SST mit Weihnachtsfeier am Jachenauer Meßnerberg ♫♪ ♫♪♫♫ ♫♪ ♫ O Tannenbaum, o Tannenbaum
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Wieso? Naja, mir geht es jedenfalls schon vor Weihnachten, z.B. auf - rette sich wer kann: Christkindlmärkten immer so, daß mich in all dem kitschigen Lebkuchen Glühwein- und Blechbläser-Geschwelge ein Heißhunger auf Essiggurken überkommt. Deshalb kommt dieser Weihnachtsbericht bei aller noch so harmoniesüchtigen Besinnlichkeit auch nicht ohne das heilsam ausgleichende Gegengift der Ironie aus und insofern sind seine satirischen Anteile auch nicht wörtlich und erst recht nicht ernst zu nehmen. (Das gilt allerdings nicht für die durchaus vertrauenswürdige Meßnerberg- Wegbeschreibung und deren Bebilderung)
Ok, den Anfang meines Berichts machen, heute ist ja Weihnachten, nicht etwa Bilder, sondern YouTube sei Dank eine wuchtige Breitseite von Weihnachtsliedern: es gibt wirklich eine Menge davon: eines schöner wie das andere, einfach so wunderschön, daß es fast nicht zum Aushalten ist:
Alle Jahre wieder, Süßer die Glocken nie klingen, Kling Glöckchen klingelingeling, Leise rieselt der Schnee, Ihr Kinderlein kommet, Laßt uns froh und munter sein, Kommet ihr Hirten, Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Vom Himmel hoch, da komm ich her, Morgen Kinder wird' s was geben, O Heiland, reiß die Himmel auf, O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit
Warum so viele Weihnachtslieder? Das hat mit meinem derzeitigen Job zu tun. Zum Verständnis ein Coming-Out: Ich bin seit Jahren jeden Advent professioneller X-mas-Entertainer. Von irgendwas muß der Schornstein ja rauchen, auch und gerade in der staden Zeit! Auch ein Selfie finde ich diesmal ausnahmsweise ok, zumal ich auf dem Bild ja praktisch nicht zu erkennen bin.
In der Adventssaison bin ich Abend für Abend ausgebucht und singe und dance gegen Gage Weihnachtslieder. Ich muß mich alle Jahre wieder daran gewöhnen, mit den weißen Handschuhen Keyboard zu spielen und durch den stickigen Bart hindurch zu singen, aber Osterhase ist definitiv unangenehmer! Und als Weihnachtsmann die strahlenden Kinderaugen und die rollenden Müttertränen zu sehen, das allein ist mir schon Lohn meiner Mühe genug! Und: unter uns gesagt, auch der Rubel rollt und das nicht zu knapp! Anyway, höchste Zeit für noch mehr Weihnachtslieder, die ich auf meinen Performances ebenfalls immer zum Besten gebe:
Vom Himmel hoch, da komm ich her, Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit, Jingle Bells, Jingle Bells, jingle all the way, Es ist ein Ros entsprungen, Ich steh an deiner Krippen hier, Es kommt ein Schiff geladen.
Und natürlich: Stille Nacht, heilige Nacht, das ist das Weihnachtslied, das ich auf meinen Performances am Ende immer ultrabrutal...
...innig vortrage (da bleibt unter Garantie kein Auge trocken) und zwischen den Strophen Geschenke verteile.
Ob im Kindergarten oder auf 'nem Giga-Cruiser beim Captain' s Diner: das ist immer ein Augenblick höchster Konzentration! Be prepared! Also mach' ich mir vorher für die Geschenke immer Notizen, z.B: "Päckchen 139, Glanzpapier, rot, Grußtext: "Bärbel Pickelgraber an den feschen, jungen Steuermann Guido. Küsschen, vergiss mein nicht!" Dann klatschen immer alle und Guido freut sich (oder auch nicht).
Klar, manchmal verwechsle ich auch ein Packerl und irgendeinein Vegetarier kriegt von mir versehentlich 'nen Pharmaschinken: ja mei, Berufsrisiko halt, what shalls? Wenn er beleidigt ist und kein Trinkgeld gibt? Ich arbeite im Adventsbusiness immer nur gegen Vorkasse und komme sowieso auf meine Rechnung!
