalbahn nach Zell am Ziller, Bus nach Gerlos, Isskogelbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zillertalbahn nach Jenbach, S-Bahn nach Innsbruck, Zug nach Garmisch

Am Sonntag, 25.03.18 stieg ich kurz nach 10.30 Uhr aus dem von Zell am Ziller kommenden Bus nahe der Isskogelbahn Talstation aus. Mit einer Skitourenkarte fuhr ich mit dieser Bahn hinauf.

Ich stieg zunächst auf einer Piste Richtung Isskogel auf. Bald verließ ich sie nach rechts u. benutzte eine Skiaufstiegsspur auf dem Bergkamm. Im weiteren Verlauf ging es wieder auf der Piste weiter.Unter dem nach SSO abfallenden Gipfelhang des Isskogels verließ ich sie, um abzukürzen. Weiter oben wäre es sicherlich bequemer gewesen, von der Piste aus weiter aufzusteigen, denn auf meiner Route hatte ich eine ca. 8m hohe Steilstufe zu Fuß zu überwinden. Über den darüber liegenden Hang musste ich kaum mehr als 50hm aufsteigen, um das Gipfelkreuz zu erreichen.

Nach kurzem Aufenthalt dort fuhr ich nordwestwärts in die wenig tiefer liegende Scharte ab u. stieg auf der anderen Seite auf die 2280m hohe Erhebung, die leider von der Bergstation eines Liftes verschandelt ist.
Von dort fuhr ich über eine Piste u. zuletzt links daneben einen von Skispuren zerpflügten Hang querend zur Krimmlalm ab. Über eine weitere Piste ging es ein Stück aufwärts. Kurz vor der Bergstation des Liftes bog ich nach rechts in freies Gelände ab. Ich stieß auf eine Skiaufstiegsspur, die auf den Torhelm führte. Auf ihr stieg ich ein Stück auf, verließ sie dann, um eine zeitlang eine selbst gewählte Route zu verfolgen, die ich günstiger empfand. Dann ging es auf der Spur weiter aufwärts, bis ich sie wieder nach links verließ, um zum Maurerschartl zu gehen. Ich überschritt es nach Norden u. sah, dass auf der anderen Seite ein steiler Hang abfällt. Ich fuhr schräg nach rechts, wo ich auf eine Skiabfahrsspur stieß, die vom Torhelm her über seine steile Nordflanke ins Tal führte. Dort fuhr ich im schönen Pulver ein Stück ab, bis ich den Hang unter den Katzenköpfen queren konnte. Im weiteren Verlauf sah ich, dass es günstiger gewesen wäre, etwas weiter abzufahren u. dort im flacheren Bereich zu queren. Ich möchte immer möglichst Höhenverlust vermeiden, übertreibe es damit aber manchmal, sodass letztendlich kein Gewinn entsteht. Jedenfalls drohten während meiner Querung keine Lawinen vom Steilhang über mir abzugehen.

Ich beendete die Querung noch vor Erreichen der auf der Kompass-Karte eingezeichneten Aufstiegsroute u. stieg einen mäßig steilen Hang auf. Was kann es schöneres geben, als in herrlichem, unberührten Skigelände an einem Traumtag unterwegs zu einem wenig besuchten Berg zu sein! Ich steuerte eine kleine Scharte im Grat zwischen Nördlichem Katzenkopf u. Hüttenkopf an. Zunächst am Bergkamm u. dann links daneben konnte ich ein Stück mit Skier aufsteigen. Dann wurde der Hang steil. Er lag im Schatten, was zur Folge hatte, dass er mir steiler erschien als er tatsächlich ist. Ich querte ein Stück nach rechts zum Kamm, wo mich  steiniges Gelände erwartete. Ich machte Skidepot u. stieg zu Fuß auf. Im Gipfelbereich wurde es mühsam, da ich tief im Schnee versank.

