üppiges Blau-weiss am Türstehäuptli


Publiziert von Felix , 16. Februar 2018 um 14:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:13 Februar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-LU   Schrattenflue-Gruppe 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Parkplatz Wagliseiboden - Parkplatz Wagliseichnubel - P. 1393 - Ober Ruchweid - Gedenkstätte Chlus - Chlus - Türstehäuptli, Skidepot + Höhle - Chlushütte - P. 1602 - Oberwisstanne - Parkplatz Wagliseichnubel - Parkplatz Wagliseiboden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald - Langnau im Emmental - Trubschachen - Gfellen - Flühli und Südelhöchi nach Wagliseiboden
Kartennummer:1189 - Sörenberg

Knallblau der Himmel (dies ganztägig) bereits beim Start auf dem Parkplatz Wagliseibode - doch -15° zeigen die Thermometer an; so völlig andere Wetterverhältnisse als am 3. April 2013! Doch bereits nach  wenigen Metern befinden wir uns an der Sonne - wir werden heute, trotz der Kälte, nie frieren C

 

An teilweise meterhohen Schneemauern vorbei - eine Fräse hat den Zugang wie auch den rasch erreichten Parkplatz Wagliseichnubel grosszügig geräumt - legen wir die erste Etappe zurück.

Danach schreiten wir über die Ebene - eine beinahe himmlisch anmutende Winterlandschaft eröffnet sich uns hier, wie auch für längere Zeit danach - in direkter Linie (die Strasse ist ab Parkplatz eingeschneit) bis vor P. 1393, und ab diesem, wenigen Schneeschuhspuren folgend, an einer Hütte vorbei, in einer Waldschneise höher. Bald biegen wir jedoch in westlicher Richtung ab, und erreichen nach schönen Waldpassagen den Zustiegsweg zur Ober Ruchweid.

 

Wie sich diese weit öffnet, schalten wir eine kurze Tee- und Stärkungspause ein, bevor wir den prächtigen, langen und von tiefem Pulverschnee geprägten, weiten „Kanal“ Richtung Böli angehen. Ein herrliches Ansteigen in ruhiger, unverfälschter, beeindruckender, Winterlandschaft bringt uns höher - bald ist auch schon - wenn auch erst in grösserer Entfernung - der Schibegütsch vor uns auszumachen.

Etwas steiler leiten die Schneeschuhspuren hoch zur Gedenkstätte des SAC Entlebuchs (Erinnerung an verstorbene Clubkameraden); während die drei Skifahrer direkter den nun beginnenden Gipfelhang in Angriff nehmen, wähle ich den kurzen Umweg via Chlushütte.

 

Bald darauf treffen wir wieder zusammen, und steigen den ersten Hang gemeinsam hoch; dazu folgen wir einer neueren Spur - welche jedoch, wie es etwas abflacht, gegen Osten weiterführt.

Nun, nur kurz ist eigene Spurarbeit angesagt: bis zu einem flachen Zwischenstück auf dem gegen P. 1969 sich hinziehenden Rücken - und, nach kurzem Abstieg und Abfahrt, zur weiter westlich ausholenden Spur zweier Splitboarder.

Während sich Annerös und Fred auf dem Bödeli bereits niederlassen, nehmen wir den doch steilen Schlussanstieg unter die Füsse - dankbar sind wir um die Spur. Nach einem gewissen Effort erreichen wir den Fuss des von weitem prägnant sichtbaren und wirkenden Türstehäuptlis; am Rand des beachtlichen Windkolks um Höhle und Skidepot fellt Ursula ab, während ich kurz die Höhle inspiziere - und staune, ob des Ausmasses der an- und weggewehten Schneemassen.

 

Der nachfolgende Abstieg meinerseits bereitet mir wohl mehr Spass als die Abfahrt der Skitourengängerin - bilden sich (trotz des pulvrigen Schnees) Stollen an den Skis … (Dies wiederholt sich später bei ihr, wie auch bei Annerös - Fred kennt diese Probleme nicht, hat er doch einen sehr teuren Wachs auf den Abfahrtsgeräten aufgetragen, welcher ihn seit zwei Jahren von solchen Sorgen befreiten …)

Nach der gemeinsamen Mittagsrast fahren (und steigen) wir zur Chlushütte ab; nach einer Querung bis kurz vor P. 1762 folgen wir in etwa dem Sommerweg unter den imposanten Felswänden des Bölis hindurch hinunter zu P. 1602.

 

Während die Skifahrer nun in der Traverse Richtung Oberwisstanne deutlich im Vorteil sind, schreite ich gemächlicher bis zur verlassenen, gut eingeschneiten, Alp - die ersteren sind bereits vorher via P. 1418 nach Schneeberg abgefahren. Mir verbleibt ein letztendlich doch sehr mühsames Stück Arbeit in der Absicht, den Gegenanstieg mittels einer vermeintlichen Abkürzung zu vermeiden:

 

Erst noch folge ich angenehm dem BWW in östlicher Richtung bis zu dessen „Knick“ nach Schneeberg hinunter, danach suche ich in nördlicher Richtung nach dem sommers möglichen Übergang zum Hof Wagliseichnubel. Ich versuche jedoch mehrere Male vergebens, den dazwischen fliessenden Bach in dessen schluchtähnlichen Bett zu überqueren - meterhoch liegt der Schnee im Wald zu beiden Seiten des Ufers. Dabei steige ich, diverse Annäherungen ans Bachbett machend, weiter bachaufwärts - wo ich denke, ich könnte ins Bachbett abrutschen, verzichte ich angesichts des unmöglichen Aufstiegs auf der Gegenseite: ohne Pickel und Steigeisen wär’s ein unmögliches Unterfangen, die senkrechte Schneewand zu überwinden. Immerhin verbleibt mir ein mühsamer Wiederaufstieg im 45° steilen Schneehang (hier WT4) zurück zum flachen Gelände, in welchem ich schliesslich eine Möglichkeit finde, den Bach zu queren - unter Zuhilfenahme eines Tännchens, an welchem ich mich für den „Spagat“ festklammern kann …

Ein nun unschwieriger Schlussanstieg zum Parkplatz Wagliseichnubel - und der letzte Abstieg auf der Strasse zum Parkplatz Wagliseiboden beendet einen traumhaften Wintertag an der Schratteflue.

 

▲ 2 h 55 min (inkl. 20 min Pause)

 

▼ 10 min bis Rastplatz auf Geländerücken sw von P. 1926

 

▼1 h 35 min (inkl. 10 min Pause)

 

unterwegs mit Annerös und Fred


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Dolomito hat gesagt:
Gesendet am 17. Februar 2018 um 12:17
Super schöne Bilder. Bin ganz neidisch........-:)

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Februar 2018 um 12:54
es war echt traumhaft :-)


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