Gambarogno – das wilde Valle di Gerra


Publiziert von Seeger , 4. Juni 2017 um 11:14.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 1 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Monte Gambarogno   CH-TI 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1534 m
Abstieg: 763 m
Strecke:9.14 km: Bushaltestelle Bivio Sant Abbondio 210m – Sant Abbondio Gambarogno 331m – Monti di Sant Abbondio 800m – Laresino 1215m – Al Motto 1200m – Oratorio Sant Anna 1342m – Indemini 979m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bivio Sant Abbondio
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Indemini
Unterkunftmöglichkeiten:Indemini: Ristorante Indeminiese „Da Fausto e Orietta“. Unbedingt besuchen!!! Sant Abbondio: Ristorante Bellavista mit schöner Gartenterrasse
Kartennummer:Swissmap 1:25’000

Beim letzten Besuch dieser Gegend suchte ich nach einem vermuteten Saumweg von Sant Abbondio nach Indemini. Jetzt weiss ich, dass er nie existiert hat oder eventuell vom wilden Valle di Gerra verschluckt wurde. Die ganze Euphorie ist dahin geschmolzen und geblieben ist die Erinnerung an ein fantastisch wildes Tal…

Start bei der Bushaltestelle Bivio Sant Abbondio 210m oder beim Bahnhof SBB. Wanderweg nachSant Abbondio Gambarogno 331m und steil im Wald dem Kreuzweg entlang zu den Monti di Sant Abbondio 800m. Menschenleer. Auch Gianni ist nicht hier.
So steige ich weiter dem Wanderweg entlang Richtung Paglione und schwenke auf etwa 1100m nach links, den alten Hohlwegspuren folgend, nach Laresino 1215m ab. Alles bewaldet. Doch im Unterholz sind noch gut die letzten Reste der Alpweide zu erkennen und die wenigen Ruinen lassen auf eine relativ grosse Alp schliessen. Auf der alten Siegfriedkarte (1870) sind noch 3 Häuser erhalten gewesen. Tempi passati!

Nun beginnt das Abenteuer und gleichzeitig die Enttäuschung. Der von mir erhoffte alte Saumweg endet in Laresino. Doch auf einem mit typischen Jägerzeichen gespickten „Weg“ steige ich tief ins Valle di Gerra hinunter und auf der Gegenseite ebenso steil auf einebewaldete Kuppe hinauf, wo ich nach konstantem Steigen entlang von Wegspuren den Motto 1200m erreiche.
Achtung Holschlag!  Ich bin, da von der Seite herkommend, direkt vor die Nase der Holzfäller gelaufen. Auf den offiziellen Wegen sind wohl Warnschilder angebracht. Vorerst hat sich der Chef über mich geärgert. Als ich jedoch meine Route durch das Valle di Gerra schildere, wendet sich die Stimmung bis zu einem herzlichen Adieu von zwei Typen gleicher Gesinnung. (Mache auch Waldarbeit und er liebt es ebenfalls, alleine unterwegs zu sein).

Nach diesem Intermezzo ziehe ich weiter zum Oratorio Sant Anna 1342m und ziemlich zügig nach Indemini 979m. Dort kehre ich bei Fausto ein und erreiche dennoch rechtzeitig den Bus. Was für eine sensationelle Fahrt da hinunter…..

Ich bin dankbar, dass ich langsam wieder die alte Form erreiche:
Dank der Neugierde und dem Interesse für die alte Alpkultur im Tessin.

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (10)


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ennovy hat gesagt:
Gesendet am 4. Juni 2017 um 20:11
trotz des nicht mehr existierenden Saumweges,
interessante Tour, schöner Bericht, danke - Yvonne

Seeger hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2017 um 20:17
Danke Yvonne
Du siehst, dass ich doch noch unterwegs bin :-)
Gruss vom Schreiben am nächsten Bericht
Andreas

mong hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 03:29
Ausser Brenna weiss ich eigentlich niemanden, der den Tessin so gut kennt wie Seeger.

Aber okay, vielleicht gibt es ja Leute, die wandern, ohne öffentliche Spuren zu hinterlassen.

Was weiss ich schon.

Seeger ist aber ganz sicher ein Tessinkenner. Das ist so.

In jedem seiner Berichte ist die helle Freude.

In meinen eigenen Worten würde ich sagen: die helle Ekstase :-)

Seeger hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 08:52
Ciao mong
Gut ist, dass die helle Ekstase nicht gemessen werden kann. Z.B.: in Lumen. Oder so.
Gemessener Strecke könnte ich vielen kaum in Kilometern, und vor allem Höhenmetern die Stirn bieten :-))))
Gruss und danke für Deinen Kommentar
Andreas

micaela hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 09:44
Ciao Jerry,
Che bellissima espressione, la tua, su le relazioni di Andreas: "In jedem seiner Berichte ist die helle Freude."
Molto bello. Molto vero.
Posso? spero ci siamo anche noi due, un pochino, accanto a lui.
Hellfreundliche Grüsse! Micaela.

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juni 2017 um 14:35
Ciao Micaela

> Posso?

Ma, certo che puoi!!!

Grazie mille per il tuo feedback!

Hellfreundliche saluti!
Jerry

micaela hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 09:38
Fantastico Andreas! Sei andato a esplorare la "mia" valle, anche posti che conosco poco perché con la mia famiglia siamo stati dei ticinesi poveri emigrati...
Io ho invece risalito mille volte la Valle di Gerra partendo dal tunnel (sopra alla stazione CFF, a sinistra del locale dei Pompieri) per andare a fare il bagno nuda nel torrente ed esplorare in totale solitudine il corso del torrente Gerra, bambina e adolescente col cuore che batteva forte all' idea di pericoli veri (vipere, vegetazione alta, talvolta molto pungentecon rovi e ortiche fin sopra la pancia, attraversamenti scivolosi del torrente) e immaginari (chissà che mostri pronti a saltarmi addosso...).
Sai che c' è lassù una sorgente ferrea, l' acqua ne esce proprio rossiccia, dove andavo a dissetarmi per magicamente affrontare i mostri?
Mi sono promessa tante volte di tornarci!
Fantastico tu mi abbia fatto ripensare a tutto questo!!!
Un caro saluto, Micaela.

Seeger hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 17:50
Ciao micaela
Grazie mille per tutti informazioni e parole
Mai ho pensato d'avere eco cosi cordiale :-))
Cari saluti
Andreas

micaela hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 18:00
E alla tua prossima visita nel Gambarogno sarebbe bello berci una birra, caffè o gazzosa (ne ho fatte quest' anno, chissà se riusciranno buone e sopratutto frizzanti!), se ne hai voglia!
Ciao, Micaela.

Seeger hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 18:58
Ciao Micaela
Mi fa piacere.
Farmi und Mail, quando sei in zona.
Saluti
Andreas


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