Gamsbergkopf (2821m) - Stiller Samnauner in natürlicher Umgebung


Publiziert von sven86 , 3. August 2017 um 13:12.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Samnaun-Gruppe
Tour Datum:29 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1500 m
Strecke:etwa 17 km total
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Oberinntal auf schmaler Asphaltstraße via Hochgallmig hinauf nach Stadelesegg. Zuletzt noch kurz auf Schotterweg nach Süden bis zu Parkflächen an einem Kreuz mit Sitzbank / Marterl; hier auch die Abzweigung Richtung Landecker Skihütte. Wohl kaum Parkmöglichkeiten in Stadelesegg oder Hochgallmig. Achtung: Bei Anfahrt aus dem Inntal erfordert der Landecker Tunnel die normale Autobahn-Vignette, was so kaum rechtzeitig zu erkennen ist!

Die durch Oberinn und Paznaun eingefasste zentralalpine Samnaun-Gruppe wird im Nordteil durch massive Verschandelungen des Skigebietes von Serfaus-Fiss-Ladis geprägt. Zusammen mit den vermeintlich eher behäbigen Geländeformen mag das den Bergsteiger zunächst abschrecken. Aber sollte es nicht auch hier eine etwas abgelegene Ecke geben, die eine ruhige und naturnahe Bergfahrt abseits von LKW-tauglichen Fahrwegen und Massen von Seilbahntouristen ermöglicht? Und in der Tat: Beim Aufstieg vom hochgelegenen Stadelesegg durch das Urgtal zum Gamsbergkopf bleiben Liftanlagen nur eine Randnotiz.

Die vorgestellte Route führt zuletzt durch wegloses, aber vollkommen unkompliziertes Gras-Block-Gelände (unter 35 Grad). Der Gipfel wird wohl kaum im Sommer besucht, eher schon durch Skitouristen in der weißen Jahreszeit. Die Ausblicke vor allem hinunter ins Paznaun und ins Stanzer Tal mit den beeindruckenden Südabstürzen der Lechtaler wissen zu überzeugen. Die etwas höheren und wohl deutlich wilderen Nachbarn Seekopf und Kegelkopf versperren zwar die Schau ins Inntal, das stört dann aber auch nicht weiter.

Die Anfahrt zum Ausgangspunkt ist zunächst nicht ganz trivial (Vgl. Hinweise); der dort beschriebene Parkplatz wird so auch auf der Internetseite der Landecker Skihütte ausgewiesen und vor Ort wurde mir dies ebenfalls bestätigt. Ein Fahrverbotsschild am finalen Schotterweg liegt im Gebüsch herum und scheint insofern keine Gültigkeit zu haben. 

Vom o.g. Startpunkt geht es den Beschilderungen zur Landecker Skihütte folgend in das Urgtal hinein. Dabei wird zunächst wenig Höhe gewonnen, und durch die Viehnutzung ist das Gelände recht schlammig und schon früh in der Sonne. Über eine Brücke geht es schließlich zur im Wald verstecken Landecker Skihütte und dort bald wieder rechts ab (nicht sofort zu erkennen) und weiter parallel zum Bach, bis bald der idyllische Urgsee erreicht ist. Weiter ins Tal hinein und bald rechts ab der Beschilderung zur Spinnscharte folgend. Nach einer steileren Stufe wird ein offenes, kupiertes Weidegelände erreicht. Im Prinzip beliebig irgendwo zwischen 2300 und 2400 Metern wird der Wanderweg verlassen und es gilt die Scharte zwischen Gamsbergspitze und -kopf anzupeilen. Der Wasensee bleibt dabei rechts liegen; mit etwas Umweg ließe sich aber sicherlich ein erfrischendes Bad einrichten.

Unterhalb der Scharte wird das grasige Gelände etwas steiler und ungestufter, sodass man hier schon ein T3+ vergeben kann. Wirkliches Absturzgelände oder sonstige Gemeinheiten hat es aber nicht. Von der Scharte dann weiter auf dem breiten Kamm, teils etwas links durch die Flanke ausweichend (wiederum stellenweise bis T3+), zum Gipfel des Gamsbergkopfes.

Außer Seefischern, Murmeltieren und Wild war heute wohl sonst niemand im Urgtal unterwegs.

Bei geringem Tempo und mit einigen notwendigen kleineren Pausen benötige ich bis zum Gipfel - wie erwartet - 5 Stunden; für den zügigeren Abstieg gut 2,5 Stunden. Das geht natürlich auch schneller, aber jedenfalls kostet das recht flache Stück im Urgtal doch einiges an Zeit.

Hinweis: Das Serfauser Skigebiet hat auch etwas Gutes. So lässt sich über die Webcam "Schönjöchl" die weglose Aufstiegsroute bis zum Sattel gut erkennen und so z.B. auf Schneelage prüfen.

Tourengänger: sven86


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