Hengst und Laufbichlkirche
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Am Samstag (07.06) ging es für mich auf Hengst (1989 m) und Laufbichlkirche (2042 m).
Route: Hinterstein - Giebelhaus - Engeratsgundhof - Käseralpe - Alpe Engeratsgund - Südwestflanke - Ostrücken - Hengst - SW-Flanke - Engeratsgundsee - Nordwestgrat - Laufbichlkirche - Nordwestflanke - Retour über See ins Obertal
Ausgangspunkt der Tour war der Parkplatz Auf der Höh (damals 2,50€/Tag, um 880 m) und von dort mit dem Rad bis zum Giebelhaus (1087 m) und davor rechts hinauf zum Engeratsgundhof (1154 m) ins Obertal (hin und zurück 20 Kilometer). Kurz nach dem Abzweig zur Schwarzenberghütte (alternativ auch hierhin weiter und mit dem Rad (MTB) bis zur Käseralpe) findet sich rechter Hand ein großer Holzplatz, hier kann das Rad gut geparkt werden. Über die Terrasse des Engeratsgundhofs geht es nun auf dem beschilderten Wanderweg hinauf zur nicht bewirtschafteten [b]Käseralpe[/b] (1401 m, beliebtes Jäger-Basislager?! bei der Rückkehr standen dort 3 SUV mit weit entfernten Kennzeichen). Den Fahrweg queren und sich auf dem Wanderweg in Richtung Engeratsgundsee/Großer Daumen halten. Über freie Flächen geht es hinauf zu einem kurzen Latschengürtel. Ist dieser durchquert befindet man sich unmittelbar unter der verfallenen [b]Alpe Engeratsgund[/b], jetzt Gündleshütte (1622 m).
Steht man auf dem Weg auf Höhe der Hütte und wendet den Blick gegen die [b]Südwestflanke[/b] des Hengsts, so erkennt man eine durchgehend freie Linie direkt hinauf zum Ostrücken. Im unteren Bereich ist das eine freie Gasse durch die Latschen mit angedeuteten Pfadspuren, dort wo der in Karten eingezeichnete Weg in der Südwestflanke als Latschengasse nach Osten knickt, geht die Schneise in eine Rinne über, die sich unter dem Ostgrat wieder weitet. Um die freie Linie zu erreichen muss ein Bachbett gequert werden, am besten hält man an der Alpe Ausschau nach Wegspuren die hinab zum Bach führen. Von dort in einfachem Grasgelände aufwärts bis man auf die deutlichen Spuren des Querwegs trifft. Nun mit etwas Spürsinn Latschenkontakt vermeiden und in die steinige Rinne. In der Rinnne oder am grasigen Rand beliebig aufwärts, ab hier steilt sich das Gelände jedoch deutlich an. Ein von unten problematisch wirkender kurzer Felsriegel in der Rinne entpuppt sich als sehr gut gangbar. Weiter in der Rinne bis diese sich weitet.
Nun hält man sich nach links und ersteigt entweder den Felsriegel linker Hand (nicht durchgeführt, dürfte aber auch gut gehen) oder steigt gerade empor. Das beste Gelände ist mittig zwischen Rinnengrund und dem Riegel zur Linken. Je näher man dem Riegel kommt, desto unangenehmer wird das Grasgelände, wenig Tritte, viel loses Gestein. Dies ist mit Abstand der steilste Abschnitt des Aufstiegs (extremes Gehgelände). Oben verflacht das Gelände etwas, die schrofigen Grastritte werden wieder ausgeprägter, teils sogar Bandartig. Hat man sich von unten den Durschlupf zum [b]Ostrücken[/b] gut ausgeschaut, kommt man ohne Latschenkontakt auf selbigen.
