Sant Jaggem (2542 m) und Madrisahorn-Westgrat bis P2760 m


Publiziert von erico , 22. Juni 2017 um 20:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:18 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 933 m
Abstieg: 932 m
Strecke:12 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) auf der Autobahn bis Landquart von Landquart über Küblis nach Kloster Dorf und mit der Madrisa Gondelbahn zur Bergstation Madrisa Land. www.madrisa.ch/sommer

Heute am 18. Juni 2017 zieht es mich wieder einmal in die Bündner Berge, nach Kloster Dorf. Ziemlich genau zur ersten Bergfahrt bin ich bei der Talstation der Madrisa Bergbahn angekommen, es warteten bereits nochmals etwa zehn Wanderer auf die Türöffnung. Ich war noch nie im Madrisa Berggebiet, auch nicht zum Skifahren und ich war deshalb gespannt wie es dort oben aussieht. Oben an der Bergstation angekommen strömten die anderen Wanderer in allen Himmelsrichtungen davon. Meinen Weg habe ich mir schon am Vorabend ausgedacht und ich wanderte sofort los in Richtung Untersäss und weiter nach Obersäss.

 

Im Bereich Obersäss habe ich den Wanderweg verlassen und bin weglos über die Alpwiesen in Richtung dem Berg Sant Jaggem (2542 m) gelaufen. Der Schlussanstieg wurde immer steiler und steiniger, immer größere Felsbrocken waren auf dem direkten Weg zu übersteigen, ab und zu bewegten sich auch größere Felsbrocken beim begehen, - da heißt es aufpassen. Oben auf dem Gipfel Sant Jaggem angekommen hatte ich bereits die beste Aussicht auf mein Ziel, das Madrisahorn (2856 m). Auf dem Sant Jaggem hatte es große Felsaufschwünge mit Rinnen dazwischen in denen noch viel Schnee lag und ich musste mir daher den idealen weiteren Weg zuerst suchen. Die Felsaufschwünge habe ich auf der Ostseite umgangen und bin nachher wieder auf den Grat zurück gestiegen und habe den weiteren Blockgrat etwa 10-20 Meter unterhalb dem Grat auf der Westseite umgangen, - direkt auf dem Grat hat es große Blocksteine und ein Vorwärtskommen wäre dort sehr mühsam und zeitraubend.

 

Auf einem breiten Grasgrat geht es weiter in Richtung dem Rätschenjoch, etwas vor dem Rätschenjoch hat es eine Berghütte mit einem Blechdach, bei dieser Hütte habe ich den Wanderweg wieder verlassen und bin hinter dieser Hütte auf direktem Weg einen sehr steilen Hang hinauf zum Madrisahorn Westgrat gelaufen und geklettert, auf diesem Gipfel hat es kein Kreuz, dafür aber eine schön senkrecht stehende Holzstange, die von weit her sichtbar ist. Weil dieser Gipfel/Grat auf hikr.org noch nicht erfasst ist habe ich ihn auf hikr.org eingetragen und einen Namen gegeben, der (Piz 2720 Madrisahorn Westgrat (2720 m) Diese Route von der Hütte zum Madrisa Westgrat hinauf ist anspruchsvoll, er ist sehr steil und im oberen Bereich hat es große Blockstein die sich beim Begehen ab und zu gefährlich bewegten und die letzten paar Meter müssen mit Klettern im Schwierigkeitsgrad (II) erstiegen werden. Einen viel einfacheren Weg auf diesen Madrisahorn Westgrat gibt es eigentlich nicht, der Weg vom Rätschenjoch direkt über den Grat bis zum Piz 2720 ist ähnlich anspruchsvoll, - diesen Weg habe ich beim Rückweg gewählt.

 

Vom Piz 2720 gehe ich weiter alles dem Grat entlang in Richtung Madrisahorn, bis ich vor einer hohen Felswand stand und ich, nach links und nach rechts schauend, keine Möglichkeit mehr sah weiterzugehen. Gezwungener Weise gehe ich wieder zurück und habe beim Rückweg in der Südwestwand vom Madrisahorn eine Möglichkeit für den Aufstieg gesichtet, siehe Bild 23+34 Bild23Bild34
Über ein Felsrinne die sich quer durch die Südwestwand hinaufzieht wäre der Aufstieg sicher möglich gewesen, weil aber in der Felsrinne noch Schnee lag und ich keine große Lust verspürte, heute noch auf das Madrisahorn zu steigen, habe ich dieses Vorhaben abgebrochen. Ich werde die beschriebene Variante auf dem Bild 23, über das Geröllfeld und über die Felsrinne hinauf zum Madrisahorn zu steigen, sicher noch zu einem späteren Zeitpunkt ausprobieren. Ein Nordaufstieg über die „Winterroute“ wäre heute bei diesem vielen nassen Schnee sicher eine Tortur gewesen und kam für mich nicht in Frage, mein Ziel war der Südanstieg.

 

Nun blies ich zum Rückzug, über den Madrisahorn Westgrat gehe ich alles dem Grat entlang bis zum Rätschenjoch, teilweise muss der anspruchsvolle Grat auf der Südseite auch etwas umgangen werden, Schwierigkeit ca. T4+. Auf dem Madrisahorn-Westgrat gibt es keinen erkennbaren Weg, jeder muss sich selbst den für ihn geeigneten Weg suchen, es gibt auch ein paar heikle Stellen, die nicht umgangen werden können. Vom Rätschenjoch hätte der Wanderer noch die Möglichkeit in ca. 30 Minuten auf das Rätschenhorn zu gehen. Weil ich aber zu wenig Zeit hatte wanderte ich vom Rätschenjoch zuerst über einen Grat in Richtung dem Rätschenhorn und nachher direkt querfeldein abseits jeder Wanderwege zur Bergstation Madrisa zurück, das war ein superschöner Weg über grüne Wiesen voller Blumen und vorbei an vielen Murmeltierbauten, wobei die Murmeltiere hier sehr scheu sind und sich sofort in ihren Löchern versteckten, als sie mich sahen.

 

Diese Tour war ein wenig eine „verkorkste“ Tour aber dafür abenteuerlich und trotz allem sehr schön und das verfehlte Gipfelerlebnis werde ich sicher noch nachholen. Das Madrisa-Berggebiet ist auf jeden Fall ein super schönes Wandergebiet das ich nur empfehlen kann.

 

Schwierigkeit:

Bergstation Madrisa bis Obersäss: T1-2

Obersäss bis Sant Jaggem, direkter Aufstieg über die Blockstein: T4+

Sant Jaggem bis zur Hütte vor dem Rätschenjoch: T3+

Direkter Aufstieg von der Hütte zum Punkt Piz 2720 Madrisahorn-Westgrat und weiter dem Grat entlang bis zum „Ende“ Bild 35: T5 (II)

Rückweg vom Piz 2720 Madrisa-Westgrat zum Rätschenhorn: T4+ (I)

Rätschenjoch über den Grat und weglos hinunter zur Bergstation: T3

 

Viele Grüße

erico


Tourengänger: erico


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