Abenteuerpfade auf den Latschenkopf


Publiziert von Max , 24. Mai 2012 um 18:27.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:18 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Jachenau, Wanderparkplatz. Bus von Lenggries
Kartennummer:UK50-52

Eine schöne anspruchsvolle Wanderung nicht nur für's Frühjahr, aber vor allem einsam in der ansonsten überlaufenen Jachenau. Der Parkplatz, die Bushaltestelle und diverse Gasthäuser beweisen es: die Gegend ist 'in'. Mit den Kindern zum Wasserfall, mit dem MTB auf Single-Trail Exploration oder zum ersten Gipfelsturm auf die Benediktenwand, jeder Outdoor Fan findet das passende Plaisir. Trotzdem gibt es tatsächlich noch interessante Routen.

Vom Parkplatz zunächst auf altbekanntem Weg via Lainlalm zum Wasserfall und weiter die paar Serpentinen hoch zur Peterer Alm. Während die meisten Bergfreunde nun weiter Richtung Norden zur Benediktenwand streben, machen wir zunächst Pause an dem schönen Fleckchen. Danach geht's Richtung Südosten den sanft ansteigenden Rücken hoch, wo wir auf eine Pfadspur treffen, die allerdings zeitweise unter dem Schnee verschwindet.

Bald bricht rechts steil der Gemsgraben ab, wir folgen dem Kamm bis zum P1317, steigen etwas ab und folgen dem Pfad (so wir ihn sehen) weiter Richtung Osten. Ein paar Minuten später haben wir freie Sicht auf die Benediktenwand, wenden uns wieder Richtung Südost und queren nördlich der Erbhofer Alm einige Runsen, in denen noch viel Schnee liegt. Unser Pfad schwenkt nach Süden, wir sehen die Erbhofer Alm und sehen die nächste Herausforderung. In dem Kessel liegt noch Einiges an nassem Schnee, so dass wir schnell den Osthang des Latschenkopfes queren und direkt Richtung Süden über apere Stellen auf seine Ost-Schulter steigen, um dann nach Westen steil im Schnee durch die Latschenfelder zum Gipfel zu kommen. Hier hilft ab und an ein kräftiger Griff in die Botanik.

Apropos Latschen. Wir finden zunächst das Gipfelkreuz nicht, es ist nur ca. 1,50 m gross und steht, nomen est omen, zwischen den Latschen. Hat man es gefunden, so bietet sich ein schöner Blick von der Zugspitze über's Karwendel bis zu den Tauern. Ein Gipfelbuch gibt's auch und dieses wird NICHT in der Tüte eines klammen Giesinger Turn- und Sportvereins aufbewahrt, sondern ein lokaler Installateur hat sich erbarmt. So soll es sein. Die Eintragungen sind recht überschaubar, aktuell vielleicht so 2-3 pro Woche.

Um zur Laichhansenalm zu kommen, steigen wir vom Gipfel nach Nordwesten über den sanft fallenden Rücken zu einem Sattel ab, hier entdecken wir wieder eine Spur, die westlich unter den Latschenkopf herum führt und südlich von demselben in einer Senke endet. Weiter nach Osten sehen wir plötzlich vereinzelt alte rote Markierungen, die uns auf einen Weg und weiter zum Almsträsschen der Laichhansenalm bringen (Gegenanstieg). Auch hier ist die Schneelage noch recht üppig.

Ca. 100 m nordwestlich des Almgebäudes finden wir nach etwas Suchen den Pfad zur Gopperalm, der den P1406 nördlich umgeht. Die Hütte liegt an einem herrlichen Westhang, ideal für eine weitere Pause. Jetzt kommt der schönste Teil der Tour. Nachdem wir nun doch ein paar Stunden im Schnee, Schneematsch, Matsch, Dreck unterwegs waren, wandern wir nun über sonnige Almwiesen nach Westen hinab zum Gschwendtgraben, machen einen Bogen Richtung Süden und spazieren hoch über dem Lainltal in der Abendsonne talauswärts.

Schliesslich endet der Pfad an einem Almweg, dem folgen wir nach rechts , es geht bald steil bergab und wir landen auf einer Forststrasse, der wir wiederum nach rechts folgen. Sie bringt uns an der Berglalm vorbei zur Jachenau zurück.

Fazit:
Eine schöne Abenteuertour, wenn alles ausgeapert ist, gestaltet sich die Orientierung sicher einfacher. Aber überlaufen wird diese Runde wahrscheinlich nie werden. Gamaschen braucht's demnächst nicht mehr, aber wir hätten ganz gut welche vertragen. Unsere Schuhe sind über Nacht nicht getrocknet, auch das sollte sich bald geben.

Noch eine Bemerkung zur Karte: Obwohl der Massstab der Umgebungskarte mit 1:50000 recht grob ist, sind die Pfadspuren sehr genau gekennzeichnet bzw. dort wo keine sind, ist's tatsächlich weglos, z.B. an der Peterer Alm. Sie hat uns bei dem Schnee gute Dienste erwiesen, da wir vorher das Gelände nicht kannten.

Ohne Schnee dürfte die gesamte Tour auch etwas zügiger vonstattengehen.

Tourengänger: Max


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