Den Rücken hinauf gen Gipfel, auch hier lassen sich auf der Südwestseite nahezu alle Latschen vermeiden. Am Gipfel findet sich dann ein Gurkenglas-Gipfelbüchlein der Festivaltour-Jungs :-L). Es hatte seit der Platzierung Anfang Juni 2011 vor mir gerade mal 16 Einträge.
Abgestiegen bin ich auf der gleichen Route hinab bis vor die Stelle an der die Rinne sich in den Latschen verengt. Von unten sieht man gut die Möglichkeit unter den Felsabbrüchen des Hengsts und oberhalb der Latschen nach Westen zu queren. Auf Pfadspuren kommt man recht passabel durch Latschenaussläufer und die Rinnen, den finalen Aufstieg zum[b] Engeratsgundsee[/b] (1876 m) trifft man auf ca. 1820 Meter und spart sich somit gut 200 Höhenmeter. In Kürze zum See und auf dem felsigen Weg in westlicher Richtung Koblat/Nebelhornbahn bis über den Sattel vor der Laufbichlkirche.
Vom Weg kann man problemlos direkt in den Sattel (1970 m) vor der [b]Laufbichlkirche[/b] absteigen. Von hier steilt sich dann der [b]Nordwestgrat[/b] mächtig auf. Die Steilheit nimmt dabei kontinuierlich zu, so dass man sich jederzeit vergewissern kann, ob man sich hier noch wohlfühlt. Die steilste Stelle befindet sich unterhalb des Vorgipfels und ist gefühlt nahezu senkrecht. Auf meist guten Grastritten kann der Grat aber trotzdem gut aufgestiegen werden (II laut Zettler/Groth), ein Pickel leistet dabei hilfreiche Dienste, so lange das Gras noch recht kurz und winterlich vertrocknet ist. Im Jahresgang könnte es auch ganz gut ohne gehen. Vom Vorgipfel ist der Übergang zum Hauptgipfel auf schmalerer Schneide, aber wesentlich geringerer Steilheit unproblematisch, die abweisend wirkende Stelle kurz unter dem Gipfel ist im Vergleich zum vorherigen höchstens I. Danach ist man schnell auf dem Gipfel, auch hier ein FT-Gurkenglas-Gipfelbuch, ebenfalls im Juni 2011 platziert und mit 6 Einträgen vor mir versehen.
In der Hitze des wärmsten Pfingstwochenendes seit Messbeginn war meine körperliche Konstitution nun nicht mehr so ganz optimal. Zudem waren die Erdtritte am NW-Grat teils noch recht schmierig, so dass ich mich für Alternativabstieg über die [b]Nordwestflanke[/b] entschied. Man steigt dabei in gut gestuftem, aber extrem steilen Gras (Neigung fühlt sich oben ähnlich an wie am Grat, nur das die Flanke deutlich mehr Sicherheit vermittelt) südlich der Rinne zwischen Vor- und Hauptgipfel ab (AVF Seibert schreibt II im Gras, AVF Zettler/Groth unschwierig im Steilgras; ich denke die Mitte wird es treffen, vor allem oben raus eine I in sattem Steilgras). Je tiefer man auf der Grasrippe in die Mulde unter dem Sattel steigt, desto einfacher ist die Rückkehr zu jenem. Ich bin recht früh rausgequert und hab trittarm die Rinne gequert und bin dann ohne Höhenverlust im Sattel angekommen.
Von hier erfolgte die Rückkehr auf bekanntem Weg zum Rad.
[b]Fazit[/b]: Stille, überaus reizvolle Gipfel in einem normalerweise überlaufenen Gebiet. Zum Beginn der Saison geben sie einem die Möglichkeit sich wieder an anspruchsvolles Gelände zu akklimatisieren, 1300 Hm vom Parkplatz. Landschaftlich sind das Obertal und die Südseite des Daumenmassivs natürlich wie immer klasse. Unbedingt in dieser Reihenfolge zu empfehlen, ansonsten verglüht man in der Hengst-Flanke.