So, jetzt fehlt natürlich noch der unverwüstliche X-mas-Evergreen schlechthin: O Tannenbaum, o Tannenbaum! Den bringe ich immer als Zugabe, ein letztes Mal gestern, am 23. Dezember, um Mitternacht bei der Open-Air Weihnachtsfeier der Deinglhartinger Abfallwirtschaft im feierlich ausgekleideten Wertstoffhof. Was war das für ein tränenreicher Saisonausklang!
Heute, am Weihnachtstag, ist X-mas-Geschäftsschluß und Kassensturz für dieses Jahr und ich habe endlich einmal wieder frei! Ich will deshalb heute Morgen, einmal ganz für mich, einsam und still, auf dem tannenreichen Jachenauer Meßnerberg eine kleine Weihnachtsfeier zelebrieren. Ich war schon einmal dort oben und weiß, daß dort genügend kleine Tannen zur Auswahl bereitstehen, von denen ich bestimmt eine weihnachtlich etwas aufhübschen kann.
Ich singe gleich beim Aufbruch, noch am Parkplatz, als Einstimmung auf die Tour, bestimmt das letzte Mal heuer, das schöne Lied O Tannenbaum, o Tannenbaum und bitte (vor der Wegbeschreibung) alle, noch einmal mitzusingen bei:
O TANNENBAUM, O TANNENBAUM, WIE TREU SIND DEINE BLÄTTER !
Schön, gell? Danke fürs Mitsingen! Ein gemeinsames O Tannenbaum, o Tannenbaum zum Auftakt, das tut gut! Weihnachten halt! Oh, und bevor ich' s ganz vergesse hier noch die
...ganz und gar ernstgemeinte Wegbeschreibung auf den Jachenauer Meßnerberg
Ich starte direkt in der Ortsmitte Jachenau am P. bei der Kirche. Eiskalt ist es! Und schön winterlich überall. So soll es an Weihnachten sein! Ich gehe an einigen Häusern vorbei auf der Landstraße zurück nach Osten über die Große-Laine-Brücke. Unmittelbar nach der Brücke steht links auf einer kleinen Anhöhe eine Kapelle, zu der ein verschneiter Pfad hinaufführt. Ein empfehlenswerter Abstecher mit Aussichtsbank.
Wieder zurück auf der Landstraße sind es nur wenige, weitere Schritte nach Osten zu einem Marterl mit gegenüberliegenden Straßenabzweig nach links. Ausgeschildert sind hier auf dem Weg 485 die üblichen Verdächtigen: Benewand, Rabenkopf...
Von dieser breiten, geräumten Straße zweigt bereits nach 2 Minuten ein kleinstschildrig mit: "Zugspitzblick" ausgeschildertes Wegerl nach rechts ab, das über eine schmale, schneebedeckte Bachbrücke hinweg in nur 2 Minuten eine weitere, wiederum von der Landstraße kommende Wirtschaftsstraße erreicht, die gleich nach Osten schwenkt. Diese Straße ist zunächst ebenfalls geräumt. Nun geht es auf ihr weiter, bis ich nach wenigen Schritten wieder ein kleines Schild: "Zugspitzblick" erreiche, das nach links (Norden) einem verschneiten Karrenweg hinaufweist. Bänke kann ich dort schon sehen und schnell bin ich oben: dieser Zugspitzblick ist von der Wirtschaftsstraße aus ebenfalls ein netter, kurzer Abstecher mit einem schönen, eingezäunten, Kruzifix. Wie passend an Weihnachten!
Nach einer kurzen Pause gehe ich zurück zum letzten Schild. Hier führt eine geräumte Sackgasse nach Süden zu ein paar Häusern. Der richtige Weiterweg führt jedoch auf einem tiefst verschneiten Karrenweg auf ein breites Zaungatter zu nach Osten. Nach wenigen Schritten mündet dieser Weg in eine breite, schwungvoll gekurvte und hervorragend geräumte Forststraße ein, die ein weiteres Mal von der im Süden liegenden Landstraße kommt. (Dort, am Landstraßencluster Wieden, an einem besonders schönen Marterl, ist sie unter anderem mit "Rund um den (sic!) Meßner-Berg" und "Petern" beschildert.