Ich stieg dann von oben gesehen rechts des Kamms ab u. sah, dass ich dort mit Skier hätte aufsteigen u. danach eine schöne Abfahrt zur Scharte hätte haben können. Die Steilstufe (ca. 35°), die mich beim Aufstieg abgeschreckt hatte, war nur ein paar Meter hoch. Was solls! Ab der Scharte hatte ich eine schöne Abfahrt in unberührtem Schnee in diesem weiten Tal. Weiter unten stieß ich auf Skispuren, die ich verfolgte. So gelangte ich zur Hemereralm. Auf einem verschneiten Fahrweg fuhr ich zur Hemererhosalm ab, wo ich Brotzeit machte. Dann ging es eine zeitlang eben weiter, bis ich zur Koathüttenalm abfahren konnte. Dort verließen die Spuren den Fahrweg nach links u. führten einen Hang hinunter. Ich dagegen blieb auf dem Weg, bis eine große Lawinenhalde zu überwinden gewesen wäre. Ich sah unter mir die Fortsetzung des Fahrwegs u. begann, hinunter zu fahren. Leider übersah ich seine Fortsetzung nach rechts in den Wald u. fuhr bis in die Nähe des im Talgrund liegenden Bachs ab. Ich ging am Bach entlang weiter. Ich hatte gedacht, dort wieder auf Abfahrtsspuren zu stoßen. Ein Blick auf die Karte verriet dann, dass über den Hang auf der anderen Talseite ebenfalls ein Fahrweg führt, zu dem die anderen Tourengeher wohl aufgestiegen waren. Ich sah bald eine Almhütte auf der anderen Bachseite. Ich fand eine geeignete Stelle, auf die andere Seite zu gelangen. Dort fand ich den Rest einer alten, verschneiten Skispur vor. Sonst war aber keine Spur zu sehen. Hinter der Almhütte führt ein Fahrweg bergauf. Ich realisierte nicht, dass ich dort günstigerweise hätte weitergehen können. So blieb ich auf dem verschneiten Fahrweg nahe es Bachs, der dann aber bald endete. Ich ging am Bach entlang weiter, weil es streckenweise so aussah, als ob dort ein Fußweg entlang führt. Schließlich war ich gezwungen, nach rechts mühsam den steilen Hang zum Fahrweg hinaufzusteigen. Auf diesem ging es flach weiter talauswärts. Ich stieß bald auf einen Wegweiser, dem zufolge man 1 1/4h nach Stummerberg brauchen soll. Nach ca. 3/4 h kam ich an einem Wegweiser mit der Zeitangabe von 1h nach Stummerberg an! Oben muss man wohl eine 1 statt einer 2 auf das Schild gedruckt haben!

Auf dem talausführenden Weg sah man alte Schneeschuhspuren. Der Weg wurde immer wieder von Rinnen u. Wasserläufen unterbrochen, sodass ich meine Skier mehrmal abnehmen musste. Auch rutschten meine Skier über ein paar Steine. Ich musste einen Abschnitt passieren, in dem große Steinschlaggefahr herrschte! Viele, darunter einige große Steinbrocken lagen auf dem Weg. Auf dem Fahrweg auf der anderen Seite des Tals wäre ich sicherer unterwegs gewesen! Es wurde dämmerig u. ich musste noch eine Steinlawinenhalde überqueren, auf der eine Fußspur im Schnee zu erkennen war. Dahinter erreichte ich kurze Zeit später einen Fahrweg, an dem ein Schild anzeigt, dass es nach links nach Stumm geht. Unterwegs hatte ich keine Abzweigung nach Stummerberg gesehen.

Ich erreichte die KFZ-Straße zwischen Stumm u. Stummerberg, die man möglicherweise abkürzen kann. Da ich keinen Fußweg, der abwärts führt, entdeckte, stieg ich auf der Straße ab. Zwei Autos fuhren von oben her an mir vorbei. Vielleicht hätte ich den Daumen rausstrecken sollen. Aber bei einbrechender Dunkelheit will eh kaum einer anhalten. Am ersten Gasthof in Stumm fragte ich nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Er war aber total belegt. Es war nicht mehr möglich, wie geplant, nachhause zu fahren. Konsequenz: die Nacht wurde sehr teuer!

Statistik:
1947 Gipfel im Bundesland Tirol inkl. der auf den Außengrenzen liegenden (höchster: Großglockner) bestiegen.
15 Gipfel im März 2018

Fazit:
bei Touren mit so langen Wegstrecken wäre es besser, vorher günstig zu übernachten, um am folgenden Morgen früh genug losgehen zu können! Bei Benutzen einer Bahn muss man sich aber an deren Betriebszeiten halten. Vor 09.00 Uhr sind Bahnen meist nicht in Betrieb! Bei der hier geschilderten Tour hätte ich aber 1h35 min. früher losgehen können, was bedeutet hätte, am Abend heimfahren zu können.

PS:
beim Namen "Gerlos" denke ich immer an meine verstorbenen Eltern, die uns Kindern Dias von ihrem Urlaub in Gerlos gezeigt hatten.

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