Erstmals publiziert auf...Link zum Bericht mit Bildern auf Alpic.net.
Route: Hinterstein - Giebelhaus - Engeratsgundhof - Käseralpe - Alpe Engeratsgund - Südwestflanke - Ostrücken - Hengst - SW-Flanke - Engeratsgundsee - Nordwestgrat - Laufbichlkirche - Nordwestflanke - Retour über See ins Obertal
Ausgangspunkt der Tour war der Parkplatz Auf der Höh (damals 2,50€/Tag, um 880 m) und von dort mit dem Rad bis zum Giebelhaus (1087 m) und davor rechts hinauf zum Engeratsgundhof (1154 m) ins Obertal (hin und zurück 20 Kilometer). Kurz nach dem Abzweig zur Schwarzenberghütte (alternativ auch hierhin weiter und mit dem Rad (MTB) bis zur Käseralpe) findet sich rechter Hand ein großer Holzplatz, hier kann das Rad gut geparkt werden. Über die Terrasse des Engeratsgundhofs geht es nun auf dem beschilderten Wanderweg hinauf zur nicht bewirtschafteten [b]Käseralpe[/b] (1401 m, beliebtes Jäger-Basislager?! bei der Rückkehr standen dort 3 SUV mit weit entfernten Kennzeichen). Den Fahrweg queren und sich auf dem Wanderweg in Richtung Engeratsgundsee/Großer Daumen halten. Über freie Flächen geht es hinauf zu einem kurzen Latschengürtel. Ist dieser durchquert befindet man sich unmittelbar unter der verfallenen [b]Alpe Engeratsgund[/b], jetzt Gündleshütte (1622 m).
Steht man auf dem Weg auf Höhe der Hütte und wendet den Blick gegen die [b]Südwestflanke[/b] des Hengsts, so erkennt man eine durchgehend freie Linie direkt hinauf zum Ostrücken. Im unteren Bereich ist das eine freie Gasse durch die Latschen mit angedeuteten Pfadspuren, dort wo der in Karten eingezeichnete Weg in der Südwestflanke als Latschengasse nach Osten knickt, geht die Schneise in eine Rinne über, die sich unter dem Ostgrat wieder weitet. Um die freie Linie zu erreichen muss ein Bachbett gequert werden, am besten hält man an der Alpe Ausschau nach Wegspuren die hinab zum Bach führen. Von dort in einfachem Grasgelände aufwärts bis man auf die deutlichen Spuren des Querwegs trifft. Nun mit etwas Spürsinn Latschenkontakt vermeiden und in die steinige Rinne. In der Rinnne oder am grasigen Rand beliebig aufwärts, ab hier steilt sich das Gelände jedoch deutlich an. Ein von unten problematisch wirkender kurzer Felsriegel in der Rinne entpuppt sich als sehr gut gangbar. Weiter in der Rinne bis diese sich weitet.
Nun hält man sich nach links und ersteigt entweder den Felsriegel linker Hand (nicht durchgeführt, dürfte aber auch gut gehen) oder steigt gerade empor. Das beste Gelände ist mittig zwischen Rinnengrund und dem Riegel zur Linken. Je näher man dem Riegel kommt, desto unangenehmer wird das Grasgelände, wenig Tritte, viel loses Gestein. Dies ist mit Abstand der steilste Abschnitt des Aufstiegs (extremes Gehgelände). Oben verflacht das Gelände etwas, die schrofigen Grastritte werden wieder ausgeprägter, teils sogar Bandartig. Hat man sich von unten den Durschlupf zum [b]Ostrücken[/b] gut ausgeschaut, kommt man ohne Latschenkontakt auf selbigen.
Den Rücken hinauf gen Gipfel, auch hier lassen sich auf der Südwestseite nahezu alle Latschen vermeiden. Am Gipfel findet sich dann ein Gurkenglas-Gipfelbüchlein der Festivaltour-Jungs :-L). Es hatte seit der Platzierung Anfang Juni 2011 vor mir gerade mal 16 Einträge.
