Cinglace 2448m - Am Ende der Welt


Publiziert von georgb , 17. Oktober 2017 um 17:30.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:15 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Kartennummer:tabacco Alta Badia

Wo könnte man in Ruhe dieses herrliche Oktoberwochenende in den Dolomiten genießen? Am Ende der Welt vielleicht? Auf den Passstraßen tobt der Verkehr, die üblichen Ausflugsziele fallen wegen Überfüllung aus, da kommt mir Davedino in den Sinn. Ein abgelegenes Bergdorf, mit gerade mal drei fest ansässigen Bewohnern!
Schon die Anreise gestaltet sich schwierig, mit Mühe finden wir das schmale Zufahrtssträßchen, nach einem Bergsturz ist es erst vor Kurzem wieder befahrbar. Nach diesem ersten Nervenkitzel stellen wir den Wagen am Ortsanfang ab und fühlen uns am Ende der Welt angekommen. Ein idyllischer Ort, er strahlt eine friedliche Ruhe aus, wir sind die einzigen Wanderer weit und breit.
In aller Gemütsruhe ziehen wir über einen steilen Weg den ersten Almhütten entgegen. Welch Überraschung, wir treffen auf Menschen ;-) Die heimischen Jäger sitzen schon beim ersten "Zielwasser" und wir kommen ins Plaudern. Es soll sich allerlei Wild hier herumtreiben, gesehen haben sie aber noch nicht viel heute!? Wir verabreden uns für später und marschieren weiter Richtung Forcella Crepe Rosse, wo uns die ersten Marmoladablicke belohnen. Der nahe gleichnamige Gipfel ist auf direktem Weg etwas schwierig zu erreichen (T4+ I), man könnte ihn auch umgehen, aber dafür finden wir einen alten Kriegsstollen und kriechen hindurch. Am Kamm entlang schweifen wir weiter Richtung Westen und die Marmolada öffnet sich noch weiter. Wir sind verzaubert und lassen uns nieder, die Sonne brennt wie im Hochsommer.
Wir wollen das herrliche Wetter nutzen und queren ein Stück weiter Richtung Pizongolo di Ornela und Cinglace. Dort oben öffnet sich der Blick nach Norden, wir hüpfen auf eine Anhöhe und genießen schweigend. Die Sella drohnt gegenüber und die Zillertaler Gletscher leuchten, was für eine Pracht.
Von anderen Wanderern ist immer noch nichts zu sehen, wir schlendern in beinahe unwirklicher Einsamkeit durch das weitläufige Gelände zurück. Die Waidmänner sitzen immer noch und haben für uns einen Schluck Wein übrig. Wir lassen uns nicht zweimal bitten und stoßen an mit den netten Herren. So erfahren wir einiges mehr über diesen unbekannten Ort und schmieden schon Pläne für unseren nächsten Ausflug nach Davedino, am Ende der Welt.

Tourengänger: georgb


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