Hinweis: die heutige, kleine Meßnerbergüberschreitung kann natürlich (allerdings ohne die netten Abstecher zu Kapelle und Zugspitzblick) auch gleich auf dieser Straße von Wieden aus angesetzt werden)
Nun geht es auf besagter Forststraße nach Norden auf die in der Karte verzeichnete Wiesenfläche "In der Kepf" zu, die ich aber nicht erreichen werde. Nun, endlich, geht die Sonne auf und über freie Schneewiesen habe ich einen weiteren Zugspitzblick. Aufwärmen, Pause!
Nun geht es wieder in den Wald, bis kurz vor der Kepf und schon am Reichenbach, nach links eine steile, nicht beschilderte Karrenwegschneise emporsteigt, die auch (schwarze Linie) richtig in der Karte verzeichnet ist. Hier breche ich im Harsch ein und montiere die Schneeschuhe. Ich folge dem Karrenweg nach Norden und anschließend nach Westen, bis schließlich linkerhalb der gut zu erkennende, sanft ansteigende und licht bewaldete Nordostgrat des Meßnerbergs in wenigen weglosen und einfachen Scneeschuhschritten erreicht ist. Zum höchsten Punkt des Meßnerbergs bei einem Hochsitz, sind es jetzt nun nur noch ein paar Meter.
Die Aussichten dort? Naja, durch einen Lichtungsstrich nach Osten erspähe ich den Brunnenberg und den sehr lohnenden Hochenkopf. Auch den Schönberg kann ich sehen. Und sonst? Mei, "O Tannenbaum, o Tannenbaum" halt, der Gipfel ist schon sehr bewaldet. Aber wunderbar passend für meine kleine Weihnachtsfeier! Ich packe die Kugeln aus und beginne zu schmücken.
Nach der kleinen Feier und einer gemütlichen Pause gehe ich den Meßnerberg nach Westen entlang hinab. Die Lichtung endet bald, doch bereits am Gipfel beginnt ein weiterer verschneiter Karrenweg (Holzerstich) und statt direkt am Grat durch sehr stacheliges Unterholz kann ich bequem auf ihm zur Berglalm an einer breiten, geräumten Wirtschaftsstraße gelangen. Ich bin nun wieder auf dem Weg 485 (zur Benediktenwand) und gehe, immer noch mit Schneeschuhen, gemütlich die geräumte Straße am kleinen Schild "Zugspitzblick" vorbei zur Landstraße mit der kleinen Kapelle oberhalb zurück. Der Kreis schließt sich, denn hier bin ich schon wieder am Ortsrand von Jachenau.
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Und der Ausklang? Der erfolgt heute, am 24.Dezember, natürlich bei uns daheim. Was die Weihnachts-Deko betrifft, so sind wir diesmal dem Vorschlag einer X-mas-Edel-Eventagentur gefolgt (allein der Einbau des Kamins hat ein Vermögen gekostet!) und so feierlich sieht es heuer am Heiligen Abend in unserem Wohnzimmer aus:
Mei, Geschmackssache, vor allem halt teuer! Und brutal ungemütlich! Schon ok für Instagram & Co.... doch für uns? Eine schöne Bescherung! Die Vielhyglerin und ich gehen abends wahrscheinlich, wie letztes Jahr auch, lieber wieder in den Heizkeller runter und wärmen uns dort mit unserem Campingkocher Wiener Würstl auf und trinken Bügelbier dazu. Plopp! Schön ist es da unten zwar nicht, aber viel grüabiger und stimmungsvoller als oben in unserer Weihnachts-Deko.
Nächstes Jahr feiern wir ja vielleicht mal wieder, ohne eine Event-Agentur hinzuzuziehen, in unserem Wohnzimmer, wie früher mit echten Kerzen!
Schön, gell? Weihnachten halt! Ich wünsch was...
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