Abschneider zerstören die Kondition! - Lodron und Wiesboden

Bei endlich besten Wetteraussichten spricht alles für eine Schneeschlappentour auf den aussichtsreichen Lodron in den westlichen Kitzbüheler Alpen. Von Beginn an war klar, dass das eine sehr ausgedehnte Unternehmung wird und man sich für den Abend nicht mehr allzuviel vornehmen sollte. Wenn allerdings alles super glatt läuft, dann könnte man später vielleicht sogar noch ein höheres Ziel anhängen ...

Nun, es läuft natürlich gar nichts vollkommen glatt. Weil ein Allradantrieb ein fehlendes Navi, fehlende Planung und fehlendes Hirn locker kompensiert, erkunde ich zunächst ungewollt eine Reihe noch befahrbarer Wege auf der Suche nach dem Ausgangspunkt der Tour. Um kurz nach acht verlasse ich dann endlich den Parkplatz in der Nähe des Jägerhäusls, nicht ohne nochmal kurz zum Auto zurückzukehren. Was wollte ich doch gleich noch? Ach ja, die Schneeschuhe ... fast vergessen ...

Die Hartkaseralm ist nach knapp zwei Stunden erreicht. Jetzt läuft es gut, sogar so gut, dass man wieder den Kopf für dumme Ideen frei hat. Anstatt den Tourengehern weiter zum Hartkaserjoch zu folgen, könnte man doch nach links der eingeschneiten Spur folgen und dann gen SW direkt zum Lodron aufsteigen. Immerhin zeigt die Karte da auch eine mögliche Skitour. So lange es jetzt eben dahin geht, ist auch noch alles in Ordnung. Allerdings muss ich am Ende eines Fahrweges einsehen, dass es sich bei der eingeschneiten Spur nicht um eine Aufstiegsvorlage handelt, sondern um das zuletzt mühsame Ende einer Abfahrt durch tief verschneite, ja geradezu traumhafte Pulverschneehänge...

Weitere drei Stunden später steige ich endlich in einer Lücke zwischen zwei Wechten aus dem zuletzt immer steiler werdenden Hang aus (WT3). Ich bin total fertig und viel weiter will ich nicht mehr gehen. Immerhin schafft es das lebhafte Geschnatter am Lodron mich in Richtung Wiesboden zu verdrängen. Ein kleiner Schritt für den Schneeschlappengeher, ein großer Schritt für die Stille ...

Der Blick reicht weit. Wow! Der Fön ist allerdings kaputt und gibt nur kalte Luft von sich. Noch etwas Ausharren und ich habe sogar den Lodron wieder ganz für mich alleine.

Beim Abstieg gibts dann keine Experimente mehr. Der erfolgt über das Hartkaserjoch und dann auf  bekanntem Weg zurück zum Parkplatz.
Die Rückfahrt gelingt dieses Mal zumindest ohne Umwege, verlangt jedoch abermals Geduld, weil man ja nicht allein auf der Welt und schon gar nicht auf den Straßen ist.

Klar, es gibt auch wie immer die Bilder. Hoffentlich können die retten, was durch mein Gefasel vermasselt wurde...