Ein kleiner Berg in großer Kulisse - die Jochspitze von Hinterhornbach


Publiziert von maxl , 28. Juni 2017 um 00:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:18 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Hinterhornbach kurz vor der Brücke über den Jochbach Parkmöglichkeit. Kostet 2€, die freiwillig (!) zu entrichten sind...
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Mal wieder steht ein zwar recht schöner Tag an, aber auch ein solcher, an dem nicht die allerbeste Fernsicht zu erwarten ist, heiß wird's! Das abgelegene Örtchen Hinterhornbach zählt zu meinen Lieblingsplätzen in Österreich - so treibt's mich also alles in allem wieder mal in's Hornbachtal, wo mir tatsächlich die Jochspitze noch abgeht. Komisch eigentlich, ist sie doch ein wirklich netter Aussichtspunkt, selbst zwar eher unauffällig, aber die Umgebung.... zudem kann man sie im Rahmen einer schönen Rundtour besteigen.

Ausgangspunkt ist also Hinterhornbach. Kurz vor der Brücke über den extrem tief eingeschnittenen Jochbach gibt's einen kleinen Parkplatz, von hier aus geht's über die Brücke drüber hinauf zu den letzten Häusern, einen Wiesenhang hoch und am Ansatz eines kleinen Rückens in den Wald hinein. Der Weg führt einen in's Jochbachtal; nach ganz kurzer Zeit zweigt nach links der Steig über den Kanzbergrücken ab, das wird unser Abstiegsweg. Zunächst schlendern wir aber den Jochbach entlang, auf dessen Höhe der Steig dann an den treffend benannten Jochbachalphütten hinauskommt. Ein paar Leute lassen sich's hier gut gehen, auch verständlich...! Wir spazieren allerdings weiter, ganz gemütlich in's obere Jochbachtal hinein und schließlich direkt auf den Talschluss zu. Hier schwingt sich der Weg nun endgültig auf, steil geht's durch die Latschen bergan, immer den Höllhörnern entgegen. Oben raus wird's sogar ein bisschen schrofig, eine kleine Querung verlangt etwas Vorsicht. Im T3-Gelände (gerade so) kommen wir in's Hornbachjoch, in welchem sich einerseits die Blicke nach Westen öffnen, andererseits aber auch der imposante Aufschwung zum Südlichen Höllhorn zu bewundern ist. Beeindruckend....

Der Wanderweg unterquert nun den Gipfelaufschwung der Jochspitze - hier haben wir noch drei Schneefelder zu queren, das gemahnt natürlich zur Vorsicht. Durch Schutt geht's hinauf auf die Höhe des verlängerten Kanzberg-Rückens. Diesen verfolgt man nun weiter, bis man - am Ende nur ein wenig steiler - am Gipfel der Jochspitze ankommt. Eigentlich wollte ich mir ja von hier noch den Übergang zum Muttekopf anschauen, aber das ist wider Erwarten wirklich noch weiß hier...

...macht ja nix, eine anständige Gipfelrast hat auch was für sich. Schließlich spazieren wir in absoluter Einsamkeit wieder talwärts, um das Abendlicht auszukosten, jetzt soll's aber über den Kanzbergrücken gehen. Um dort hinzugelangen, muss freilich etwas unerwartet noch einmal kurz in die steile Südflanke, die sogenannten Salbwiesen (in der Kompass-Karte als "Salbweisen" bezeichnet), ausgewichen werden (T3+). Ein ganz kleines Schneefeld hat hier gottlob den Weg freigegeben, das wäre ein ernsteres Hindernis gewesen; ausrutschen sollte man in der schrofigen Flanke wirklich nicht, es pfeift ganz schön runter. Im scharfen Kontrast folgt dann der breite Kanzberg-Rücken - Schlendergelände vom Feinsten! Hier oben kann man so richtig die Seele baumeln lassen. Tut man selbiges zu lang, steht sogar eine Notunterkunft zur Verfügung, das darf (und sollte!) man in diesem Falle auch ruhig wörtlich nehmen... Wir sind natürlich gut in der Zeit, und steigen so in die Dämmerung hinein vom Kanzberg zurück nach Hinterhornbach. Der schöne Weg wird gerade im unteren Bereich erstaunlich ruppig, führt teils direkt über fast senkrechte Abbrüche hinweg, unterquert einmal eine bröselige Ausbuchtung (T3). Recht unterhaltsam geht's also zurück in's Jochbachtal, das man kurz vor der Ortschaft wieder erreicht. Erwähnt werden muss auch, dass wir im empfehlenswerten Gasthof Adler um zehn noch ein paar phantastische Kasspatzn bekommen haben und zudem nett mit den Besitzern ratschen konnten. So etwas freut immer wieder, ist das doch keinesfalls selbstverständlich....


Tourengänger: maxl


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