Meine Güte! - Welche Klugheit!


Publiziert von rojosuiza , 21. Oktober 2017 um 17:08.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 5 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zweilütschinen (Wilderswil)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Lütschental (Schynige Platte)
Unterkunftmöglichkeiten:Wilderswil, Schynige Platte

Du meine Güte! Alles voll, kein Platz! Da hat man davon, dass das Schweizer Fernsehen dazu aufgerufen hat, die Wettergunst zu nützen: Es sei am morgigen Tag der letzte Sonnentag des Altweibersommers. Brav haben sie alle zugehört, brav sind sie alle gekommen. Wilderswil ist voll und übervoll. Die Bahnen bringen mehr und noch mehr Leute. Alles bei der Schynige Platte Bahn ist auf den Beinen oder unterwegs, den Berg rauf, den Berg runter, so schnell es nur geht. Was macht man, wenn man nur 10 Einheiten hat, und die ganze Schweiz steht da?

 

rojosuiza nimmt den Lebensgefährten und zieht ihn weg. Auf diesen Kampf lässt er sich nicht ein. Einfach hinauswandern will er, weit weg von diesem Ameisenhaufen. Statt eine Wanderung mit dem Zug auf den Berg, kommt es jetzt zu einer lustigen Wanderschaft ab Zweisimmen, auf eher einsamem Pfad. (Wanderschaft ab Zweilütschinen, sagt rihu. Simme ist hier nicht...) Wie lustig ist es, wenn man die Meute hinter sich lässt, dass man plötzlich recht allein herumzottelt, wo doch anderswo so viel Volk unterwegs ist. Gewiss ist die Umgebung hier weniger spektakulär, aber gibt es hier etwa nichts zu sehen? – Wer schauen kann, der sieht, auch wo’s für die Blinden nichts zu sehen gibt.

 

Die gemütliche Wanderung führt Richtung Grindelwald, und sie beginnt neben der Schwarzen Lütschine. Nach einiger Zeit hat der Lebensgefährte genug, man wendet sich zum Bahnhof bei Lütschental und kehrt um. Im Bahnhof Wilderswil ist der Sturm abgeebbt, eine Kombination der Schynige Platte Bahn rattert heran und die zwei Berghelden versichern sich eines Platzes.   

 

Vergnügt rattert man den Berg hinauf, weist auf Bekanntes. Das letzte Mal ist man einträchtig zu Fuss gegangen, bis zur grossen Cappuccino-Quelle beim Bahnhof Breitlauenen auf 1540 Metern. Darüber ist alles neu, und der Thuner See beginnt die erste Geige zu spielen, bis er dann abgelöst wird vom Dreigestirn und den Bergen darum hin. Auf dem Berg ist wieder ein höllisches Gedränge. Aber die Rechnung des Wanderleiters geht auf; viele machen sich jetzt bereit zum Abzug.

 

Also wird ein Tisch frei und noch einer, und es gibt Kaffee und Kuchen; also besteigt rojosuiza schnell den höchsten Punkt ob der Station, einen Gugelhupf von genau 100 Meter höher als die Bahnanlagen; also darf er die Gedenkglocken schlagen; und also darf er sich beim Warten vor der Abfahrt die Alpheuer-Ausstellung anschauen.

 

Beim Kampf um die Plätze zur Abfahrt gelingt es zwar auch rojosuiza nicht im ersten Anlauf, aber schon im zweiten, während draussen vor dem Wagenfenster die Zurückgebliebenen heulen und mit ihrem Schicksal hadern!

Bei der Mittelstation Breitlauenen gilt es dafür lange zu warten, denn jetzt kommen alle Farben von Material angezottelt;  diese Kombination werden die allerletzten auch noch vom Berg holen.

 

Klug hat man gehandelt, dass man brav aufs Schweizer Fernsehen gehört hat! Klug hat man gehandelt, dass man erst weitergezottelt ist auf Schusters Rappen nach Lütschental. Ein Genuss war die Fahrt. Der Aufenthalt auf der Schynige Platte in der späten Nachmittagssonne war klug gewählt. Wer, wenn nicht rojosuiza, kann nur so klug, ja fast schon überklug sein?


Tourengänger: rojosuiza


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Kommentare (2)


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rihu hat gesagt:
Gesendet am 22. August 2020 um 13:59
Wanderschaft ab Zweisimmen?
ist es nicht doch eher Zweilütschinen?
Gruss, rihu

rojosuiza hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. August 2020 um 17:19
Ach du lieber Gott! - Wenigstens das 'Zwei' stimmt hier aber... Zweilütschinen, natürlich, keine Simme weit und breit...Danke, rihu, ich gehe sogleich über die Bücher.


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