Klettergarten Langenstein Sulden

Für heute war von vornherein ein Ruhetag angesetzt. Und selbigen nutzten wir, um mal wieder ein wenig Gefühl für den Fels, das einfache Klettern und das Abseilen zu bekommen, alles Tätigkeiten, die sich bei uns zu Hause nicht ganz so anbieten.

In Sulden gibt es einen Klettergarten, den Langenstein ca. 90 Höhenmeter unterhalb des gleichnamigen Sesselliftes am Weg Nr. 3. Man erreicht die Kletterfelsen in ca. 10 Minuten. T2, 10 min

Aus einem älteren Kletterbuch hatten wir ein Topo, welches 9 Routen zeigte, die leichteste eingestuft mit 3b. Ich interpretiere das mal in meinem gewohnten System (UIAA) als 3+. Als wir die Stelle fanden (vor einem Felsen mit angelehntem Baumstamm rechts hoch und an einer Bank noch nach rechts weiter hinauf), waren wir nicht glücklich. Der Felsen war naturgemäß steil, aber zudem war alles abwärts geschichtet. Dies führt dazu, dass es praktisch nur Unter- und Seitengriffe hat. So gar nicht meine Welt als alpiner Wanderer, der mal eine IIer oder IIIer Stelle vor sich hat. Was mit Kletterschuhen schon nicht gelingen wollte, wäre mit Bergstiefeln ein heilloses Unterfangen.

Zum Glück hat der Fels gegenüber (der mit dem angelehnten Baumstamm aber seitlich) eine gute Alternative zu bieten. Hier finden sich leichte Routen, die kaum Zwischensicherungen erlauben (weil für die meisten sicherlich unnötig), aber oben eingerichtet sind, um sich von dort abzuseilen. Der Fels weist jede Menge kleine und große Tritte und Griffe auf und ist so ganz anders aufgebaut als der 3b-Fels.

Die leichteste Route im rechten Teil des Felsens würde ich mit II einstufen und lässt sich auch mit Bergstiefel gut ersteigen. Hier konnte ich das Seil einrichten, mal wieder abseilen üben. Gerade rechts und links dieser "Ideallinie" finden sich auch Möglichkeiten eher im III. Grad zu klettern. Das übten wir mit Bergstiefel einige Male, sowie das Abklettern über die IIer-Route. Ich denke, dieser Felsen ist eine gute Möglichkeit, wieder Fühlung aufzunehmen, bevor man auf vergleichbare Stellen in ernsterer Umgebung stösst.

Um kurz vor 11 Uhr wurden wir durch einen Donner aufgeschreckt. Ein Gewitter zog hinter der Vertainspitze durch, was uns motivierte zur K2-Hütte zurückzukehren. T2, 15 min

Auf der Sonnenterrasse genossen wir dann gute Teile des Mittags, bestens versorgt mit Speis und Trank. Die Sonne übernahm das Regiment und verwöhnte uns am Ruhetag.

Eingestellt habe ich die Tour, weil wir Mühe hatten, über diesen Klettergarten Informationen zu finden. Und vor allem für die "Nicht"-Kletterer, die es nicht mit senkrechten und quasi grifflosen Wänden im 5., 6. oder 7. Grad aufnehmen, gibt es hier eine schöne Möglichkeit die bescheidenen eigenen Fähigkeiten zu üben. Achtung: Mittwochs ab 11 Uhr ist Kinderklettern.