Via UNESCO-Welterbegrenze auf den Muntaluna (2421 m)


Publiziert von PStraub , 30. Mai 2017 um 10:49.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Vor ein paar Monaten habe ich begonnen, die "Extrempunkte" des UNESCO-Weltnaturerbes "Tektonikarena Sardona"  in HIKR-Berichten zu sammeln. Der östlichste Punkt bei Vättis fehlte mir dabei. Dieser liegt am Bergweg nach Ladils, es war naheliegend, von dort aus eine Bergwanderung zu machen.

Mit dem ÖV nach Vättis. Obwohl das Dorf gefühlt am A** der Welt liegt, ist es erstaunlich gut erreichbar: Im Stundentakt bis Bad Ragaz und dann eine abwechslungsreiche Fahrt mit dem Bus via Pfäfers bis Vättis Post.

Wer sich hier auf die Wanderweg-Wegweiser verlässt, ist verlassen. "Ladils" gibt es da nicht, dafür erscheint "Muntaluna" auf Wegen in mehreren Richtungen. Das mag für Eingeborene brauchbar sein, ist aber nicht gerade gäste-freundlich.
Doch anhand der Karte war klar, ich würde den Weg nehmen müssen, der den Chrüzbach quert. Ab dem Schuttsammler geht es bergauf. Und zwar rassig! Stellenweise ist der Weg genial in die doch wirklich steile Flanke gelegt, nur schon das ist eine Begehung wert.

Noch viel lohnender ist es zurzeit wegen all den Blumen unterwegs. Nur die drückende Hitze schon früh am Tage hätte es nicht gebraucht.

Auf Ladils "durfte" ich feststellen, dass das, was ich auf der Karte als kleinen Umweg zur Vättneralp interpretiert hatte, tatsächlich ein Abstieg von 150 Hm in das Tobel des Radeinbaches war.
Nun hatte ich die Wahl, statt auf den Muntaluna auf den Vättnerchopf zu steigen. Höhenmetermässig wäre das deutlich günstiger gewesen. Den Ausschlag für den Muntaluna gab die Verfügbarkeit von Wasser  - am Vättnerchopf war kein einziges Wässerchen zu sehen.

Aufgestiegen bin ich quer durch den Hang, um bei Rossböden den wenig markanten Südgrat zu erreichen. Dem ich bis zum Kreuz und dann zum Gipfel folgte. Diese Flanke ist, neben einer Unzahl von andern Frühblühern, voller Schwefelanemonen.

Der Muntaluna ist trotz seiner bescheidenen Höhe - eigentlich ist er ringsum von höheren Gipfeln ziemlich eingeklemmt - ein ausserordentlich lohnender Aussichtspunkt.

Unerwarteterweise traf ich dort auf zwei weitere Besucher. Wie es sich herausstellte, gibt es bei der Vättneralp-Seilbahn neben den Fahrten um 13.00 und 17.00 Uhr (wochentags nur auf Anmeldung) noch eine Selbstfahr-Option für Karteninhaber. Anscheinend ein exklusiver Luxus, auf jeden Fall kam es dem Kartenbesitzer nicht in den Sinn, mir anzubieten, mit ihnen hinunterzufahren.

So bin ich halt einigermassen in der Falllinie zurück zum schwankenden Steg über den Radeinbach und hinauf nach Ladils.
Erstaunlich: Obwohl es auf dieser Höhe noch viele Wochen dauert, bis Vieh auf die Oberstafel getrieben werden kann, standen vor jeder Hütte Motorfahrzeuge. Einfach, weil man darf ..

Der Abstieg nach Vättis war weniger lustbetont. Die Sonne brannte in dieser kaum geschützten Südflanke unbarmherzig und es ging kaum ein Lüftchen. Ich war im Dorf derart unterhopft, dass ich einen Bus übersprang.

Der Muntaluna bietet eine attaktive Wanderung - trotz den nicht eingeplanten 300 Bonus-Höhenmetern.

Tourengänger: PStraub


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