Abgestiegen bin ich auf der gleichen Route hinab bis vor die Stelle an der die Rinne sich in den Latschen verengt. Von unten sieht man gut die Möglichkeit unter den Felsabbrüchen des Hengsts und oberhalb der Latschen nach Westen zu queren. Auf Pfadspuren kommt man recht passabel durch Latschenaussläufer und die Rinnen, den finalen Aufstieg zum[b] Engeratsgundsee[/b] (1876 m) trifft man auf ca. 1820 Meter und spart sich somit gut 200 Höhenmeter. In Kürze zum See und auf dem felsigen Weg in westlicher Richtung Koblat/Nebelhornbahn bis über den Sattel vor der Laufbichlkirche.
Vom Weg kann man problemlos direkt in den Sattel (1970 m) vor der [b]Laufbichlkirche[/b] absteigen. Von hier steilt sich dann der [b]Nordwestgrat[/b] mächtig auf. Die Steilheit nimmt dabei kontinuierlich zu, so dass man sich jederzeit vergewissern kann, ob man sich hier noch wohlfühlt. Die steilste Stelle befindet sich unterhalb des Vorgipfels und ist gefühlt nahezu senkrecht. Auf meist guten Grastritten kann der Grat aber trotzdem gut aufgestiegen werden (II laut Zettler/Groth), ein Pickel leistet dabei hilfreiche Dienste, so lange das Gras noch recht kurz und winterlich vertrocknet ist. Im Jahresgang könnte es auch ganz gut ohne gehen. Vom Vorgipfel ist der Übergang zum Hauptgipfel auf schmalerer Schneide, aber wesentlich geringerer Steilheit unproblematisch, die abweisend wirkende Stelle kurz unter dem Gipfel ist im Vergleich zum vorherigen höchstens I. Danach ist man schnell auf dem Gipfel, auch hier ein FT-Gurkenglas-Gipfelbuch, ebenfalls im Juni 2011 platziert und mit 6 Einträgen vor mir versehen.
In der Hitze des wärmsten Pfingstwochenendes seit Messbeginn war meine körperliche Konstitution nun nicht mehr so ganz optimal. Zudem waren die Erdtritte am NW-Grat teils noch recht schmierig, so dass ich mich für Alternativabstieg über die [b]Nordwestflanke[/b] entschied. Man steigt dabei in gut gestuftem, aber extrem steilen Gras (Neigung fühlt sich oben ähnlich an wie am Grat, nur das die Flanke deutlich mehr Sicherheit vermittelt) südlich der Rinne zwischen Vor- und Hauptgipfel ab (AVF Seibert schreibt II im Gras, AVF Zettler/Groth unschwierig im Steilgras; ich denke die Mitte wird es treffen, vor allem oben raus eine I in sattem Steilgras). Je tiefer man auf der Grasrippe in die Mulde unter dem Sattel steigt, desto einfacher ist die Rückkehr zu jenem. Ich bin recht früh rausgequert und hab trittarm die Rinne gequert und bin dann ohne Höhenverlust im Sattel angekommen.
Von hier erfolgte die Rückkehr auf bekanntem Weg zum Rad.
[b]Fazit[/b]: Stille, überaus reizvolle Gipfel in einem normalerweise überlaufenen Gebiet. Zum Beginn der Saison geben sie einem die Möglichkeit sich wieder an anspruchsvolles Gelände zu akklimatisieren, 1300 Hm vom Parkplatz. Landschaftlich sind das Obertal und die Südseite des Daumenmassivs natürlich wie immer klasse. Unbedingt in dieser Reihenfolge zu empfehlen, ansonsten verglüht man in der Hengst-Flanke.
Erstmals publiziert auf...Link zum Bericht mit Bildern auf Alpic.net.
Tourengänger:
Kauk0r

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